Wärmecontracting: Wie es funktioniert, Kosten, Vor- und Nachteile

Wärmecontracting bietet eine moderne und flexible Lösung für die Wärmeversorgung von Immobilien. Es ermöglicht es Eigentümern, ohne hohe Investitionskosten von effizienter und umweltfreundlicher Heiztechnik zu profitieren. In diesem Text werden die Definition, Vorteile, Vertragsarten, Kostenstrukturen und Leistungsumfänge sowie die Wirtschaftlichkeit von Wärmecontracting ausführlich dargestellt.

Was ist Wärmecontracting?

Wärmecontracting ist ein vertragliches Modell zur Energie- oder Wärmelieferung, bei dem der Contractor, also der Anbieter, die Heizungsanlage dem Vertragspartner, in der Regel der Eigentümer der Immobilie, gegen einen monatlichen Fixbetrag überlässt. Dieses Modell gibt es seit den 90er Jahren und hat sich seitdem als attraktive Alternative zum herkömmlichen Heizungskauf etabliert.

Vorteile von Wärmecontracting

Beim Leasen einer Heizung profitieren Immobilieneigentümer davon, dass sich der Contractinganbieter um aller Serviceleistungen rund um die Heizung kümmert. Hinzu kommt, dass die hohen Anfangskosten für den Heizungskauf entfallen.

Kostenersparnis durch monatliche Zahlungen

Statt hoher Anschaffungskosten für eine neue Heizungsanlage zahlen Sie beim Wärmecontracting einen monatlichen Betrag. Dies ermöglicht Ihnen, Ihr Budget besser zu planen und Rücklagen für andere Investitionen zu nutzen.

Flexibilität und Planungssicherheit

Wärmecontracting bietet maximale Flexibilität und Planungssicherheit. Die festen Laufzeiten und regelmäßigen Zahlungen ermöglichen eine genaue Kostenplanung und sorgen für finanzielle Stabilität ohne große Anfangsinvestitionen.

Rundum-sorglos Service

Der Contractinganbieter kümmert sich um sämtliche Serviceleistungen rund um die Heizungsanlage von Terminen mit dem Schornsteinfeger, Reparaturen bis hin zu Notfalleinsätzen.

Nachteile

Wärmecontracting kann für viele Hausbesitzer und Vermieter eine attraktive Option sein, um hohe Anschaffungskosten für eine neue Heizungsanlage zu vermeiden. Dennoch gibt es einige Nachteile, die bedacht werden sollten:

• Höhere Gesamtkosten: Über die Laufzeit hinweg können die Gesamtkosten für Wärmecontracting höher sein als bei einem Kauf oder einer Finanzierung der Heizungsanlage.
• Langfristige Bindung: Verträge für Wärmecontracting laufen meist über 10 bis 15 Jahre, was eine lange vertragliche Bindung bedeutet. Dies kann problematisch sein, wenn sich die Lebenssituation ändert, beispielsweise durch einen Umzug
• Keine direkte Nutzung von Fördergeldern: Beim Wärmecontracting können Hausbesitzer häufig nicht direkt von staatlichen Fördergeldern oder Zuschüssen profitieren, die normalerweise bei der Anschaffung einer neuen Heizungsanlage möglich wären​.
• Eingeschränkte Entscheidungsfreiheit: Der Contractor trifft die meisten Entscheidungen bezüglich der Heizungsanlage, was die Wahlfreiheit des Hausbesitzers einschränkt. Dies betrifft insbesondere die Wahl der Technik und die Durchführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten.
• Vertragsbedingungen: Einige Vertragsbedingungen können für Hausbesitzer nachteilig sein, insbesondere wenn der Vertrag nicht flexibel gestaltet ist oder hohe Gebühren für vorzeitige Kündigungen verlangt werden. Es ist wichtig, die Vertragsbedingungen sorgfältig zu prüfen​.

Diese Nachteile sollten gegen die Vorteile des Mietheizung abgewogen werden, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Contracting für Wärmepumpen

Wer nach Angeboten für die Miete einer Heizung sucht, wird derzeit vor allem für Gas- und Ölheizungen fündig. Leasing-Angebote für Wärmepumpen sind derzeit eher selten. 

Der Markt für Wärmepumpen wird stark von staatlichen Förderungen und Subventionen beeinflusst. Diese Förderungen sind oft direkt an den Hausbesitzer gebunden, was es schwierig macht, sie in einem Contracting-Modell zu integrieren. Zudem können Hausbesitzer bei direktem Kauf der Anlage von attraktiveren Zuschüssen profitieren. 

Die Bundesregierung arbeitet jedoch gerade an einem neuen Gesetzesentwurf, der es ermöglicht, dass auch Contractor von Fördermitteln profitieren. 

Arten von Wärmecontracting-Verträgen

Geht es um das Mieten einer Heizung, so lassen sich entsprechende Verträge verschieden ausgestalten.

Vertrag über eigenständige gewerbliche Lieferung von Wärme

In einem solchen Vertrag vereinbaren die Parteien, dass die Wärmelieferung durch einen Wärmelieferanten (Contractor) erfolgt und die hierfür entstehenden Kosten vom Mieter zu tragen sind. Dies bietet dem Eigentümer die Möglichkeit, die Verantwortung für die Heizungsanlage an den Contractor zu übergeben und sich auf andere Aspekte der Immobilienverwaltung zu konzentrieren.

Vertrag über Fullcontracting

Beim Fullcontracting schließt der Mieter direkt mit dem Contractor einen Wärmelieferungsvertrag ab. Dies entlastet den Eigentümer noch weiter, da alle Aspekte der Wärmelieferung, von der Installation bis zur Wartung, vom Contractor übernommen werden.

Kosten und Anbieter

Die Kostenstruktur eines Wärmecontracting-Vertrags sollte sorgfältig geprüft werden. Achten Sie darauf, keine Verträge einzugehen, die eine Erhöhung des monatlichen Mietpreises über die Vertragslaufzeit vorsehen. Transparenz bei den Kosten ist entscheidend, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Leistungsumfang und Serviceleistungen

Der angebotene Leistungsumfang unterscheidet sich je nach Contractor. In allen Fällen sind die Heizungsanlage selbst, die Montage sowie Wartung und Reparaturen enthalten. Einige Anbieter bieten zusätzlich einen 24-Stunden-Service an, der Ihnen bei Problemen schnell und zuverlässig weiterhilft.

Umstellung des Betriebs der zentralen Heizungsanlage

Eine Umstellung von der Eigenversorgung auf die eigenständige gewerbliche Lieferung von Wärme ist möglich, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Dies kann besonders vorteilhaft sein, wenn Ihre bestehende Heizungsanlage veraltet ist und modernisiert werden muss.

Effiziente Heizung durch Wärmecontracting

Moderne Lösungen wie die Wärmepumpe oder das Blockheizkraftwerk stehen im Rahmen des Wärmecontractings bereits in den Startlöchern. Diese Technologien bieten eine hohe Effizienz und Umweltfreundlichkeit und sind ohne hohe Anfangsinvestitionen nutzbar.

Vertragsdetails und Abschluss

Es ist wichtig, vor Unterzeichnung des Vertrags einige Punkte sorgfältig zu prüfen, wie den Leistungsumfang und die Kostenstruktur. Ein detaillierter Vertrag schützt beide Parteien und stellt sicher, dass alle wichtigen Aspekte der Wärmelieferung abgedeckt sind.

Auf die Vertragsdetails kommt es an

Ein genauer Blick auf die Vertragslaufzeit ist ebenfalls wichtig. Kurze Vertragslaufzeiten bieten mehr Flexibilität, während längere Laufzeiten oft zu besseren Konditionen führen können. Wägen Sie die Vor- und Nachteile ab, um die für Sie beste Lösung zu finden.

Für wen lohnt sich Wärmecontracting?

Ob sich das Mieten von Heizwärme lohnt, kann nicht pauschal beantwortet werden. Allgemein kann man beim Wärmecontracting sagen: Wenn Sie maximalen Komfort und hohe Planungssicherheit möchten und eine hohe Investition für Sie nicht unmittelbar in Frage kommt, sollten Sie sich mit Wärmecontracting auseinandersetzen.

Gewerbliche Immobilien und Unternehmen

Vor allem Hauseigentümer und Vermieter nehmen diesen Dienst in Anspruch. Gewerbliche Immobilien profitieren von der effizienten und kostensparenden Wärmeversorgung, die durch Wärmecontracting ermöglicht wird.