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Lange Zeit galt die Gasbrennwertheizung als das Mittel der Wahl, ging es um die Beheizung der eigenen vier Wände. Mit dem neuen Heizungsgesetz, auch bekannt als Gebäudeenergiegesetz (GEG), ist der Einbau einer neuen Gasheizung nur noch unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Welche das sind, wann sich eine Gasbrennwerttherme lohnt und Modelle im Test.
Gasheizungen im Bestand dürfen Eigentümer ohne Einschränkungen weiter betreiben und bei einem Defekt auch reparieren. Neu eingebaute Gasbrennwertthermen müssen ab 2024 jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen:
Neue Einzelheizungen müssen ab 2024 mindestens 65% ihrer Heizleistung durch regenerative Energien decken. Das erreichen Eigentümer wie folgt:
Kommunen müssen bis spätestens 2028 eine Wärmeplanung vorlegen. Diese kann Einzelheizungen vorsehen oder den Anschluss der Gemeinde an ein Fernwärme– oder Wasserstoffnetz.
Bis ein solcher Plan vorliegt, sind weiterhin alle Heizungen erlaubt – auch Gasbrennwertheizungen. Allerdings müssen diese ab 2029 einen steigenden Anteil erneuerbarer Energien nutzen. Ab 2029 müssen alle Gasbrennwertthermen, die ab 2024 verbaut werden, mindestens 15% regenerative Energien nutzen (z.B. durch Wasserstoff oder Biogas), ab 2035 sind es 30%, ab 2040 60% und ab 2045 100%.
Entgegen vieler Halbwahrheiten und Gerüchten von einem Verbot der Gasheizung hat die Gasbrennwertheizung nach dem neuen Heizungsgesetz durchaus eine Zukunft. So lassen sich als Eigentümer sogar staatliche Zuschüsse beziehen. Hier erhalten Eigentümer eine Grundförderung von mindestens 30%. Insgesamt sind bis zu 70% möglich, wie dieser Überblick zur Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zeigt.
Folgende Maßnahmen Fördert der Staat:
Die Stiftung Warentest hat die Gasbrennwertthermen verschiedener Hersteller einmal genauer unter die Lupe genommen. Die gute Nachricht: Insgesamt hat keines der getesteten Modelle enttäuscht. Als Testsieger konnte sich die Vitodens 300-W aus dem Hause Viessmann behaupten:
Hersteller | Modell | Testnote der Stiftung Warentest |
Viessmann | Vitodens 300-W | 1,7 |
Remeha | Calenta 15DS | 1,8 |
Brötje | Ecotherm Plus WGB-S 17/20E | 1,8 |
Junkers | Cerapur-Eco ZSB 14-3 E23 | 2,0 |
Weishaupt | Thermo Condens WTC-15 AW-PEA | 2,0 |
Abschließend sei erwähnt, dass die Testergebnisse schon einige Jahre zurückliegen. Hinzu kommt, dass die Modelle einiger namhafter Hersteller wie Wolf oder Bosch keine Berücksichtigung gefunden haben.
Ein Grund für die Beliebtheit der Gasheizung sind die vergleichsweise geringen Kosten für den Einbau und die Anschaffung. So sind diese im Durchschnitt gerade einmal halb so hoch wie die Kosten für eine Wärmepumpe.
Die folgende Übersicht gilt für die Anschaffungskosten in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit 120 qm:
Komponente | Kostenbereich |
Gastherme (Gerät) | 2.500 – 5.000 Euro |
Warmwasserspeicher | 500 – 1.500 Euro |
Installation / Einbau | 2.000 – 3.500 Euro |
Gesamtkosten | 5.000 – 10.000 Euro |
Der Ukraine-Krieg hat zuletzt gezeigt, wie abhängig die Gaspreise von geopolitischen Ereignissen sind. Hinzu kommt, dass die Bundesregierung mit der CO2-Abgabe dafür sorgt, dass die Gaspreise kontinuierlich steigen.
Die folgende Übersicht zeigt, mit welchen Heizkosten Eigentümer für ein durchschnittliches Einfamilienhaus derzeit rechnen können:
Verbrauchskategorie | Jahresverbrauch in kWh | Geschätzte Kosten (Euro) |
Geringer Verbrauch | 10,000 kWh | 620 Euro |
Mittlerer Verbrauch | 20,000 kWh | 1,240 Euro |
Hoher Verbrauch | 30,000 kWh | 1,860 Euro |
Weitere laufende Kosten bestehen in der Wartung der Gasbrennwertheizung. Diese sollte jährlich erfolgen und kostet zwischen 200 und 300 Euro.
Ob eine Gasbrennwertheizung mit oder ohne Warmwasserspeicher Sinn macht, hängt von den Bedürfnissen und Wohnverhältnissen ab. Eine Gastherme mit Warmwasserspeicher bietet den Vorteil, dass heißes Wasser sofort verfügbar ist und bei hoher Nachfrage stabil geliefert werden kann. Dies ist besonders vorteilhaft für größere Haushalte mit hohem Warmwasserbedarf. Allerdings benötigt der Speicher mehr Platz und die Energieeffizienz kann geringer sein, da gespeicherte Wärme über die Zeit verloren geht.
Eine Therme ohne Warmwasserspeicher, oft als Durchlauferhitzer bezeichnet, ist kompakter und kann energieeffizienter sein, da Wasser nur bei Bedarf erhitzt wird. Dies reduziert Wärmeverluste, kann aber bei simultaner Nutzung mehrerer Wasserquellen zu Leistungseinbußen führen.
Nachteile
Die Brennwerttechnik erhöht den Wirkungsgrad einer Gasheizung, indem sie die Energie der Abgase nutzt. Bei Niedertemperaturheizungen entweichen diese ungenutzt. In einem herkömmlichen Heizsystem geht die Wärme der Abgase durch den Schornstein verloren.
Eine Brennwertheizung jedoch gewinnt diese Wärme zurück, indem sie die Abgase abgekühlt und der enthaltene Wasserdampf kondensiert. Diese Kondensationswärme wird dem Heizsystem zugeführt, wodurch es weniger Brennstoff benötigt. Dies steigert die Effizienz der Heizung signifikant – moderne Brennwertheizungen erreichen Wirkungsgrade von über 90%.
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