Luft-Luft-Wärmepumpe: Kosten, Förderung 2024, Vor- und Nachteile

Luft-Luft-Wärmepumpe vor einem modernen Einfamilienhaus

Die Luft-Luft-Wärmepumpe stellt eine Besonderheit unter den Wärmepumpentypen dar. So kommt sie gänzlich ohne Wärmeverteiler wie Heizkörper und Fußbodenheizung aus. Wie genau das funktioniert, Kosten und Förderung in 2024 sowie Vor- und Nachteile im Überblick. 

So funktioniert das Heizen mit Luft

Die Luft-Luft-Wärmepumpe gewinnt Wärme aus der Umgebungsluft. Dazu verfügt sie über ein Außengerät, mit dem sie Luft ansaugt. Durch einen Kompressor hebt sie die so gewonnene Wärme auf ein höheres Niveau. Dadurch gewinnt sie selbst bei geringen Außentemperaturen wie im Winter ausreichend Wärmeenergien für Raumheizung und Warmwasser. 

Anders als andere Heizungs- und Wärmepumpenarten kommt eine Luft-Luft-Wärmepumpe dabei ohne wasserführenden Heizkreislauf aus. So transportieren andere Heizungsanlagen erwärmtes Wasser über Rohrsysteme zum Heizkörper oder zur Fußbodenheizung

Luftwärmepumpen blasen die Wärme über Luftkanäle und Ventilatoren in die Innenräume und verteilen so die Wärme. Es handelt sich dabei um das gleiche Prinzip wie bei Klimaanlagen. Dabei lassen sich viele Luft-Luft-Wärmepumpen im Sommer auch zum Kühlen umfunktionieren. 

Was kostet eine Luftwärmepumpe?

Da Luft-Luft-Wärmepumpen ohne Fußbodenheizung und Heizkörper auskommen, fallen die Kosten für die Installation deutlich geringer aus als bei anderen Wärmepumpen

Kostenpunkt

Luft-Luft-Wärmepumpe

Gerät

3.000 € – 8.000 €

Installation

1.000 € – 4.000 €

Material

500 € – 2.000 €

Gesamtkosten

4.500 € – 14.000 €

Mit Kosten zwischen 4.500 und 14.000 Euro im Komplettpaket sind Luft-Luft-Wärmepumpen deutlich günstiger als beispielsweise Luft-Wasser-Wärmepumpen. Letztere kommen auf einen Gesamtpreis von 9.000 bis 30.000 Euro. 

Bekannte Hersteller für Luftwärmepumpen sind neben allgemeinen Heizungsherstellern wie Vaillant, Bosch, Weishaupt, Viessmann und Wolf auch einige spezialisierte Anbieter wie Stiebel Eltron, Daikin oder Mitsubishi.   

Förderung 2024

Mit Beginn des Jahres 2024 ist das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft getreten, besser bekannt auch als Heizungsgesetz. Damit kommt es auch zu einer Anpassung der Förderlandschaft. 

Grundlage bildet hier die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Diese sieht attraktive staatliche Zuschüsse für Wärmepumpenheizungen vor. So erhalten Eigentümer eine Grundförderung von mindestens 30 Prozent. Durch zusätzliche Boni lässt sich die Förderung für Luft-Luft-Wärmepumpen auf bis zu einem maximalen Zuschuss von 70 Prozent aufstocken:

Förderung

Höhe

Voraussetzungen

Grundförderung

30%

Antragsberechtigt sind Eigentümer von Wohn- und Nichtwohngebäuden. Die Förderung gilt auch für Eigentümer, die ihre Immobilie nicht selbst nutzen.

Einkommensbonus

30%

Diesen Zuschuss erhalten Eigentümer, deren zu versteuerndes Jahreseinkommen bei bis zu 40.000 Euro liegt. Der Bonus gilt ausschließlich für selbstnutzende Wohneigentümer.

Klima-Geschwindigkeitsbonus

20%

Diese erhalten selbstnutzende Wohneigentümer, die bis zum 31.12.2028 auf eine Luftwärmepumpe oder andere klimafreundliche Heizungsart umrüsten. Danach reduziert sich der Bonus regelmäßig.

Innovationsbonus

5%

Dieser gilt für Eigentümer von Wohn- und Nichtwohngebäuden, wenn ihre Luft-Luft-Wärmepumpe ein klimafreundliches Kältemittel nutzt.

Zuständig für die Auszahlung und Antragstellung der Wärmepumpen-Förderung ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Wie viel Strom braucht eine Luftwärmepumpe pro Jahr, pro Monat, pro Tag?

Luftwärmepumpe vor einem Neubau

Die folgenden Annahmen beziehen sich auf eine durchschnittlich isoliertes Einfamilienhaus mit einer Fläche von 150 qm. Dabei kommt die Wärmepumpe sowohl für Warmwasser als auch für die Heizung zum Einsatz. 

Stromverbrauch

Stromverbrauch im Jahr

Stromverbrauch pro Monat

Stromverbrauch pro Tag

1.500 – 4.000 kWh

125 – 333 kWh

4 – 11 kWh

Stromkosten

Die Kosten für Wärmepumpenstrom hängen vom aktuellen Strompreis ab. Multipliziert mit dem oben genannten Verbrauch lassen sich die Stromkosten berechnen. 

So liegt der aktuelle Strompreis bei rund 30 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Bei einem jährlichen Verbrauch von 4.000 kWh liegen die Stromkosten somit bei 1.200 Euro pro Jahr.

JAZ und COP als wichtige Kennzahlen

Wenn sich Interessenten intensiver mit Luft-Luft-Wärmepumpen auseinandersetzen, werden sie früher oder später auf die Abkürzungen COP und JAZ stoßen. 

COP (Coefficient of Performance)

Der COP (Coefficient of Performance) gibt das Verhältnis der abgegebenen Heizleistung zur aufgenommenen elektrischen Leistung an. Ein COP-Wert von 4 beispielsweise bedeutet, dass die Luftwärmepumpe aus einem Teil Strom die vierfache Menge an Wärme erzeugt. 

JAZ (Jahresarbeitszahl)

Hier ist das Prinzip das gleiche. So gibt auch die Jahreszahl das Verhältnis von Stromverbrauch zu gewonnener Wärmeenergie an. Eine JAZ von 3 beispielsweise bedeutet, dass die Wärmepumpe aus einem Teil Strom die dreifache Menge Wärme erzeugt. 

Der Unterschied: Der COP-Wert misst die Effizient zu einem bestimmten Zeitpunkt, während die JAZ die Effizienz über ein ganzes Jahr misst. So arbeitet die Wärmepumpe im Winter weniger effizient als im Sommer. Die JAZ bildet den Durchschnitt über das Jahr und ist somit repräsentativer. 

Effizienz von Wärmepumpentypen im Vergleich

Wärmepumpentyp

Durchschnittliche JAZ

Luft-Luft-Wärmepumpe

3,0 – 4,0

Luft-Wasser-Wärmepumpe

2,5 – 3,5

Sole-Wasser-Wärmepumpe

3,5 – 4,5

Wasser-Wasser-Wärmepumpe

4,0 – 5,0

Luftwärmepumpe oder Erdwärmepumpe?

Ist die Entscheidung für eine Wärmepumpe gefallen, fragen sich viele Eigentümer, was die bessere Wahl ist: Eine Luftwärmepumpe oder Erdwärmepumpe. Die folgende Übersicht zeigt die Vor- und Nachteile der jeweiligen Wärmepumpenarten auf. 

Luftwärmepumpe (Luft-Luft-Wärmepumpe)

Vorteile:

  • Niedrigere Installationskosten: Im Vergleich zu Erdwärmepumpen sind Luftwärmepumpen in der Regel günstiger zu installieren, da keine Erdarbeiten erforderlich sind.
  • Flexibilität bei der Installation: Sie können fast überall aufgestellt werden, wo ein Zugang zur Außenluft möglich ist.
  • Gute Effizienz: Moderne Luftwärmepumpen sind sehr effizient, insbesondere in milden Klimazonen.
  • Keine Abhängigkeit von Grundstücksgröße: Sie benötigen kein großes Grundstück für die Installation.

Nachteile:

  • Geringere Effizienz bei sehr niedrigen Außentemperaturen: Ihre Effizienz kann in sehr kalten Wintern bei Temperaturen unter 15 Grad abnehmen, was zu höheren Betriebskosten führen kann.
  • Außengeräusch: Die Außeneinheit kann während des Betriebs Geräusche erzeugen. Im Durchschnitt kommen Luftwärmepumpen auf eine Lautstärke von 45 bis 55 dB. Das entspricht etwa der Lautstärke eines Gesprächs oder den Hintergrundgeräuschen in einem Büro. 
  • Wartung: Die Außeneinheit kann anfällig für Vereisung sein und benötigt regelmäßige Wartung.

Erdwärmepumpe (Sole-Wasser-Wärmepumpe)

Vorteile:

  • Höhere Effizienz: Erdwärmepumpen haben in der Regel eine höhere Jahresarbeitszahl (JAZ) als Luftwärmepumpen, da die Temperatur im Boden das ganze Jahr über relativ konstant bleibt.
  • Geringere Betriebskosten: Aufgrund der höheren Effizienz sind die Betriebskosten oft niedriger, insbesondere in Gebieten mit extremen Wintertemperaturen.
  • Längere Lebensdauer: Erdwärmepumpensysteme haben eine längere Lebensdauer als Luftwärmepumpen, insbesondere die unterirdischen Komponenten.
  • Kein Außengeräusch: Da alle Hauptkomponenten unterirdisch oder innerhalb von Gebäuden installiert sind, kommt eine Erdwärmepumpe ohne Außengerät aus. Somit kommt es zu keiner Geräuschentwicklung im Freien. 

Nachteile:

  • Höhere Installationskosten: Die Installation einer Erdwärmepumpe ist aufgrund der notwendigen Erdarbeiten zur Verlegung der Erdkollektoren oder Bohrungen deutlich teurer.
  • Anforderungen an das Grundstück: Für die Installation der Erdkollektoren ist ein ausreichend großes Grundstück erforderlich, oder es müssen teure Bohrungen vorgenommen werden.
  • Komplexere Installation: Die Installation ist komplexer und erfordert spezialisierte Kenntnisse und Genehmigungen.

Hybridheizungen als Alternative im Altbau

Wärmepumpen arbeiten effizient bei Vorlauftemperaturen bis 50 Grad. Die Vorlauftemperatur steigt bei schlecht isolierten Gebäuden. Das führt dazu, dass die Vorlauftemperatur in Altbauten im Winter oft bei 70 Grad oder mehr liegt. 

Hier können Luftwärmepumpen nicht effizient arbeiten. Eine Ausnahme bilden Hochtemperatur-Wärmepumpen. Wer eine Luftwärmepumpe im Altbau nachrüsten möchte, dem bieten sich zudem Hybridheizungen. Dabei kombinieren Eigentümer die Luft-Luft-Wärmepumpe mit einer weiteren Heizungsart wie einer Öl- oder Gasheizung.

Gas-Luftwärmepumpe-Hybridheizung

Bei einer Gas-Luftwärmepumpe-Hybridheizung ergänzen sich die Heizungssysteme. Sollte die Wärmepumpe bei geringen Außentemperaturen nicht effizient arbeiten, springt die Gasheizung ein und fängt diese Leistungsspitzen ab.

Auch Hybridheizungen sind ab 2024 förderfähig. Voraussetzung ist, dass der Anteil der erneuerbaren Energien bei mindestens 65 Prozent liegt. Die Wärmepumpe muss also mindestens 65 Prozent des Wärmebedarfs decken. 

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