Holzheizung: Welche Arten es gibt, Kosten | Gibt es ein Verbot?

Holzheizung Feststoffbrennkessel

In die Kategorie Holzheizung fallen verschiedene Heizungsarten. Sie finden auch als Biomasseheizung Bezeichnung und nutzen Holz als Brennstoff, um daraus Raumwärme und Warmwasser zu erzeugen. Welche Arten von Holzheizungen es gibt, was sie kosten, Förderung und ob es mit dem neuen Heizungsgesetz ab 2024 ein Verbot gibt. 

Verbot von Holzheizungen?

Gleich vorweg: Ein Verbot von Holzheizungen gibt es nicht. Das gilt auch, nachdem 2024 das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft getreten ist. Ganz im Gegenteil: So sieht das neue Heizungsgesetz vor, dass neu eingebaute Heizungen zu 65% erneuerbare Energien nutzen müssen.

Da Scheitholz-, Hackschnitzel- und Pelletheizungen mit Holz einen CO2-neutralen, nachwachsenden Rohstoff nutzen, erfüllen sie die Anforderungen des GEG. Sie dürfen auch ab 2024 verbaut werden und erhalten dafür sogar staatliche Zuschüsse. Das Gerücht von einem Verbot von Holzheizungen rührt vor allem daher, da sie oft mit Kaminöfen gleichgesetzt werden. Hier gibt es ab 2024 tatsächlich grundlegende Gesetzesänderungen. 

Gesetzliche Änderung bei Kaminöfen

Grund für die gesetzlichen Änderungen bei Kaminöfen ist jedoch nicht das Heizungsgesetz, sondern die Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV). Demnach dürfen Einzelfeuerstätten wie Kaminöfen nicht länger betrieben werden, wenn sie zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010 hergestellt wurden und die Grenzwerte von 0,15 g/m³ Feinstaub und 4 g/m³ Kohlenmonoxid überschreiten. 

Dieses Verbot betrifft jedoch ausschließlich Einzelfeuerstätten. Biomasseheizungen wie Pellet- oder Scheitholzkessel bleiben davon unberührt. 

Förderung für Biomasseheizungen 2024

Mit dem neuen Heizungsgesetz kommt es auch zu einer Vereinheitlichung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Demnach erhalten alle regenerativen Heizungen die gleichen staatlichen Zuschüsse unabhängig davon, ob es sich um eine Pelletheizung oder eine Wärmepumpe handelt. 

Eine Förderung erhalten Eigentümer unter folgenden Voraussetzungen:

  • Die neue Heizung nutzt mindestens 65% erneuerbare Energien. Das ist bei Holzheizungen der Fall, da sie mit Holz einen zu 100% nachwachsenden Rohstoff nutzen. 
  • Eigentümer wechseln von einer funktionsfähigen Öl-, Gas, Kohle- oder Nachtspeicherheizung auf einen regenerativen Brennstoff. 

Höhe der Förderung

Zuständig für die Auszahlung und Antragstellung für die Heizungsförderung ist ab 2024 nicht länger die BAFA, sondern die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Eigentümer, die mit ihrer Holzheizung die Voraussetzungen erfüllen erhalten eine Grundförderung, die sie mit weiteren Boni auf bis zu 70% aufstocken können:

  • 30% Grundförderung: Die Basisförderung erhalten alle Eigentümer, die von einem fossilen Brennstoff auf eine regenerative Heizung wie eine Biomasseheizung oder Wärmepumpe wechseln. 
  • 30% Einkommensbonus: Dieser gilt zusätzlich zur Basisförderung, wenn das zu versteuernde Haushaltseinkommen 40.000 Euro im Jahr nicht übersteigt. 
  • 20% Geschwindigkeitsbonus: Wer den Heizungswechsel vor 2029 vornimmt, erhält zusätzliche 20%. Achtung: Für Holzheizungen ist er nur dann erhältlich, wenn sie Eigentümer mit einer Solarthermie, Wärmepumpe oder Photovoltaikanlage zur Warmwasserbereitung kombinieren. 

Heizen mit Holz: Von Pellets über Scheitholz bis Hackschnitzel

Gemein ist allen Holzheizungen, dass sie aus Holz Wärme erzeugen. Welche Technologie sie dabei verwenden und welche Art von Holz dabei zum Einsatz kommt, kann sich dabei unterscheiden. 

Pelletheizung

Pelletheizung mit Pelletlager

Eine Pelletheizung verwendet gepresste Holzpellets als Brennstoff. Holzpellets sind kleine, zylindrische Presslinge aus Sägemehl und Holzspänen, die Anbieter ohne chemische Zusätze herstellen. 

Pelletheizungen sind aufgrund ihrer Effizienz, der kompakten Lagerung der Pellets und der automatischen Funktion für eine breite Palette von Anwendungen geeignet – von Einfamilienhäusern bis zu kleineren gewerblichen oder öffentlichen Gebäuden.

Hackschnitzelheizung

Hackschnitzelheizung

Eine Hackschnitzelheizung verbrennt zerkleinertes Holz, sogenannte Hackschnitzel, um Wärme zu erzeugen. Hackschnitzel sind ein Nebenprodukt der Forst- und Holzindustrie und bestehen aus kleinen Holzstücken, Rinde und Sägespänen.

Aufgrund ihres relativ hohen Platzbedarfs für die Lagerung der Hackschnitzel und der notwendigen technischen Infrastruktur eignen sich Hackschnitzelheizungen besonders für größere Anlagen wie landwirtschaftliche Betriebe, kommunale Gebäude, Schulen oder Mehrfamilienhäuser.

Scheitholzheizung/Feststoffbrennkessel

Eine Scheitholzheizung verwendet gespaltenes Holz (Scheitholz) als Brennstoff für die Wärmeerzeugung. Dies ist eine der ältesten und traditionellsten Methoden der Holzverbrennung. Sie findet auch als Feststoffbrennkessel Bezeichnung.

Scheitholzheizungen eignen sich besonders für Personen, die Zugang zu günstigem oder eigenem Holz haben und bereit sind, die manuelle Arbeit der Holzbeförderung und -lagerung zu übernehmen. 

Holzvergaserheizung

in Holzvergaserkessel ist eine fortschrittliche Art von Biomasseheizung, das feste Holzbrennstoffe (meist in Form von Scheitholz) zur Wärmeerzeugung verwendet. Der Kernunterschied zu herkömmlichen Holzfeuerungsanlagen liegt in der Verbrennungstechnologie. Ein Holzvergaserkessel führt den Verbrennungsprozess in zwei getrennten Phasen durch, was eine effizientere und sauberere Verbrennung ermöglicht.

Holz-Hybridheizungen

Holz-Hybridheizungen kombinieren den Brennstoff Holz mit einer weiteren Heizungsart. Letztere kann sowohl in einer regenerativen Heizung als auch in einer fossilen wie einer Öl- oder Gasheizung bestehen. 

Die Kombination aus Gas und Pellets eignet sich zum Beispiel dazu, den Anforderungen des GEG zu genügen. Dabei übernimmt die Pelletheizung 65% der Heizleistung und den restlichen Teil deckt die Gasheizung. Gleiches ist bei einer Öl-Holzheizung der Fall.  

Die Kombination einer Pelletheizung mit einer Wärmepumpe macht vor allem in Altbauten Sinn. Hier arbeiten Luft-Wasser-Wärmepumpen bei niedrigen Außentemperaturen oft nicht effizient. An sehr kalten Tagen springt deshalb dann der Holzheizkessel ein.  

Kosten

Die folgende Tabelle zeigt die Anschaffungskosten und die laufenden Kosten einer Biomasseheizung für ein Einfamilienhaus mit guter Dämmung und einer Wohnfläche von 130 Quadratmetern. 

Heizungsart

Anschaffung und Installation (EUR)

Verbrauch (kWh/Jahr)

Preis pro kWh (EUR)

Laufende Kosten für Brennstoff pro Jahr (EUR)

Hackschnitzelheizung

15.000 – 25.000

20.000

0,04

800

Pelletheizung

9.000 – 15.000

20.000

0,045

900

Scheitholzheizung

5.000 – 10.000

20.000

0,025 – 0,04

500 – 800

Hinzu kommen Betriebskosten für die jährliche Wartung. Diese ist bei Holzheizung etwas teurer als bei anderen Heizungen, da hier Feinstaub anfällt. Je nach Region liegen die Wartungskosten zwischen 200 und 300 Euro. 

Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Nachhaltigkeit: Holz ist ein erneuerbarer Brennstoff, besonders wenn es aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Die Verbrennung von Holz ist CO2-neutral, da das Holz nur so viel CO2 freisetzt, wie der Baum während seines Wachstums aus der Atmosphäre aufgenommen hat.
  • Energieunabhängigkeit: Die Nutzung von Holz als Heizmaterial kann die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und den Schwankungen ihrer Preise reduzieren, besonders in Regionen, in denen Holz reichlich vorhanden ist.
  • Kosten: In Gegenden, in denen Holz leicht zugänglich ist, können die Brennstoffkosten für Holzheizungen niedriger sein im Vergleich zu Gas, Öl oder Elektrizität.
  • Förderung: Staatliche Förderungen zwischen 30 und 70% machen den Kauf einer Biomasseheizung auch finanziell attraktiv.  

Nachteile

  • Arbeitsaufwand und Lagerung: Holzheizungen erfordern regelmäßigen Arbeitsaufwand für das Nachlegen von Holz, das Säubern des Kessels oder Ofens und die Lagerung des Brennholzes, was physischen Aufwand und ausreichend Platz voraussetzt.
  • Emissionen und Luftqualität: Unvollständige Verbrennung kann zu höheren Emissionen von Feinstaub und anderen Schadstoffen führen, was sowohl die Außen- als auch die Innenluftqualität beeinträchtigen kann. Moderne Holzheizsysteme mit fortschrittlicher Verbrennungstechnologie können dieses Problem zwar minimieren, aber nicht vollständig eliminieren.

Hersteller für Holzheizungen

Während die meisten großen Heizungshersteller wie Viessmann, Vaillant einen Pelletkessel in ihrem Sortiment führen, sieht es bei spezifischen Holzheizungen eher schwierig aus. Hier werden Eigentümer vor allem bei Spezialisten fündig. Dazu zählen ETA, Ökofen, Hargassner, KWB, Fröling, HDG Bavaria und Windhager. 

Adresse

ökoloco GmbH
Im Teelbruch 130
D-45219 Essen

Telefon    +49 / 2054  860 320
Telefax     +49 / 2054  860 32 99
Email       hallo@oekoloco.de

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