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Rund jede zweite Heizungsanlage nutzt einen Warmwasserspeicher. Er hält Wasser warm und stellet es zur Verfügung, wenn es beispielsweise zum Heizen, für das Waschbecken, die Badewanne oder Dusche benötigt wird. Er lässt mit verschiedenen Heizungsarten wie Wärmepumpen, Gasthermen und Ölheizungen kombinieren. Wie Eigentümer die passende Größe für ihren Warmwasserspeicher ermitteln, was er kostet, Hersteller sowie Vor- und Nachteile gegenüber einem Durchlauferhitzer.
Die häufigste Verwendung eines Warmwasserspeichers ist als Bestandteil einer Zentralheizung. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Wärmepumpe, Ölheizung oder Gastherme handelt. Hierbei wird der Speicher so nah wie möglich am Heizkessel positioniert, um einen Anteil des erwärmten Wassers – welches aktuell nicht für die Heizung benötigt wird – als Ressource für den Brauchwasserkreislauf bereitzustellen.
Die vom Kessel erzeugte Temperatur wird nun nicht nur über die Leitungen an die einzelnen Heizkörper verteilt, sondern auch mittels Wärmetauscher an das Trinkwasser übergeben. Ein integriertes Heizelement zeichnet sich für die Funktionalität des Warmwasserspeichers verantwortlich. Ein Widerstandsdraht – auch Heizleiter genannt – innerhalb eines Metallrohres sowie ein temperaturgesteuerter Schalter realisieren unter anderem den Erwärmungsprozess.
Der Sollwert wird vom Nutzer hierbei mittels Drehknopf individuell eingestellt. Bei Bedarf steht dem Anwender nun wohltemperiertes Brauchwasser zur Verfügung.
Neben einer Zentralheizung lassen sich Warmwasserspeicher auch mit Photovoltaikanlagen nutzen. Hier erfolgt die Erwärmung des Brauchwassers nicht durch die Heizung, sondern mittels elektrischer Energie durch die Solaranlage. Dafür verfügt der Speicher über einen Heizstab, der durch den Strom der PV-Anlage erwärmt wird. Auf diese Weise lässt sich die Photovoltaikanlage nicht nur zur Produktion von eigenem Strom nutzen, sondern auch zur Bereitstellung von Warmwasser.
Warmwasserspeicher weisen verschiedene Fassungsvolumen in Litern auf. Gängig sind Größen von 80 bis 500 Liter. Die passende Größe hängt vor allem von der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen ab. Die folgende Tabelle gibt eine Orientierung:
Anzahl der Personen im Haushalt | Geeignete Speichergröße |
---|---|
1-2 | 80-120 Liter |
3-4 | 150-200 Liter |
5-6 | 300-400 Liter |
Mehr als 6 | 500 Liter und mehr |
Die Preise für einen Warmwasserspeicher hängen neben der Größe vor allem vom Material und dem Hersteller ab. Modelle aus Edelstahl beispielsweise sind deutlich teurer als solche aus Stahl oder Kupfer. Die Folgende Übersicht zeigt verschiedene Hersteller und Preise:
Hersteller | Modell | Größe (Liter) | Preis (ca. Euro) |
---|---|---|---|
Ariston | Velis EVO 50 | 50 | 300-400 |
Viessmann | Vitocell 100-W | 120 | 600-800 |
Buderus | Logalux LT200 | 200 | 800-1.200 |
Vaillant | uniSTOR VIH R 150 | 150 | 700-1.000 |
Wolf | BWL-1 S | 300 | 1.200-1.500 |
Stiebel Eltron | SHZ 100 SL | 100 | 400-600 |
Wikora | Basic SWH 500-2 | 500 | 1.800-2.500 |
Bosch Junkers | Cerastar W 80-2C | 80 | 400-600 |
Cosmo | CE-TS 80 | 80 | 300-400 |
Der Hauptunterschied der Speicher liegt in der Bauart begründet:
Den Warmwasserspeicher gibt es in verschiedenen Größen, passend zur Anwendung. Diese werden in drei große Kategorien unterteilt:
Auch bei der Nutzung von Fernwärme macht ein Warmwasserspeicher Sinn. Es sind jedoch nicht alle Speicher mit den Anschlüssen an ein Fernwärmenetz kompatibel. Es ist ratsam, sich vor der Installation eines Warmwasserspeichers in Verbindung mit Fernwärme von einem Fachmann oder einem örtlichen Energieversorgungsunternehmen beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Aspekte berücksichtigt werden und die Anlage effizient und sicher betrieben werden kann.
Warmwasserspeicher werden unter anderem nach ihrem Standort unterschieden – die Anbieter halten eine Vielzahl an Varianten für den Käufer parat:
Für Kleinspeicher werden nur marginal freie Flächen an der Wand oder versteckt in einem Schrank benötigt – lediglich der Platzbedarf für die Halteschienen beziehungsweise den Standfuß ist von Nöten. Je größer der Warmwasserspeicher sein soll, desto mehr Platz wird benötigt. Für einen Großspeicher empfiehlt sich eine ausreichend dimensionierte Stelle in unmittelbarer Nähe zum Heizkessel.
Der Warmwasserspeicher sorgt für eine konstante Versorgung an temperiertem Wasser – und dies für einen längeren Zeitraum. Flächendeckend lässt sich der Bedarf im gesamten Gebäude abdecken. Als Teil der Heizung fungiert die Energiequelle als Wärmeerzeuger, während beim Durchlauferhitzer das Wasser direkt beim Gebrauch erst erwärmt wird. Losgelöst von der eigentlichen Heizungsanlage findet dieses Modell somit in Einzelarealen Anklang. Dies ist mit den schwankenden Temperaturen, den Anlaufwartezeiten sowie hohen Betriebskosten verbunden. Auf einem Gäste-WC, in der Garagenwerkstatt oder in anderen weniger frequentierten Bereichen empfiehlt sich der Durchlauferhitzer.
Info: Frischwasserstationen ähneln in der Funktion einem Durchlauferhitzer. Allerdings gelangt die Wärme von einem Wärmespeicher anstatt einer Heizquelle in das Trinkwasser.
Der Warmwasserboiler präsentiert sich als ein spezieller Warmwasserspeicher, der vor allem für den routinierten Alltagsgebrauch erwärmte Wassermengen bereitstellt – das Paradebeispiel ist der Boiler in der Küche für den bevorstehenden Aufwasch. Meist wird dieses Modell in einem nicht optimal erschlossenen Umfeld genutzt, weil es lange Wege und somit Wärmeverluste umgeht. Die hohe Energieeffizienz des Warmwasserspeichers an sich geht aus der Nutzung des flüssigen Mediums der Heizungsanlage hervor. In den Sommermonaten sinkt diese Effizienz. Die flexible Abnahme an zahlreichen Zapfstellen lohnt zu einer zentralen Montage direkt neben dem Heizkessel, während der Warmwasserboiler eher als individuelle Kleinlösung genutzt wird.
Zu groß dimensionierte Warmwasserspeicher zeichnen sich oft durch eine Ineffizienz aus. Die DIN 4780 gibt Aufschluss über die Bestimmung des Fassungsvolumens.
Haushaltsgröße | Fassungsvolumen | Verwendung |
---|---|---|
1-Personen-Haushalt | 40 Liter 60 Liter | Küche und Dusche Küche und Bad |
Pärchen-Haushalt | 80 Liter 120 Liter | Küche und Dusche Küche und Bad |
4-Personen-Haushalt | 160 Liter 240 Liter | Küche und Dusche Küche und Bad |
In diesem Fall hilft viel nicht besonders viel. Die hohen Bereitschaftsverluste durch Temperaturabgabe an die Umwelt bei einem zu großen Warmwasserspeicher sind enorm. Dies spiegelt sich dann in der Kostenabrechnung als großer Punkt wider – ohne dass dieser Energieverbrauch genutzt werden kann. Dagegen hindert ein zu kleiner Speicher die Versorgungsgarantie bei der nicht stetig verfügbaren Kollektorenenergie sowie leistungsschwachen Wärmequellen. Der durchschnittliche Warmwasserbedarf von etwa 40 Litern pro Person kann als Grundlage genutzt werden – zudem entscheiden die Verbrauchsgewohnheiten der Nutzer.
Tipp: Übergeben Sie die Aufgabe der Dimensionierung einem professionellen Heizungsbauer, um effektiv und effizient Wasser zu erwärmen.
Die Bereitschaftsverluste für einen 400 Liter-Tank betragen um die 1,8 kW/h, die für den 2.000 Liter-Tank etwa 4,5 kW/h. Bei der richtigen Dimensionierung liegt der Unterschied in den laufenden Kosten bei circa 600 Euro.
Die Kosten für einen Warmwasserspeicher hängen von verschiedenen Faktoren ab. Individuelle Ansprüche werden auch bei der Trinkwasserversorgung und -aufbereitung ermöglicht:
Warmwasserspeicher | Anschaffungskosten | Betriebskosten | Wartung & Reparatur |
---|---|---|---|
Kleinspeicher (200 Liter) | 150 – 600 Euro | 450 – 550 Euro | 100 Euro |
Mittelspeicher (500 Liter) | 600 – 2.000 Euro | 600 – 700 Euro | 150 Euro |
Großspeicher | 2.000 – 3.000 Euro | 800 – 1.200 Euro | 200 – 500 Euro |
Die Kosten eines Warmwasserspeichers hängen zudem von weiteren Aspekten ab:
Am Beispiel eines Einfamilienhauses mit 4 Personen ist diese Rechnung zu veranschlagen:
Die Integration eines Warmwasserspeichers bezüglich einer Solarthermieanlage ist äußerst effektiv. Die aus natürlicher Sonnenenergie gewonnene Wärme kann kostensenkend für das Brauchwasser genutzt werden. Mit der Einsparung des Energieverbrauchs geht auch eine Erwärmung von meist mehr als 55 Grad Celsius einher. Hierbei benötigt man keine Temperaturstoppschaltung, weil die Inbetriebnahme des Heizkessels folgend weiter reduziert werden kann – vor allem im Sommer, wenn die Heizung an sich eher ausgeschalten ist. Man muss nur auf die Sicherheitsangaben der Höchsttemperaturen des Speichers achten, diese liegen meist zwischen 80 und 90 Grad Celsius.
Für Solarthermieanlagen stehen so genannte bivalente Warmwasserspeicher zur Verfügung, welche an zwei Heizungsarten angeschlossen werden können. Da Solarthermie nicht den gesamten Jahresenergiebedarf sichern kann, wird meist eine Gasbrennwerttherme als Kombi-Option genutzt. Der Kombi-Speicher realisiert ein Zweispeichersystem für Trinkwasser/Pufferspeicher.
Ein Pufferspeicher dient dem Ausgleich der Differenz aus verbrauchter und erzeugter Wärmeleistung. Damit verhindert ein solches Speichermodul die Überhitzung des Heizungssystems. Er findet folgend Anwendung:
Die Güte des Trinkwassers ist in diversen Richtlinien verordnet:
Des Weiteren bestehen spezielle für die Speicherung und der Warmwasserspeicher seit dem 26. September 2017 folgende Anforderungen:
Info: Die Verordnung gilt für alle ab dem Datum auf den Markt und in den Handel gebrachten Warmwasserspeicher bis zu 2.000 Litern – eingeschlossen Kombi-, Puffer- und Trinkwarmwasserspeicher.
Durch die Beschichtungen und Veredelungen der Warmwasserspeicher mit isolierendem Material ist ein Anstieg des Preises unumgänglich.
Die Entkalkung sollte regelmäßig erfolgen. Je nach Härte und Nutzung setzen sich die Partikel im Wasser an der metallenen Oberfläche ab und in Anschlüssen fest. Gerade bei der Erwärmung um die 60 Grad Celsius – dies ist eine Empfehlung aufgrund der Keimgefahr bei einer Wasserspeicherung – treten diese Bestandteile des flüssigen Mediums besonders in Erscheinung. Da sich die Kalkablagerungen als eine Art Dämmschicht niederlassen, wird dadurch die Funktionalität mitunter stark gemindert. In argen Fällen können bestimmte Temperaturen einfach gar nicht mehr erzielt werden. Daher empfiehlt sich eine Entkalkung alle drei bis fünf Jahre.
Teilweise kommt es vor, das Wasser unten am Speicher austritt. Die Ursache sind meistens poröse Dichtungen oder ein Defekt am Behälter selbst. In diesem Fall ist es ratsam, umgehenden einen Fachmann zu kontaktieren.
Kleine Modelle lasen sich unkompliziert von Hobbyhandwerkern montieren. Die Komplexität wächst jedoch mit der Größe und dem Anspruch. Daher sollte in diesen Fällen auf Fachkompetenz zurückgegriffen werden. Hierbei lassen sich auch geeignete Servicepakete abschließen.
Die Gefahr der Keimbildung durch abgestandenes Wasser ist groß. Um dem Risiko vor Legionellenbefall entgegenzuwirken, sollte der Warmwasserspeicher auf regelmäßig etwa 60 Grad Celsius erhitzt werden.
Über den Autor
Bernhard Hoff
Bernd ist Betriebsleiter bei ökoloco. Er hat über 25 Jahren Berufserfahrung im Bereich Wärmepumpe und Öl-, bzw. Gasfeuerungsanlagen. Wenn Sie…
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