Wärmepumpe im Altbau: Alles zu Kosten, Dämmung und Fußbodenheizung

Wärmepumpe im Altbau

Im Zuge der Energiewende spielen Wärmepumpen eine zentrale Rolle. Sie wandeln Umweltenergie aus Luft (Aerothermie), Erde (Geothermie) und Wasser (Aquathermie) in Wärme um. Dabei setzt mittlerweile mehr als die Hälfte aller Neubauten auf eine Wärmepumpenheizung. Im Altbau jedoch gilt die Wärmepumpe als umstritten. Grund dafür ist der oft niedrige Dämmstandard und die hohen Vorlauftemperaturen. Wann sich das Heizen mit Umweltenergie auch im Altbau lohnt, was es dabei zu beachten gilt, Kosten und Förderung. 

Wärmepumpen in Altbauten: Lohnt sich das?

Rund um das Thema Wärmepumpen herrschen einige Fehlannahmen vor. Zu diesen gehört mitunter auch, dass sich eine Wärmepumpe per se nicht für einen Altbau eignet. Das trifft so allerdings nicht zu.

Wie auch in anderen Fällen hängen hier Effizienz und Wirkungsgrad von den Voraussetzungen des Gebäudes ab. Dazu gehören beispielsweise dessen Dämmzustand beziehungsweise die Möglichkeit, diesen zu optimieren oder durch andere Maßnahmen auszugleichen. Eine gute Dämmung kann dazu beitragen, Wärmeverluste so gering wie möglich zu halten. Achtung: Dieser Umstand hängt jedoch nicht unmittelbar mit der Entscheidung für oder gegen eine Wärmepumpe zusammen. Diese funktioniert auch ohne Veränderungen an der Gebäudedämmung. Der Faktor Dämmung spielt jedoch für den zukünftigen Betrieb eine Rolle. Das wäre jedoch beispielsweise auch bei einer anderen Heizungsart der Fall.

Des Weiteren kommt es darauf an, dass Wärmepumpe und Wärmeverteilsystem zusammenpassen. Da Wärmepumpen am besten bei einer niedrigen Vorlauftemperatur arbeiten, lohnen sich großflächige Heizsysteme. Dazu zählen beispielsweise Fußboden- oder Wandheizungen. Ein weiterer Planungsfaktor hängt mit der Geräuschentwicklung von Wärmepumpen zusammen, die im Bereich zwischen 30 und 60 Dezibel liegt. Wie laut es konkret wird, hängt von Aufstellort, Leistung und Art der Wärmepumpe ab. So ist es beispielsweise entscheidend, ob es sich um ein außen aufgestelltes oder innen verbautes Gerät handelt. Und in welcher Umgebung sich ein Gebäude befindet.

Es ist also wichtig, zunächst eine Bestandsaufnahme des Gebäudes durchzuführen und dabei die beschriebenen Faktoren zu berücksichtigen. Basierend darauf lässt sich die Umsetzung einer Wärmepumpe planen.

Der Faktor der Dämmung

Wie bereits erwähnt, ist die Dämmung nicht unmittelbar für die Funktion einer Wärmepumpe entscheidend, sollte jedoch berücksichtigt werden. Denn letztlich kommt es darauf an, den Betrieb der Heizung zu effizient wie möglich zu gestalten und Wärmeverluste zu vermeiden. Es ist jedoch nicht immer eine Komplettsanierung erforderlich. Möchten Sie auf aufwändige Sanierungsmaßnahmen verzichten und Kosten einsparen, hilft es bereits entscheidend, Fugen und Spalten abzudichten. Auch der Austausch von alten Fenstern und Türen kann sich lohnen.

Um Wärmeverluste zu minimieren, ist es auch wichtig, eine umfassende Bedarfsanalyse des Gebäudes durchzuführen und dementsprechend das passende Wärmepumpenmodell auszuwählen. Leistung und Effizienz der jeweiligen Wärmepumpenarten spielen ebenso eine Rolle wie die Größe des Gebäudes und das Nutzungsverhalten der Bewohner.

Ein weiteres Element, das im Zusammenhang mit der Dämmung im Altbau eine Rolle spielt, sind die Vorlauf- und Rücklauftemperaturen von Wärmepumpen. Diese arbeiten am besten mit niedrigeren Vorlauftemperaturen. Das kann bei Altbauten ohne Dämmung ein Problem darstellen. Denn kommt es zu größeren Wärmeverlusten, braucht es infolge höhere Temperaturen, um das Gebäude zu beheizen. Damit Wärmepumpen trotz der fehlenden Dämmung effizient arbeiten, existieren zwei wesentliche Möglichkeiten. Die eine besteht darin, auf eine Hochtemperatur-Wärmepumpe zurückzugreifen. Höhere Vorlauftemperaturen stellen auch ohne zusätzliche Maßnahmen die angestrebten Temperaturen sicher. Die andere besteht im Einbau größerer Heizkörper beziehungsweise der Erweiterung der Flächengröße des Heizungssystems, beispielsweise durch eine Fußbodenheizung.

Welche Rolle spielt eine Fußbodenheizung?

Flächenheizungen wie eine Fußbodenheizung bilden eine effiziente Kombination mit Wärmepumpen. Sie sind für diese jedoch nicht unverzichtbar. Das heißt, einer Wärmepumpe für einen Altbau ohne Fußbodenheizung steht grundsätzlich nichts im Weg. Wie im Fall von Gebäuden ohne Dämmung lassen sich auch bei jenen ohne Fußbodenheizung die geeigneten Voraussetzungen schaffen.

Entscheidend ist immer, dass Heizkörper und Wärmepumpen im passenden Verhältnis zueinander stehen. Sind die Heizkörper beispielsweise zu klein, lassen sie sich gegen größere austauschen. Das verursacht einen geringeren Kostenaufwand gegenüber der nachträglichen Installation einer Fußbodenheizung. Zudem existieren weitere Optimierungsmaßnahmen, die sich für einen Altbau ohne Fußbodenheizung vornehmen lassen. Dazu gehören beispielsweise einige energetischer Art. Wie bereits angesprochen, spielt dabei der Dämmzustand des Hauses eine Rolle, wenn auch eine komplette Neudämmung nicht zwingend erforderlich ist.

Eine weitere Maßnahme besteht darin, die Heizkörper im Altbau hydraulisch abzugleichen. Konkret bedeutet das, eine gleichmäßige Wärmeverteilung durch optimierte Volumenströme und Druckverhältnisse der Heizungsanlage zu erreichen. Dadurch arbeitet die Wärmepumpe letztlich auch ohne eine ergänzende Flächenheizung effizienter und mit geringeren Stromkosten.

Durch die Anpassung der Heizkurve sind Sie ebenfalls in der Lage, ohne Fußbodenheizung auszukommen. Dabei geht es um den Zusammenhang zwischen der Vorlauftemperatur und Außentemperatur. Ist die Heizkurve oder auch Heizkennlinie im richtigen Verhältnis eingestellt, erreichen Wärmepumpen ihre ideale Temperatur und heizen ein Haus effizient auf.

Die Kosten einer Wärmepumpe für einen Altbau

Der finanzielle Aufwand für die Umrüstung auf eine Wärmepumpe hängt zunächst davon ab, um welche Art es sich handelt. Folgende Varianten gibt es:

  • Luft-Luft-Wärmepumpen
  • Luft-Wasser-Wärmepumpen
  • Sole-Wasser-Wärmepumpen
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen
  • Brauchwasser-Wärmepumpen
  • Abluft-Wärmepumpen
  • Erdwärmepumpe mit Erdkollektor oder Erdsonde

Grundsätzlich lässt sich keine diese Arten für die Nachrüstung im Altbau ausschließen. Entscheidend ist immer, dass die baulichen Gegebenheiten vorhanden sind oder Sie imstande sind, diese zu schaffen. Je nach Art der Wärmepumpe können zusätzliche Kosten anfallen, um die dafür erforderliche Wärmequelle zu erschließen. Wasser-Wasser- oder Sole-Wasser-Wärmepumpen etwa machen Erdbohrungen erforderlich, um an die Energiequelle zu gelangen. Für diesen zusätzlichen Arbeitsaufwand fallen je nach Modell und Bedingungen vor Ort zwischen 1.000 und 10.000 Euro zusätzlich an.

Neben der Wärmepumpenart spielen weitere Aspekte eine Rolle bei der Kostenkalkulation. Das schließt beispielsweise etwaige Sanierungsmaßnahmen und auch regionale Unterschiede mit ein. Auch die Betriebs- und Wartungskosten sind bei der Berechnung unverzichtbar.

Verschiedene Faktoren zusammengenommen ergibt sich aufgrund der Unterschiede zwischen den Installationsarten eine verhältnismäßig große Preisspanne zwischen circa 25.000 und 50.000 Euro.

Beachten Sie immer: Die genauen, individuellen Kosten lassen sich erst nach einer sorgfältigen Bedarfsanalyse und einer präzisen Planung bestimmen. Darüber hinaus sollte der Blick immer über die reinen Anschaffungskosten hinausgehen. Entscheidend ist letztlich immer, wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet und wie sich dadurch die Betriebskosten auch im Altbau langfristig senken lassen.

Kostenaufwand für Wärmepumpen mit staatlichen Zuschüssen senken

Ob Wärmepumpe für einen Altbau ohne Fußbodenheizung oder mit, ob umfassende oder einzelne Sanierungsmaßnahmen – staatliche Förderung ist möglich. Für Bestandsgebäude sind 25 bis 40 Prozent Förderung als Zuschuss möglich. Fünf Prozent extra gibt es für die Wärmequellen Wasser, Erdreich oder Abwasser. Eine weitere Bonusoption von fünf Prozent steht in Aussicht, wenn für die Wärmepumpenanlage im Altbau ein natürliches Kältemittel zum Einsatz kommt. Aber Achtung: Die beiden extra Boni lassen sich nicht beide ausschöpfen. Die Entscheidung bei der Antragstellung muss auch bei Altbauten zugunsten von Wärmequelle oder Kältemittel fallen.

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