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Rund um das Heizen mit Öl herrscht eine Menge Unsicherheit. Grund dafür ist das neue Gebäudeenergiegesetz, besser bekannt als Heizungsgesetz. Nach langen politischen Diskussionen und vielfachen Überarbeitungen ist es 2024 in Kraft getreten. Welche Änderungen sich für das Heizen mit Öl jetzt ergeben und ob Eigentümer auch ab 2024 weiterhin eine Ölheizung kaufen und einbauen lassen dürfen.
Eine Austauschpflicht für Ölheizungen gibt es auch ab 2024 nicht. Heizungen in Bestandsgebäuden dürfen ohne Einschränkungen weiter laufen. Darunter fällt auch, dass Eigentümer ihre defekte Ölheizungsanlage reparieren dürfen. Dieser Bestandsschutz gilt bis 2045. Ab da sieht das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass Heizungen zu 100% CO2-neutral heizen.
Zunächst sah das Heizungsgesetz eine Austauschpflicht für Ölheizungen vor, die älter als 30 Jahre sind. Dieser Passus wurde jedoch wieder gestrichen.
Wichtig: Es gibt jedoch eine Ausnahme. Sogenannte Ölkonstantkessel müssen ausgetauscht werden, wenn sie älter als 30 Jahre sind. Diese sind jedoch äußerst selten verbaut worden.
Ölheizungen im Bestand dürfen also weiterhin genutzt werden. Doch was ist mit dem Kauf einer neuen Ölheizung? Ein Verbot gibt es auch hier nicht. So ist auch der Einbau von neuen Ölkesseln auch ab 2024 grundsätzlich weiterhin erlaubt. Diese müssen jedoch mindestens 65% erneuerbare Energien nutzen. Um das zu erreichen, bieten sich Eigentümern zwei Möglichkeiten:
Sofern Ölheizungen die gesetzlichen Vorraussetzungen erfüllen und zu 65% erneuerbare Energien nutzen, sind sie sogar förderfähig. So ist pünktlich mit dem Beginn des Jahres 2024 die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) in Kraft getreten. Diese sieht eine Vereinfachung der Heizungsförderung vor.
Demnach erhält jede Heizung eine Förderung, die zu 65% erneuerbare Energien nutzt. Das gilt unabhängig davon, um welche Art von Heizungsanlage es sich handelt. Somit erhalten auch Ölheizungen staatliche Zuschüsse, solange sie zu 65% regenerative Energien nutzen.
Hier finden Eigentümer eine Übersicht über die Höhe der BEG-Förderung. Eigentümer erhalten dem zur Folge 30% Grundförderung für den Einbau einer neuen Ölheizungsanlage. Für Haushalte mit weniger als 40.000 Euro zu versteuerndes Einkommen gibt es einen weiteren Bonus von 30%. Durch weitere Boni sind insgesamt bis zu 70% Förderung möglich.
Die Preise für eine neue Ölheizung fallen von Hersteller zu Hersteller ganz unter-schiedlich aus. Natürlich spielt auch die Art der Ölheizung, die Größe des Öltanks und der Montageaufwand dabei eine große Rolle. So fallen folgende Kosten bei der Anschaffung einer neuen Ölheizung an:
Möchten Eigentümer eine bestehende Ölheizung erneuern, lässt sich der Heizöltank meist weiter nutzen. Falls nicht entstehen weitere Kosten von rund 2.000 Euro für den neuen Öltank.
Im Folgenden eine kleine Auflistung von den beliebtesten Modelle sowie deren Preis in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus 25 kW Heizleistung:
Hersteller | Modellbeispiel | Durchschnittliche Kosten (geschätzt) |
---|---|---|
Vaillant | EcoVit Öl-Brennwertkessel | 3.000 € – 6.000 € |
Bosch | Logano Öl-Brennwertkessel | 3.000 € – 6.000 € |
Buderus | Logano plus Öl-Brennwertkessel | 4.000 € – 7.000 € |
Viessmann | Vitorondens Öl-Brennwertkessel | 3.500 € – 7.500 € |
Wolf | COB Öl-Brennwertkessel | 3.500 € – 7.000 € |
Bei den Kosten handelt es sich um die Preise für den Heizkessel selbst. Hinzu kommen Kosten für den Einbau, den Heizöltank und Zusatzmaterial.
Die Anschaffung einer neuen, ölbetriebenen Heizung kann sich bereits nach 3 bis 5 Jahren rechnen. Sobald die Summe der eingesparten Energiekosten höher als der Preis der neuen Anlage liegt, hat sich die neue Heizung ausbezahlt.
Eine Ölheizung eignet sich sowohl für alte bestehende Gebäuden als auch für Neubauten. Eine entscheidende Voraussetzung ist, dass ausreichend Platz für die Aufstellung des Öltanks vorhanden ist. Dabei sind folgende Punkte wichtig:
Neben der Lagerung des fossilen Energieträgers ist natürlich auch die korrekte Ableitung der Abgase wichtig.
Gerade in Altbauten kann es sein, dass eine Nachrüstung des Schornsteins erforderlich wird. In diesem Fall ist es wichtig, dass der Schornstein ein Rohr erhält, was unempfindlich gegen Feuchtigkeit ist.
Die Größe und Dimensionierung des Kessels spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Planung einer neuen Ölheizung. Eine Dimensionierung muss in jedem Fall gemacht werden, um einen Brennwertkessel in der richtigen Größe zu finden. Dabei spielen folgende Faktoren eine Rolle:
So ergibt sich schließlich aus den jährlichen Vollbenutzungsstunden pro Jahr und dem Heizenergiebedarf die erforderliche Heizlast, welche der neue Brennwertkessel leisten muss.
Bei vorhandenen alten Heizungssystemen im Gebäude sollten Sie einen Fachmann mit der Entsorgung von Brennwertkesseln, Gas- oder Öltanks betrauen. Gerade bei Öltanks kann es durchaus sein, dass sich im Inneren noch Ölreste befinden. Diese müssen vor der Entsorgung auf jeden Fall abgepumpt werden. So kommen für eine Entsorgung von alten Heizung folgende Kosten auf Sie zu:
Generell haben moderne Ölheizungen eine Lebensdauer zwischen 20 und 30 Jahren. Entscheidend dabei ist natürlich, wie häufig eine Wartung erfolgt und wie gepflegt die gesamte Anlage im Allgemeinen ist.
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Mehr InformationenGenerell ist vom Kauf gebrauchter Ölheizungen, beziehungsweise Brennwertkesseln abzuraten. Die Modelle, welche im Internet angeboten werden, verfügen über keinerlei Garantie. Außerdem ist es für Laien oft schwer, den einwandfreien Zustand des gebrauchten Systems realistisch einschätzen zu können. Als Alternative kann allerdings das Mieten von Ölheizungen dienen, mit welchem Sie keinerlei Risiko eingehen. Und, am Ende der Mietlaufzeit, die meist 5 bis 10 Jahre beträgt, können Sie die Heizung zum Restsachwert übernehmen.
Dies hängt davon ab, wie hoch Ihr durchschnittlicher Energieverbrauch ist. Natürlich ist es auch entscheidend, über welches Volumen Ihr Heizöltank verfügt. Meist reicht es aus, den Tank einmal pro Jahr zu füllen. Bei langen, kalten Wintern oder anderen Umständen, die zu einem hohen Verbrauch führen, kann auch eine zweite Füllung im Jahr notwendig sein.
Eine Anlieferung von Heizöl ist meist in einem Zeitraum von 15 bis 20 Minuten erledigt. In dieser Zeit sollten Sie anwesend sein und den Füllvorgang genauestens überwachen.
Einmal im Jahr sollte die Ölheizung von einem Fachmann gewartet werden. Dabei ist es wichtig, dass der Heizkessel sorgfältig gereinigt wird. Gleiches gilt auch für den Brenner im Inneren der Ölheizung. Weitere, wichtige Punkte, die bei einer Heizungswartung gemacht werden:
Über den Autor
Jan-Philipp Hotze
Als Geschäftsführer von ökoloco ist es Jan-Philipps Ziel, jeden Haushalt nachhaltig zu versorgen und dabei zu helfen, eine kohlenstoffarme Wirtschaft…
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