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7.000 Grad Celsius – Das ist die unglaubliche Hitze, die in unserem Erdkern herrscht. Zwar kommt davon nur ein Bruchteil an der Erdoberfläche an, dennoch lässt sich Geothermie zum Heizen nutzen. Anders als eine Luftwärmepumpe kommt eine Erdwärmepumpe dabei ganz ohne Außengerät aus. Wie das funktioniert, Kosten, Stromverbrauch sowie Vor- und Nachteile des Heizens mit Erdwärme.
Die Temperatur einige Meter unter der Erdoberfläche ist das ganze Jahr über relativ konstant und bietet somit eine zuverlässige Wärmequelle. Darin besteht ein Vorteil der Geothermie gegenüber Luftwärmepumpen. Letztere haben mit schwankenden Außentemperaturen zu kämpfen, weshalb sie im Winter meist mehr Strom verbrauchen als im Sommer.
Um an die Erdwärme zu gelangen, sind Erdarbeiten erforderlich. Entweder erfolgt eine Tiefenbohrung, um eine Sonde in die Erde einzulassen oder ein Fachunternehmen verlegt großflächige Flachkollektoren. Ein Gemisch aus Frostschutzmittel und Wasser, auch als Sole bezeichnet, transportiert die Wärme an die Erdoberfläche in Heizkörper oder Fußbodenheizung. Deshalb findet die Erdwärmepumpe auch als Sole-Wasser-Wärmepumpe Bezeichnung.
Zunächst einmal entstehen folgende Kosten für das Gerät selbst und den Einbau. Die Installation erfolgt dabei durch einen Heizungsbauer:
Kostenpunkt | Preis |
Erdwärmepumpe selbst | 8.000 € – 15.000 € |
Installation | 3.000 € – 5.000 € |
Die hier genannten Kosten beziehen sich auf ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 150 qm. Hier ist meist eine Heizleistung von 5 bis 10 Kilowatt (kW) erforderlich. Für große Mehrfamilienhäuser mit einer Heizleistung mit mehr als 40 kW sind die Kosten meist doppelt so hoch.
Erdwärmepumpen nutzen üblicherweise oberflächennahe Geothermie. Dazu zählt Erdwärme in einer Tiefe zwischen 1 und 400 Metern.
Die Preise für die Bohrung liegen je nach Tiefe zwischen 50 und 75 Euro pro Meter Bohrtiefe. Meist ist eine Tiefe zwischen 70 und 100 Metern erforderlich. Demnach liegen die Kosten für die Tiefenbohrung zwischen 3.500 und 7.500 Euro. Ausgeführt wird sie von spezialisierten Bohrfirmen.
Die Kosten unterscheiden sich vor allem auch danach, welches Mittel zur Gewinnung der Erdwärme zum Einsatz kommt. Hier bieten sich folgende Technologien:
Die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten wirken schon deutlich attraktiver nach Abzug staatlicher Zuschüsse, die Wärmepumpen derzeit erhalten. So liegt die Wärmepumpen-Förderung derzeit zwischen mindestens 30% und maximal 70%.
Dabei erhalten Eigentümer eine Grundförderung von mindestens 30%, wenn sie auf eine Wärmepumpenheizung wechseln. Für das Heizen mit Erdwärme winken zusätzliche 5% Innovationsbonus. Darüber hinaus erhalten Eigentümer eine Förderung von 30%, wenn ihr zu versteuerndes Einkommen 40.000 Euro im Jahr nicht übersteigt. Zuständig für die Auszahlung und den Antrag ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Hinzu kommen regionale Förderprogramme. So fördert beispielsweise das Bundesland NRW die Tiefenbohrung für oberflächennahe Geothermie.
Der Stromverbrauch und damit auch die Betriebskosten einer Geothermie hängen vor allem von der Größe des Haushalts ab. Hier der Stromverbrauch und die Stromkosten je Haushaltsgröße. Der angenommene Strompreis liegt bei 30 Cent pro kWh:
Haushaltsgröße | Stromverbrauch | Stromkosten (bei 30 Cent pro kWh) |
1 Person | 1.500 – 2.000 kWh/Jahr | 450 – 600 € |
2 Personen | 2.500 – 3.500 kWh/Jahr | 750 – 1.050 € |
4 Personen | 3.500 – 5.000 kWh/Jahr | 1.050 – 1.500 € |
Die Kosten für die jährliche Wartung liegen zwischen 100 und 150 Euro. Damit sind die Wartungskosten deutlich günstiger als bei Öl- und Gasheizungen.
Um die Unabhängigkeit von Energieversorgern weiter zu erhöhen und Stromkosten zu sparen, lässt sich eine Erdwärmepumpe mit einer PV-Anlage kombinieren. Dabei dient die Geothermie gleichzeitig auch als Speicher für überschüssig produzierten Solarstrom.
Anders als Luft-Luft-Wärmepumpen und Luft-Wasser-Wärmepumpen benötigen Erdwärmeheizungen kein Außengerät. Dadurch entsteht keine Lärmbelästigung.
Im Gegensatz dazu können Luftwärmepumpen durchaus einen beträchtlichen Geräuschpegel verursachen. Häufig steht das Außengerät im Garten oder in der Nähe von Nachbarn, was durchaus zu Problemen führen kann.
Vergleichspunkt | Erdwärmepumpe | Luftwärmepumpe |
Anschaffungskosten | Relativ hoch (15.000 € – 25.000 € inkl. Bohrung) | Niedriger als bei Erdwärmepumpen (10.000 € – 15.000 €) |
Stromverbrauch | In der Regel niedriger, dank höherer Effizienz | Höher als bei Erdwärmepumpen, besonders in kalten Regionen |
Jahresarbeitszahl (JAZ) | Durchschnittlich 3,5 – 4,5 | Durchschnittlich 2,5 – 3,5 |
Effizienz im Winter | Sehr effizient, da die Erdtemperatur konstant ist | Effizienz kann in sehr kalten Regionen abnehmen |
Installation | Aufwändiger, da Bohrungen erforderlich sind | Einfacher, keine Bohrungen notwendig |
Platzbedarf | Geringer Platzbedarf an der Oberfläche | Benötigt Platz für Außeneinheit |
Lebensdauer | Länger, Haltbarkeit oft über 20 Jahre | Etwas kürzer, ca. 15 – 20 Jahre |
Im Folgenden eine Übersicht verschiedener Erdwärmepumpen-Modelle bekannter Wärmepumpen-Hersteller und deren Preise:
Modell | Leistung | Preis |
Ochsner Sole-Wasser Wärmepumpe Terra 14 | 14 kW | 17.800 Euro |
Viessmann Vitocal 200-G | 10 kW | 10.500 Euro |
Vaillant geoTHERM perform VWS 780/3 S1 | 40 kW | 31.000 Euro |
Junkers Bosch Sole/Wasser Erdwärmepumpe Supraeco | 7,5 kW | 7.000 Euro |
Das kommt drauf an: Sole-Wasser-Wärmepumpen arbeiten nur mit geringen Vorlauftemperaturen effizient. Andernfalls fällt der Stromverbrauch zu hoch aus.
Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur des Heizwassers, mit der es in den Wärmeverteilern wie Heizkörper und Fußbodenheizung ankommt. Sind Gebäude schlecht gedämmt und es geht viel Wärme auf dem Transportweg verloren, dann benötigt die Wärmepumpe eine höhere Vorlauftemperatur. Das ist der Grund, warum sie in Altbauten ohne energetische Sanierung oft keinen Sinn macht.
Auch eine Fußbodenheizung begünstigt eine niedrige Vorlauftemperatur und eignet sich somit gut für Erdwärmepumpen. Um das Heizen mit Erdwärme im Altbau wirtschaftlich zu machen, kann sich deshalb auch das Umrüsten auf eine Fußbodenheizung lohnen. Diese lässt sich beispielsweise durch Fräsen auch nachträglich in den Estrich einlassen.
Vor dem Einbau einer Wärmepumpe im Altbau gilt es den Heizbedarf von einem Energieberater oder Heizungsbauer professionell berechnen zu lassen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Erdwärmepumpe nicht effizient arbeitet.
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