Heizkessel: Hersteller und Arten von Gas über Pellets bis Elektro
Der Heizkessel bildet das Herzstück der Heizung. In ihm verbrennt ein Brennstoff wie beispielsweise Öl, Gas, Pellets oder Hackschnitzel. Die dadurch entstandene Wärme überträgt der sogenannte Wärmetauscher auf das Heizwasser, das die Wärme über Rohrleitungen in die verschiedenen Räume eines Gebäudes transportiert.
Alles weitere zur Funktion, was Niedertemperatur- und Brennwertkessel unterscheidet, sowie verschiedene Arten von Gas über Pellets bis hin zu Elektro-Heizkesseln.
Unterscheidung nach Brennstoffen
Neben der Unterscheidung nach Technologie (Brennwerttechnik oder Niedertemperatur-Heizkessel) lassen sich Heizkessel zunächst einmal dahingehend unterscheiden, welchen Brennstoff sie verbrennen:
Gasheizkessel
Die Gasheizung ist die am häufigsten genutzte Heizungsart in deutschen Bestandsimmobilien. Erdgas ist über ein gut ausgebautes Netz leicht verfügbar und ermöglicht eine saubere und effiziente Verbrennung. Es handelt sich jedoch um einen fossilen Brennstoff, der aus klimapolitischen Gründen derzeit keine Förderung erhält.
Ölkessel
Sie nutzen die Verbrennungswärme von Heizöl, um Wasser zu erhitzen, das dann durch ein Heizsystem (z. B. Heizkörper oder Fußbodenheizung) im Gebäude zirkuliert. Ölkessel sind eine bewährte Technologie gerade dort, wo kein Gasanschluss vorhanden ist, beispielsweise in ländlichen Regionen. Da es sich bei Öl ebenfalls um einen fossilen Energieträger handelt, erhalten Eigentümer auch für Ölheizungen zurzeit keine staatlichen Fördermittel.
Holzkessel: Von Pellets bis Hackschnitzel
Holzkessel nutzen entweder Pellets, Hackschnitzel oder Scheitholz als Brennstoff. Unabhängig davon, welche hölzerne Energieträger zum Einsatz kommt, ist das Prinzip dasselbe: Die Wärme aus der Verbrennung wird über einen Wärmetauscher auf das Heizungswasser übertragen und anschließend im Gebäude verteilt.
Was sich nach manueller Arbeit angeht, erledigen moderne Holzheizungen heute meist von allein. So müssen Eigentümer den Holzheizkessel nicht per Hand befüllen, sondern die Beschickung erfolgt beispielsweise mittels Förderschnecke voll automatisch.
Im Vergleich zu fossilen Energieträgern sind die Betriebskosten für Holzheizkessel oft niedriger, insbesondere bei eigenem Holzvorrat. Hinzu kommt, dass hölzerne Energieträger wie Pellets und Hackschnitzel beim Verbrennen nur so viel CO₂ freisetzen, wie sie beim Wachsen aufgenommen haben. Deshalb erhalten Pellet- und Hackschnitzelheizungen derzeit attraktive staatliche Förderungen.
Elektro-Heizkessel
Streng genommen handelt es sich beim Elektro-Heizkessel um keinen Heizkessel im herkömmlichen Sinne, da er keinen Brennstoff verbrennt. Vorteil ist der geringe Installationsaufwand für eine Elektroheizung. Da kein Wasser als Transportmedium zum Einsatz kommt, benötigt sie keine Verrohrungen, sondern lässt sich einfach an die Steckdose anschließen.
Auch wenn moderne Infrarotheizungen deutlich effizienter sind als herkömmliche Nachtspeicherheizungen, sind die Kosten für das Heizen mit Strom jedoch vergleichsweise hoch. Als Alternative zur Zentralheizung machen Elektro-Heizkessel nur in seltenen Fällen Sinn.
Hybrid-Heizkessel
Hybridheizungen kombinieren zwei oder mehrere Energieträger. Häufig handelt es sich um eine Kombination aus einem fossilen Brennstoff wie Gas oder Öl und einer regenerativen Heizung wie einer Wärmepumpe.
Ein Anwendungsfall für Hybridkessel sind beispielsweise Altbauten. Bei sehr niedrigen Außentemperaturen arbeiten Wärmepumpen aufgrund der geringen Dämmung hier oft nicht effizient. In diesem Fall springt dann der fossile Öl- oder Gasheizkessel an. Hybridheizungen erhalten nach neuem Heizungsgesetz attraktive staatliche Förderungen.
Kosten
Die Kosten für einen Heizkessel variieren je nach verwendetem Brennstoff. Zu berücksichtigen sind dabei auch mögliche Fördermittel. Ein Holzkessel ist zwar deutlich teurer als ein Öl- oder Gaskessel, erhält dafür jedoch attraktive staatliche Zuschüsse:
Heizkesseltyp
Anschaffungskosten (inkl. Installation)
Betriebskosten (jährlich)
Wartungskosten (jährlich)
Förderung
Gasheizkessel
5.000 – 10.000 Euro
1.200 – 2.500 Euro
150 – 300 Euro
Keine
Ölkessel
6.000 – 12.000 Euro
1.500 – 3.200 Euro
150 – 300 Euro
Keine
Holzkessel (z. B. Pellets)
12.000 – 25.000 Euro
500 – 1.500 Euro
200 – 400 Euro
Bis zu 70 % der Investitionskosten
Elektro-Heizkessel
1.500 – 5.000 Euro
2.500 – 4.500 Euro
50 – 100 Euro
Keine
Hybrid-Heizkessel
12.000 – 25.000 Euro
800 – 2.000 Euro
200 – 400 Euro
Bis zu 70 % der Investitionskosten für den regenerativen Teil der Heizung.
Kosten nach Hersteller und Modell
Marke
Buderus
Buderus
Viessmann
Viessmann
Wolf
Modell
Logamax plus – GB182i
Logamax plus – GB192i
Vitodens 200 W
Vitodens 300 W
CGB-2
Heiztechnik
Brennwerttechnik
Brennwerttechnik
Brennwerttechnik
Brennwerttechnik
Brennwerttechnik
Montage
Wandhängend
Wandhängend
Wandhängend
Wandhängend
Wandhängend
Modulation
Bis zu 1:10
Bis zu 1:10
Bis zu 1:8
Bis zu 1:10
Bis zu 1:6
Leistung
18 – 50 kW
13 – 150 kW
11 – 35 kW
20 – 28 kW
Preis (Listenpreis)
Ab 2.785 Euro
Ab 3.380 Euro
Ab 2.796 Euro
Ab 3.771 Euro
Ab 3.200 Euro
Unterscheidung nach Technologie: Konstant-, Niedertemperatur- und Brennwertkessel
Was die Technologie angeht lassen sich drei Arten von Heizkesseln unterscheiden:
Konstanttemperaturkessel
Konstanttemperaturkesselzählen zu den ältesten in Deutschland verwendeten Gasheizungen und Ölheizungen und gelten heutzutage als veraltet. Charakteristisch für diesen Kesseltyp sind konstant hohe Systemtemperaturen. Diese liegen zwischen 70 und 90 Grad Celsius und ändern sich auch dann nicht, wenn sich die Wärmeanforderung im Gebäude verändert. Die Heizgeräte nutzten nur etwa 68 Prozent der Energie eines Brennstoffs aus.
Niedertemperaturkessel
Niedertemperaturkessel verbrauchen durch niedrige Betriebstemperaturen weniger Energie als Konstanttemperatur-Standardheizkessel. Sie sind so konstruiert, dass die Rücklauftemperaturen zwischen 30 und 40 Grad Celsius liegen. Im Kessel erfolgt jedoch keine Kondensation.
Brennwertkessel
Ein Brennwertkessel nutzt die bei der Kondensation freigesetzte Kondensationswärme. Diese wird unter den Taupunkt abgekühlt, wobei ein flüssiges Kondensat entsteht. Bei dieser Umwandlung wird Wärme freigesetzt, die der Brennwertkessel zusätzlich nutzt, indem er sie dem Heizsystem zuführt. Der mit Brennwerttechnik betriebene Kessel stellt den neuesten Stand in der technologischen Entwicklung dar.
Was ist ein Heizkessel?
Heizkessel sind Wärmeerzeuger, deren verschiedene Arten die Entwicklung der Heiztechnik widerspiegeln. Diese reicht vom ursprünglichen Standardheizkessel zur Verbrennung von Kohle bis hin zur Verbrennung von Heizöl und Erdgas. Der Heizkessel dient in einer Zentralheizungsanlage als Wärmeerzeuger. Um zusätzlich regenerative Energie zu nutzen, werden Heizkessel auch häufig in Verbindung mit einer Solarthermie verwendet. Die beliebtesten Heizkessel sind ÖL- und Gas-Heizkessel. Die Modernisierungsquote liegt bei etwa 3 % pro Jahr, bei Öl-Heizkesseln sogar nur bei 1 %.
Funktionsweise und Bestandteile eines Heizkessels
Das sind die wichtigsten Bestandteile eines Heizkessels:
Ein Hohlraum bzw. Brennraum
Ein Rost für feste oder einen Brenner für flüssige/gasförmige Brennstoffe
Einen Wärmetauscher für die Wärmeübertragung an das Heizwasser
Mehrere Rohre für das Heizwasser
Eine Abgasanlage für die entstehenden Abgase
Wärmedämmung verhindert Wärmeverluste
Grundsätzlich findet im Heizkessel einer Heizungsanlage die Erzeugung von Wärmeenergie statt. Der Kesselblock erwärmt dabei das umlaufende Heizwasser durch die Brennerflamme und das hindurchströmende Abgas im Inneren des Kessels. So wird chemische Energie in Wärmeenergie umgewandelt.
Der Heizkessel besteht aus einem Hohlraum, der auch als Brennraum bezeichnet wird. Darüber hinaus verfügt der Kessel über ein Rost für das Verbrennen fester Brennstoffe wie z. B. Holz oder einen Brenner, der flüssige oder gasförmige Brennstoffe zu verbrennt. Über einen Wärmetauscherwird die erzeugte Wärme auf das Heizwasser übertragen.
Außerdem enthält der Heizkessel Rohre, durch die das Heizwasser strömt. Das Wasser fungiert als Wärmeüberträger und führt die Nutzwärme ab. Die entstehenden Abgase werden durch die Abgasanlage sicher abgeleitet. Um Wärmeverluste zu minimieren, ist der Heizkessel mit einer Wärmedämmung ausgestattet.
Für den Brenner gilt eine Ausnahmeregelung: Da man ihn auch einzeln kaufen kann, um beispielsweise einen Brennertausch von Öl auf Gas zu realisieren, ist er nicht zwingend als integrales Bestandteil anzusehen.
Heizkessel und Brennstoffarten
Ein Heizkessel kann mit unterschiedlichen Brennstoffen betrieben werden. So stehen unter anderem Erdgas, Heizöl oder Biomasse zur Auswahl. Dabei gibt es Heizkessel, die nur mit einer Art von Brennstoff befeuert werden können (Einstoffbrenner) sowie Heizkessel, die hinsichtlich des Brennstoffs flexibel sind (Mehrstoffbrenner).
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Die Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) schreibt vor, dass alle Modelle, die dreißig Jahre oder älter sind, ausgetauscht werden müssen. Ist man erst seit kurzer Zeit Hauseigentümer, bleiben zwei Jahre Zeit, um das austauschpflichtige Modell zu modernisieren. Durch eine erhebliche Steigerung der Energieeffizienz amortisiert sich der Heizungswechsel schneller als man denkt.
Verschiedene Arten im Vergleich:
Kesselart
Preis (ohne Installation)
Gasheizkessel wandhängend
ab 2.000 Euro
Gasheizkessel bodenstehend
3.000 – 5.000 Euro
Ölheizkessel
2.700 – 6.000 Euro
Holzpelletheizkessel
8.000 – 12.000 Euro
Fazit: Am kostengünstigsten und am beliebtesten ist der wandhängende Gasheizkessel. Besonders teuer in der Anschaffung ist hingegen der Kessel für die Pelletheizung. Niedrige Brennstoffkosten für Pellets machen die Differenz jedoch etwas geringer.
Checkliste für Heizkesselsanierung. Das ist zu beachten:
Wer eine Heizkesselsanierung durchführen lassen möchte, sollte dabei mehrere Aspekte beachten:
Optimale Größenordnung wählen
Auf Modulierbarkeit der Leistung achten
Möglichst regenerative Energieformen wählen
Bei Öl- oder Gaskesseln: Brennwerttechnik wählen
Auf Einbringungsöffnungen und genügend Aufstellungsplatz achten
Entwässerungsanschluss vorhanden?
Speicher ersetzen
Kann der Speicher die Wärme schichten?
Welche Wärme verliert der Speicher im Betrieb
FAQ – Noch Fragen?
Werden Heizkessel durch das BAFA gefördert?
Grundsätzlich ja. Es kommt allerdings darauf an, wie effizient das neue Gerät ist. Für eine konkrete Anfrage der für Sie zur Verfügung stehenden Fördermittel kontaktieren Sie dasBAFAoder lassen sich von IhremHeizungsfachmannberaten.
Wenn nach diesen Maßnahmen die Heizung nicht warm wird, sollten Sie einenHeizungsfachmannrufen.
Tipp: Den Entstörknopf an der Heizung nur einmal betätigen, da ansonsten die Düsen beschädigt werden können.
Wie kann man sich warm halten bis die Heizung repariert worden ist?
Um in der Zeit bis zur Reparatur der Heizung den Wohnraum möglichst warm zu halten, eignen sich folgende Tipps:
Türen schließen
Rollladen herunterlassen
Möbel rücken
Fenster und Türen abdichten
Läufer oder Teppiche auslegen
Kerzen anmachen
Luftfeuchtigkeit erhöhen
Backofen und Herd anstellen
Stoßlüften, anstatt das Fenster nur zu kippen
Wie schnell muss sich ein Kundendienst um den ausgefallen Heizkessel kümmern?
Wenn Sie keinen Wartungsvertrag o. Ä. mit einem Heizungsfachmann abgeschlossen haben, müssen Sie auf dem normalen Weg einen Termin vereinbaren. Haben Sie jedoch einen Wartungsvertrag abgeschlossen, kommt der Notdienst sofort – und das 365 Tage im Jahr.
Über den Autor
Bernhard Hoff
Bernd ist Betriebsleiter bei ökoloco. Er hat über 25 Jahren Berufserfahrung im Bereich Wärmepumpe und Öl-, bzw. Gasfeuerungsanlagen. Wenn Sie… mehr
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