Wärmepumpen-Hersteller von A bis Z: Übersicht und Anbieter im Vergleich

Mehr als 20 Hersteller für Wärmepumpen sind im deutschen Markt aktiv. Dabei ist es gar nicht so leicht, die Übersicht zu behalten. Welche Anbieter es gibt, in welchem Preissegment sie sich bewegen und Modelle im Überblick. 

Weltweit steht das japanische Unternehmen Daikin Industries an der Spitze der Wärmepumpen-Hersteller, was abgesetzte Stückzahlen und Marktanteile betrifft. Betrachtet man den deutschen Markt isoliert, zählt vor allem die schwedische Nibe Group mit ihrer Beteiligung an der ait-Deutschland GmbH und ihren Marken Novelan und Alpha Innotec zu den Zugpferden, was Wärmepumpen-Hersteller angeht, gefolgt von Viessmann (seit 2023 zum amerikanischen Konzern Carrier Global gehörig), Vaillant, Bosch und Stiebel Eltron.

Hersteller von A bis Z

Stiebel Eltron

Das 1923 gegründete Traditionsunternehmen beschäftigt sich bereits seit 1970 mit der Wärmepumpe und kann auf ein halbes Jahrhundert Praxiserfahrung zurückblicken.

Das international tätige Unternehmen kann auf einen Jahresumsatz von 1,1 Milliarden Euro in 2022 zurückblicken und braucht damit den Vergleich mit den leistungsstärksten deutschen Unternehmen im Bereich der Haus- und Wärmetechnik nicht zu scheuen.

Was für Verbraucher jedoch noch wichtiger ist: Stiebel Eltron investiert derzeit große Summen in den Ausbau von Produktion und Vertrieb im Bereich Wärmepumpe, was sowohl bei der Verfügbarkeit von Geräten und Ersatzteilen als auch bei Lieferfristen, Wartung und Preisgestaltung positiv zu Buche schlagen dürfte – das und ein ideenreiches Service-Angebot rund um die Wärmepumpenheizung macht Stiebel Eltron zu einem der attraktivsten deutschen Wärmepumpen-Hersteller. Auch das bereits vorhandene, in Deutschland flächendeckende Vertriebs- und Servicenetz spricht für den niedersächsischen Hersteller, wenn es um Verfügbarkeit, kurze Lieferzeiten und Kundennähe geht.

Vaillant

Vaillant zählt zu den ältesten Heiztechnik-Unternehmen in Deutschland. Das Unternehmen geht auf eine Gründung im Jahr 1874 zurück, brillierte bereits in den frühen 1900er-Jahren mit eigenen Entwicklungen im Bereich der Zentralheizung -anstatt jeden Raum einzeln mit einem Ofen zu beheizen – und konnte sich auch im Nachkriegsdeutschland schnell als einer der Marktführer im deutschen Raum etablieren.

Im Vergleich zu anderen deutschen Marken ist Vaillant ein namhafter Garant für Stabilität und Markenqualität. Vaillant war stets einer der innovativsten Hersteller für Wärme- und Warmwassertechnik in Deutschland und verfügt heute über ein umfangreiches Produktportfolio, zu dem außer Warmwassergeräten und Wärmepumpen auch Solarthermie- und Photovoltaik-Anlagen gehören. Mit Handelsgesellschaften und Tochterfirmen in mehr als 60 Ländern und einem Umsatz von rund 2,7 Milliarden in 2020 gehört Vaillant zu einem der bedeutendsten deutschen Unternehmen für Haus- und Wärmetechnik in Europa.

Bosch

Der Hersteller Bosch Thermotechnik ist eine Tochtergesellschaft des schwäbischen Zuliefererriesen Bosch. Nach der Übernahme der beiden Firmen Buderus und Junkers könnte Bosch Thermotechnik seinen Vorsprung zu anderen Anbietern weiter ausbauen.

Dieser Vorsprung sorgte dafür, dass der Hersteller inzwischen den Vergleich mit Europas größten Heizungsherstellern nicht scheuen muss. Laut eigenen Angaben will das Unternehmen bis Mitte 2025 200 Millionen Euro in das Geschäft mit Wärmepumpen stecken. Dass die Firma Bosch das Thema Wärmepumpe so erst nimmt, liegt wohl unter anderem auch daran, dass Sparte Wärmepumpe im Jahr 2021 rund fünf Prozent des Gesamtumsatzes der Bosch-Gruppe ausmachte.

Das bedeutet immerhin ein Gesamtvolumen von mehr als vier Milliarden Euro. Der Hersteller Buderus lieferte das Know-how beim Thema Heizen und Kühlen – und tatsächlich kann der Hersteller mit einer fast 300 Jahren langen Expertise auf diesem Gebiet (seit 1731) auch einiges in die Waagschale werfen. Maximale Systemkompatibilität und individuelle Lösungen bietet Bosch Thermotechnology inzwischen bei den Luft-Wasser-Wärmepumpen, Warmwasser-Wärmepumpen und Sole-Wasser-Wärmepumpen an. Auch eine Vernetzung der Wärmepumpe mit der der Solaranlage via App ist kein Problem. Dabei belaufen sich die Gesamtkosten für eine Wärmepumpe von Bosch zwischen ungefähr 15.000 und 30.000 Euro.

Viessmann

Viessmann baut bereits seit 1978 Wärmepumpen. Dabei stieg der Gesamtumsatz des Herstellers in diesem Segment von 2,8 auf 3,4 Milliarden Euro. Das ermutigte den Hersteller dazu, innerhalb der nächsten drei Jahre 1 Milliarde Euro in den Ausbau von Wärmepumpen und grüne Klimalösungen zu investieren. Bereits heute hält Viessmann eine beeindruckende Bandbreite an Wärmepumpen bereit.

Dazu zählen neben Luft-, Sole- und Warmwasserpumpen auch Split-Wärmepumpen, Eis-Energiespeicher und sogar Großwärmepumpen. Die sehr geräuscharmen Wärmepumpen fungieren bei heißem Wetter je nach Bauart auch als Klimaanlage. So konnte sich die Vitocal 250-A im letzten Wärmepumpen-Test der Stiftung Warentest mit der Note 2,1 als Sieger behaupten. 

Neben dem Kauf einer Klimaanlage bietet Viessmann auch die Möglichkeit, eine Wärmepumpe zu mieten – und das inklusive der Garantie. Der Kauf einer Klimaanlage der Vitocal-Serie ist ab etwa 9.500 Euro plus die Kosten für Installation und Erschließung möglich. Dazu kommen eventuelle Fördermöglichkeiten.

Weitere Wärmepumpen-Hersteller aus Deutschland

So sehr wir jedem Mitbewerber auf dem heiß umkämpften Wärmepumpen-Markt und seinen Angestellten das Überleben wünschen: Die kommenden Jahre werden nicht einfach für kleinere Betriebe. Die großen international aufgestellten Unternehmen (BOSCH, Viessmann, NIBE, Daikin Industries, Stiebel Eltron etc.) investieren hohe Summen in die Industrialisierung der Fertigung und die Produktion großer Stückzahlen.

Für Verbraucher ist das erst einmal nicht schlecht, da dies mittelfristig zu günstigeren Endkundenpreisen führen wird. Für die kleineren deutschen Unternehmen, die zwar ebenfalls mit hoher Fachkompetenz und handwerklicher Exzellenz Wärmepumpen bauen, aber nicht über die Infrastruktur und Ressourcen der großen Unternehmen verfügen, wird die Luft dadurch allerdings dünner. Derzeit wird der Markt für Wärmepumpen in Deutschland noch von deutschen Unternehmen dominiert, doch die Konkurrenz aus Schweden und Asien wird über kurz oder lang größere Marktanteile für sich verbuchen können und das Feld der Mitbewerber verkleinern.

Neben den vier Marktriesen Bosch, Viessmann, Stiebel Eltron und Vaillant sind in Deutschland vor allem folgende einheimische Wärmepumpen-Hersteller interessant:

Weishaupt

Mit über 4.100 Beschäftigten weltweit und einem Jahresumsatz von 890 Millionen Euro (2022) zählt der schwäbische Traditionshersteller zu den Top 10 im deutschsprachigen Raum. 23 ausländische Tochtergesellschaften und ein hochklassiges Vertriebsnetz an 29 Standorten in Deutschland sorgen für eine gute Marktanbindung und Kundennähe.

WOLF

1963 als Hersteller für Hopfenverarbeitungsmaschinen und Wärmeerzeuger gegründet, verfügt das Unternehmen heute über Tochter- und Partnergesellschaften in über 50 Ländern und 60 globale Vertriebspartner. WOLF gehört seit 2023 zur weltweit operierenden Ariston Group, die sich selbst als „globalen Marktführer im Bereich der Energieeffizienz und des Wärmekomforts“ bezeichnet.

Roth

Mit mehr als 70 Jahren Unternehmensgeschichte ist die Roth Werke GmbH einer der traditionsreichsten deutschen Wärmepumpen-Hersteller. Das mittelständische Familienunternehmen unterhält eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung und einen in Deutschland flächendeckenden Außendienst, der den Kundenservice organisiert. Mit seiner zehnjährigen Ersatzteilgarantie bürgt Roth für die lange Betriebsdauer seiner Wärmepumpen.

Kermi

Als Unternehmen der Arbonia AG mit Sitz in der Schweiz zählt Kermi zu den europaweit führenden Wärmepumpen-Herstellern. Am Hauptsitz in Niederbayern sind etwa 1.300 Mitarbeiter beschäftigt. Mehr als 50 Millionen Flachheizkörper hat das Unternehmen in seiner mehr als 60-jährigen Firmenhistorie produziert; seit den 1980er-Jahren produziert der Hersteller auch Wärmepumpen