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Kaum eine Technologie hat in den letzten Jahren so viel Aufwind erfahren wie die Wärmepumpe. Das liegt vor allem daran, dass sich mit ihr CO2-neutral heizen lässt. Wie genau das funktioniert, was eine Wärmepumpe kostet, Hersteller im Test sowie Vor- und Nachteile.
Die Funktionsweise einer Wärmepumpe lässt sich in 5 Schritten zusammenfassen:
Kurz erklärt lässt sich die Funktion der Wärmepumpe als umgekehrtes Kühlschrank-Prinzip beschreiben. Während ein Kühlschrank seinem Inneren Wärme entzieht und nach außen abgibt, entzieht die Wärmepumpenheizung ihrer Umwelt Wärme und gibt sie ins Hausinnere.
Wärmepumpen lassen sich danach unterscheiden, welche Energiequelle sie nutzen.
Der erste Bestandteil der Bezeichnung gibt dabei an, welche Energiequelle sie nutzen. Bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe ist es demnach Luft. Der zweite Bestandteil der Bezeichnung gibt darüber Aufschluss, über welches Medium als Transportmittel für die Wärme im Heizkreis dient. Bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe transportiert Wasser die Wärme im Heizkreis.
Eine besondere Form der Wärmepumpe besteht in der Warmwasser- oder auch Brauchwasser-Wärmepumpe. Wie der Name bereits nahelegt, dient sie ausschließlich zur Erwärmung von Brauchwasser. Sie dient somit nicht als vollwertiges Heizsystem, sondern als Alternative zu Boiler und Durchlauferhitzer.
Ein Vorteil der Warmwasser-Wärmepumpe besteht darin, dass sie Abluft oder Umluft als Energieträger nutzt. Anders als ein Durchlauferhitzer mit Strom oder Gas dient somit kein fossiler Energieträger als Wärmequelle.
Neben der Größe der zu beheizenden Fläche ist vor allem die Wärmepumpenart entscheidend, was den Preis angeht.
Die folgende Preis-Tabelle zeigt die Kosten für eine Wärmepumpe in einem 120 Quadratmeter Haus:
Wärmepumpenart | Kosten mit Einbau | Mindesthöhe BEG-Förderung |
Luft-Luft-Wärmepumpe | Ab 5.000 Euro bis 13.000 Euro | 30% |
Luft-Wasser-Wärmepumpe | Ab 8.000 Euro bis 17.000 Euro | 30% |
Erdwärmepumpe (Flächenkollektoren) | Ab 10.000 Euro bis 20.000 Euro | 30% |
Erdwärmepumpe (Erdwärmekörbe) | Ab 11.000 Euro bis 20.000 Euro | 30% |
Erdwärmepumpe (Erdsonden) | Ab 14.000 Euro bis 28.000 Euro | 30% |
Grundwasserwärmepumpe | Ab 13.000 Euro bis 25.000 Euro | 30% |
Im Mehrfamilienhaus kommen Wärmepumpen üblicherweise als Zentralheizung zum Einsatz. Aufgrund höherer Leistung und Installationsaufwand steigen hier die Kosten. Mit Einbau müssen Eigentümer eines Mehrfamilienhauses dabei mit Preisen zwischen 25.000 und 40.000 Euro für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe rechnen.
Vergleichsweise neu am Markt sind Wärmepumpen als Etagenheizung. Dazu zählt beispielsweise das Modell MWL von Remko oder das Modell Paros von Alpha Innotec. Es handelt sich um kompakte Luft-Wasser-Wärmepumpen, die sich auf einzelnen Etagen oder auf dem Dachboden installieren lassen.
Die Preise für solche Mini-Wärmepumpen beginnen derzeit ab 10.000 Euro. Hinzu kommen Kosten für die Installation.
Mit Beginn des Jahres 2024 tritt die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) in Kraft. Dadurch kommt es zur Vereinheitlichung von Fördermitteln für Heizungen. Laut neuem Gebäudeenergiegesetz (GEG) erhalten alle Heizungen eine Förderung, die mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen.
Da Wärmepumpen zu 100 Prozent regenerative Energien nutzen, bieten sich Eigentümern attraktive Zuschüsse zwischen 30 und 70 Prozent.
Im Neubau gilt die Wärmepumpe mittlerweile als gesetzt. So findet sie in mehr als der Hälfte aller Neubauten Anwendung. Im Altbau jedoch macht das Heizen mit Umweltwärme nicht immer Sinn.
Grund dafür ist, dass eine Wärmepumpe mit geringen Vorlauftemperaturen arbeitet. Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur des Wassers, mit der es in den Heizkreis fließt. Neubauten weisen aufgrund von Fußbodenheizungen und einer guten Dämmung einen geringen Wärmeverlust auf. Demnach geht beim Wärmetransport wenig Wärme verloren.
Aufgrund unzureichender Dämmung und kleinen Heizkörpern fällt der Wärmeverlust in Altbauten meist höher aus. Hier ist eine höhere Vorlauftemperatur erforderlich. Damit steigt der Stromverbrauch der Wärmepumpe. Ob sie sich dann noch lohnt, muss im Einzelfall entschieden werden.
Während herkömmliche Wärmepumpen mit einer Vorlauftemperatur von unter 55 Grad Celsius arbeiten, arbeiten Hochtemperatur-Wärmepumpen mit Vorlauftemperaturen bis zu 70 Grad. Damit sind sie auch für nicht sanierte Gebäude ohne Dämmung und Fußbodenheizung geeignet.
Ein Nachteil ist allerdings der deutlich höhere Stromverbrauch. Auch Hochtemperatur-Wärmepumpen kommen bei Gebäuden mit geringem Dämmstandard an ihre Grenzen.
Eine sinnvolle Alternative im Altbau stellen Hybrid-Wärmepumpen dar. Dabei ergänzt eine weitere Heizungsart, beispielsweise eine Gas- oder Ölheizung, die Wärmepumpe. Immer dann, wenn die Wärmepumpe aufgrund niedriger Außentemperaturen nicht richtig arbeitet, springt die Zusatzheizung ein.
Dabei sind auch Öl-Wärmepumpen-Hybridheizungen oder Gas-Wärmepumpe-Hybridheizungen förderfähig, solange sie als gesamtes System mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie nutzen.
Die wachsende Nachfrage nach Wärmepumpenheizungen hat die Stiftung Warentest dazu veranlasst, verschiedene Wärmepumpen einem Test zu unterziehen. Getestet wurden 6 Luftwärmepumpen von unterschiedlichen Herstellern.
Hier finden Interessierte einen Überblick über die gesamten Ergebnisse des Wärmepumpen-Tests.
Als Testsieger konnte sich die Viessmann Vitocal 250-A mit der Testnote “Gut” (2,1) durchsetzen. Ebenfalls mit der Testnote “Gut” haben die Wolf CHA-10/400V, die Vaillant Wärmepumpe Arotherm und die WPL-A 07 HK 230 Premium von Stiebel Eltron abgeschnitten. “Befriedigend” erreichten die Altherma 3 H MT von Daikin sowie die PUZ-WM85YAA von Mitsubishi Electric. Getestet wurden vor allem Lautstärke, Stromverbrauch und Bedienbarkeit.
Dabei berücksichtigt der Test der Stiftung Warentest längst nicht alle Hersteller für Wärmepumpen. Weitere Hersteller sind:
Hier finden Interessierte eine Übersicht der Top 20 Hersteller für Wärmepumpen.
Wärme zieht die Wärmepumpe aus der Umwelt wie dem Grundwasser, der Luft oder der Erde. Um diese Energie auf ein höheres Niveau zu bringen, benötigt sie jedoch Strom.
Im Durchschnitt liegt der jährliche Stromverbrauch einer Wärmepumpenheizung bei 35 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Wohnfläche. Bei einem Einfamilienhaus mit 120 Quadratmetern liegt der Stromverbrauch demnach bei 4.200 kWh.
Energieversorger bieten spezielle Wärmepumpentarife. Hier ist der Strompreis deutlich günstiger als bei normalen Haushaltsstrom. Derzeit liegen die Kosten bei rund 30 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem Verbrauch von 4.200 kWh im Jahr lägen die Stromkosten demnach bei 1.260 Euro. Das wären rund 105 Euro Heizkosten pro Monat.
2022 hat der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck eine Strompreisbremse für Heizstrom auf den Weg gebracht. Dem zur Folge durften Wärmepumpentarife einen bestimmten Betrag nicht übersteigen. Ab 2024 jedoch wird diese Strompreisbremse gekippt und ist nicht länger gültig.
Um sich gegen steigende Strompreise abzusichern, bietet sich die Kombination der Wärmepumpe mit Photovoltaik an.
Weitere laufende Kosten entstehen für die Wartung der Anlage. Die Wartung sollte je nach Wärmepumpenart alle 2 bis 3 Jahre erfolgen und kostet pro Termin zwischen 200 und 300 Euro.
Weitere Betriebskosten entstehen, wenn Eigentümer eine Versicherung für ihre Wärmepumpe abschließen. Damit versichern sie sich beispielsweise gegen Sturm- und Hagelschäden am Außengerät. Die Kosten für die Versicherung liegen meist um die 10 Euro pro Monat.
Um Wärmepumpen-Modelle untereinander zu vergleichen, haben sich drei Leistungskennzahlen etabliert: Wirkungsgrad, Jahresarbeitszahl (JAZ) und Coefficient of Performance (COP).
Grundsätzlich spiegeln alle drei das Verhältnis von eingesetzter Energie (Strom) zur erzeugten Energie (Wärme) wider. Es gibt jedoch kleinerer Unterschiede:
Wärmepumpentyp | JAZ |
Luft-Luft-Wärmepumpe | 2,5 |
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 3 |
Sole-Wasser-Wärmepumpe | 4 |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | 5 |
Vorteile | Nachteile |
Hohe Energieeffizienz: Wärmepumpen nutzen Umgebungswärme, um Wärme zu erzeugen, wodurch sie effizienter sind als herkömmliche Heizsysteme. | Anfällig für Kälteeinbrüche: Extrem kalte Klimazonen können die Leistung von Luft-Wasser-Wärmepumpen beeinträchtigen. |
Umweltfreundlich: Sie produzieren weniger Treibhausgasemissionen und tragen zur Reduzierung der CO2-Belastung bei. | Anfangsinvestition: Die Installation einer Wärmepumpe ist deutlich teurer als beispielsweise bei eine Öl- oder Gasheizung. |
Niedrigere Betriebskosten: Sie haben in der Regel niedrigere Betriebskosten im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen. | Stromabhängigkeit: Sie benötigen Strom, was zu höheren Stromrechnungen führt. |
Vielseitigkeit: Viele Modelle lassen sich auch gleichzeitig zum Kühlen einsetzen und dienen somit gleichzeitig als Klimaanlage. | Platzbedarf: Die Installation erfordert ausreichend Platz im Außen- und Innenbereich. |
Langfristige Einsparungen: Obwohl die anfänglichen Kosten hoch sein können, können langfristige Einsparungen bei den Betriebskosten erheblich sein. | Wartungskosten: Sie erfordern regelmäßige Wartung, was zusätzliche Kosten verursachen kann. |
Integration erneuerbarer Energiequellen: Sie lassen sich mit regenerativen Energiequellen wie Solarstrom kombinieren. | Lautstärke: Einige Wärmepumpen können Geräusche erzeugen, die als störend empfunden werden. Eine Schallschutzhaube kann hier Abhilfe schaffen. |
Ein Trend der letzten Jahre besteht darin, Wärmepumpen zu mieten. Anbieter wie Ökoloco, Thermondo oder Enpal bieten Anlagen gegen einen monatlichen Festpreis. Dadurch entfallen die hohen Anschaffungskosten. Wartung und Installation sind ebenfalls in der monatlichen Gebühr enthalten.
Meist ist es jedoch so, dass die Wärmepumpe über die gesamte Laufzeit des Wärmecontractings dem Eigentümer teurer kommt als bei einem Kauf. Der Vorteil besteht jedoch darin, dass Eigentümer mehr Geld zur freien Verfügung behalten, da die hohe Anfangsinvestition wegfällt.
Was den Aufbau angeht, lassen sich zwei Arten von Wärmepumpen unterscheiden.
Bei einer Monoblock-Wärmepumpe befinden sich alle wichtigen Komponenten, einschließlich des Verdampfers und des Kondensators, in einem einzigen Außengerät. Sie sind einfacher zu installieren und erfordern keine Zuleitung zwischen Außeneinheit und Inneneinheit. Der wesentliche Nachteil besteht darin, dass sie weniger Leistung erbringen als Split-Geräte. Sie eignen sich somit vor allem für kleinere Gebäude.
Split-Wärmepumpen hingegen sind leistungsfähiger und eignen sich eher für größere Gebäude. Hier sind die wichtigen Komponenten aufgeteilt, wobei das Außengerät den Verdampfer enthält. Das Innengerät hingegen enthält den Kondensator.
Bei der Aufstellung der Außeneinheit gilt es einige Punkte zu beachten:
Bei der Innenaufstellung gilt es darauf zu achten, dass ausreichend Platz vorhanden ist. Eine Fläche von 2 mal 2 Metern reicht hier zumeist aus. Es empfiehlt sich, das Gerät in einer Ecke aufzustellen. So lassen sich Ansaugluft und Abluft besser voneinander trennen.
Die meisten Hersteller geben die Lebensdauer ihrer Modelle mit 15 bis 20 Jahren an. Damit weisen Wärmepumpen die gleiche Haltbarkeit wie andere Heizungssysteme auf.
Beim Umrüsten von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe geben einige Anbieter an, die Auslegung der Wärmepumpe nach dem Gasverbrauch vornehmen zu wollen. Das führt jedoch zu ungenauen Ergebnissen und kann dazu führen, dass das Haus im Winter nicht warm genug wird. Die Auslegung einer Wärmepumpe erfordert immer eine fachgerechte Berechnung des Energiebedarfs.
Über den Autor
Bernhard Hoff
Bernd ist Betriebsleiter bei ökoloco. Er hat über 25 Jahren Berufserfahrung im Bereich Wärmepumpe und Öl-, bzw. Gasfeuerungsanlagen. Wenn Sie…
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