Fernwärme ist eine komfortable und umweltfreundliche Art zu heizen, die viele Vorteile bietet. Doch wie setzen sich die Kosten für Fernwärme zusammen, und wie verhalten sie sich im Vergleich zu anderen Heizsystemen? In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Kostenstruktur, mögliche Einsparpotenziale und staatliche Förderungen.
Kostenstruktur der Fernwärme
Die Kosten für Fernwärme setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, die sowohl verbrauchsunabhängige als auch verbrauchsabhängige Posten umfassen. Je nach Anbieter und Region können diese Kosten unterschiedlich hoch ausfallen.
Investitionskosten
Die verbrauchsunabhängigen Investitionskosten variieren je nach Anbieter und hängen davon ab, ob Leitungen zum Anschluss an das Fernwärmenetz verlegt werden müssen.
Anschlussgebühr
Für einen Neuanschluss an das Fernwärmenetz erheben die meisten Versorger eine eigene Anschlussgebühr. Diese kann je nach Region und Anbieter unterschiedlich hoch ausfallen.
Vereinbarte Wärmeleistung
Die vereinbarte Wärmeleistung wird über einen sogenannten „Grundpreis“ abgerechnet. Dieser beinhaltet Kosten für den Betrieb des Fernwärmenetzes und mögliche Wartungskosten der Anlage.
Arbeitspreis in Cent pro Kilowattstunde
Der Arbeitspreis ist ein verbrauchsabhängiger Kostenfaktor. Mit einem Wärmemengenzähler messen die Versorger, wie viel Wärme Sie zum Heizen beziehen. Auf dieser Basis erfolgt die Abrechnung in Kilowattstunden (kWh).
Messpreis
Einige Anbieter erheben eine jährliche Gebühr für die Wärmemessung und Abrechnung.
Kosten für Betriebsstrom
Die Wärmeenergie muss in den eigenen Heizkreislauf gespeist werden, wofür ein elektrischer Übertrager mit einer Pumpe notwendig ist. Diese Energie wird zu den Betriebskosten der Fernwärme hinzugerechnet.
Fernwärme-Kosten im Vergleich
Verbrauchskosten pro Kilowattstunde
Im Vergleich zu anderen Heizarten sind die Verbrauchskosten bei Fernwärme oft niedriger. Hier eine Übersicht der Verbrauchskosten verschiedener Heizsysteme im Jahr 2022:
Heizart
Preis in Cent pro kWh (gerundet)
Gas
21
Öl
16
Pellets
16
Fernwärme
11
Wartungskosten
Für die Wartung einer Öl- oder Gasheizung können Kosten ab 250 Euro pro Jahr anfallen, bei einer Pelletheizung etwa 300 Euro pro Jahr.
Kostenbeispiel für ein Einfamilienhaus
Eine vierköpfige Familie in einem Einfamilienhaus benötigt rund 20.000 kWh Energie pro Jahr. Die Kosten für Fernwärme setzen sich wie folgt zusammen:
Grundpreis: 25 Euro pro kW/Jahr x 15 kW = 375 Euro/Jahr
Verbrauchskosten: 20.000 kWh x 0,11 Euro/kWh = 2.200 Euro/Jahr
Gesamtkosten: 375 Euro + 2.200 Euro = 2.575 Euro/Jahr
Fördermöglichkeiten
Staatliche Förderung für den Anschluss an ein grünes Wärmenetz
Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können Hausbesitzer staatlich geförderte Kredite mit Tilgungszuschuss über die KfW oder Zuschüsse für die Anschaffungskosten von Wärmeübergangsstationen über das BAFA beantragen. Hausbesitzer können einen Zuschuss von bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten erhalten.
Tipps für Kostenersparnis
So kannst du beim Heizen mit Fernwärme Kosten sparen
Regelmäßige Wartung: Eine gut gewartete Heizungsanlage arbeitet effizienter und spart Kosten.
Temperatur senken: Schon eine Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad kann die Heizkosten um etwa 6 % reduzieren.
Fazit und Zusammenfassung
Die Fernwärme-Kosten setzen sich aus Investitionskosten, Betriebskosten und Verbrauchskosten zusammen. Durch regelmäßige Wartung und Instandhaltung der Heizungsanlage können Sie die Effizienz steigern und Kosten sparen. Beim Wechsel zu Fernwärme sollten Sie die Preisentwicklung und mögliche staatliche Förderungen im Auge behalten.
Möchten Sie mit Fernwärme heizen, sollten Sie vor allem die Fernwärmepreise im Blick behalten, da Sie über einen längeren Zeitraum an die Kostenstruktur Ihres Anbieters gebunden sind.