Heizung erneuern: Kosten, Pflicht und Förderung 2025

Heizung erneuern

Jede vierte Heizungsanlage in Deutschland ist veraltet. Das ergab eine Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft. Dabei gibt es genug Gründe, alte Heizungen zu erneuern: Vom Austausch profitieren auf lange Sicht nicht nur die Umwelt, sondern auch die eigene Geldbörse und der Sicherheitsstandard des Hauses.

Sieben gute Gründe, eine Heizung zu modernisieren

1. Attraktive Förderungen: Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat der Staat attraktive Förderprogramme für den Wechsel auf regenerative Heizungen geschnürt. Demnach erhalten Eigentümer für die Erneuerung ihrer Heizung staatliche Zuschüsse von mindestens 30 bis maximal 70 Prozent (mehr dazu weiter unten). 

2. Laufende Kosten: Die explodierenden Gas- und Ölpreise sorgen in vielen Haushalten für finanzielle Engpässe. Steigen Sie auf erneuerbare Energien oder eine Gas-Brennwertheizung mit effizienterer Technik um, können Sie die Heizkosten signifikant reduzieren.

3. Abhängigkeit von Gas und Öl: Gas und Öl sind begrenzte Ressourcen. Wer nicht mehr von diesem umkämpften Markt abhängig sein möchte, tut sich etwas Gutes, indem er auf eine Alternative umsteigt.

4. Geringe Betriebssicherheit: Alte Heizungssysteme sind anfälliger für Fehler als moderne. Das gilt auch dann, wenn sie regelmäßig gewartet werden. Am sichersten gehen Sie, wenn Sie Ihre alte Heizung rechtzeitig erneuern lassen.

5. Verschleiß wichtiger Bauteile: Wenn der Heizkessel rostet oder dauerhaft eine hohe Betriebstemperatur benötigt, sollten Sie über einen Austausch nachdenken. Solche Verschleißerscheinungen können für ineffizientes Heizen, aber auch für Sicherheitsrisiken sorgen.

6. Hohe Reparaturkosten: Die Reparatur einer alten Heizung kann viel Geld kosten. Das liegt vor allem daran, dass benötigte Ersatzteile schlechter verfügbar sind. Wenn Sie Ihr Heizsystem modernisieren, kommen die Handwerker einfacher an Ersatzteile und müssen somit weniger Geld verlangen.

7. Abgasemissionen: Eine Heizung mit höherem Wirkungsgrad kann aus derselben Menge an Brennstoff viel mehr Energie gewinnen. Es kommt dadurch auch zu geringeren Abgasemissionen. Denken Sie darüber nach, Ihre Heizung zu erneuern, wenn der Schornsteinfeger bei seinem jährlichen Kontrollbesuch einen Abgasverlust von mehr als elf Prozent beanstandet.

Heizung erneuern: Wann es Pflicht ist und Ausnahmen

Neue Wärmepumpe vor einem Altbau

Nach dem neuen Heizungsgesetz gilt grundsätzlich der Bestandsschutz. Es besteht demnach keine Pflicht, seine bestehende Gas- oder Ölheizung gegen eine regenerative Heizung zu tauschen. Ebenso ist es weiterhin erlaubt, bestehende Heizungen zu reparieren.

Komplizierter wird es dann, wenn es zu einem irrreparablen Defekt der Heizung kommt und Eigentümer ihre Heizung erneuern müssen. Dann nämlich sind Eigentümer seit dem 01.01.2024 dazu verpflichtet, mindestens 65 Prozent ihres Wärmebedarfs durch regenerative Energien zu decken. Diese Vorgabe lässt sich mit regenerativen Heizungen wie Luft-Wasser-Wärmepumpen oder Pelletheizungen erfüllen oder durch die Kombination einer Öl- oder Gasheizung mit einem erneuerbaren Energieträger. 

Diese Optionen gibt es laut GEG

Folgende Optionen sind laut dem GEG in 2025 beim Einbau einer neuen Heizung erlaubt. 

  • Wärmepumpe: Sie zieht ihre Energie aus dem Grundwasser, dem Erdboden oder der Umgebungsluft. Laut der Bundesregierung und der Stiftung Warentest ist die Wärmepumpenheizung besonders in Sachen Klimaschutz eine sinnvolle Alternative. Sie ermöglicht ein klimaneutrales, von fossilen Brennstoffen unabhängiges Heizen.
  • Solarthermie: Solarkollektoren können mithilfe der Sonnenkraft das Heiz- oder Brauchwasser erwärmen. Die Stiftung Warentest weist trotz der sehr guten Klimabilanz darauf hin, dass Solarenergie nicht jederzeit verfügbar ist. Um ganzjährig heizen zu können, muss Solarthermie daher mit einem anderen Heizsystem kombiniert werden.
  • Brennstoffzellenheizung: Diese Anlage arbeitet nach dem Kraft-Wärme-Kopplung-Prinzip. Das bedeutet, dass die Wärme, die bei der Stromerzeugung anfällt, für die Heizung genutzt wird. Die Brennstoffzellenheizung weist daher eine besondere Effizienz auf.
  • Holzheizung: Hackschnitzel-, Scheitholz- und Pelletheizungen verfeuern Holzreste aus der Holzwirtschaft und greifen somit auf einen nachwachsenden Rohstoff zurück. Die Brennstoffkosten sind deutlich niedriger als bei einer Gasheizung, dafür steigt der Wartungsaufwand. Auch der Platzbedarf für das Holz darf nicht vernachlässigt werden.
  • Wasserstoff-Heizung: Sogenannte H2-Ready-Gasheizungen lassen sich zu einem bestimmten Anteil mit Wasserstoff betreiben. So ist es möglich, den Pflichtanteil von 65 Prozent an erneuerbaren Energien durch grünen Wasserstoff zu decken. Voraussetzung ist, dass sich die Immobilie ans Wasserstoffnetz anschließen lässt. 
  • Fernwärme: Auch der Anschluss an das kommunale Fernwärmenetz erfüllt die Vorgaben des neuen Heizungsgesetzes. Das ist jedoch nur dann möglich, wenn ein Fernwärmenetz vorhanden ist. 
  • Hybridheizung: Hier werden zwei Heizsysteme miteinander kombiniert. In den meisten Fällen steht auf der einen Seite eine Gas- oder Ölheizung, auf der anderen Seite eine regenerative Wärmequelle wie beispielsweise Solarthermie. Doch auch zwei erneuerbare Heizsysteme wie eine Wärmepumpe und eine Pelletheizung können kombiniert werden.

Wann sollte ich meine Heizung erneuern?

Kauf einer neuen Heizung

Der Austausch einer Heizanlage erfolgt bestenfalls in der warmen Jahreszeit. So umgehen Sie die Möglichkeit eines Ausfalls im Winter. Dieser sorgt nicht nur für eine kalte Wohnung, sondern birgt auch die Risiken der Schimmelbildung oder einer durch Frost berstenden Wasserleitung.

Was kostet es, die Heizung zu erneuern?

Aufgrund der hohen Anzahl an Faktoren gibt es keine allgemeingültige Antwort auf diese Frage. Eine wichtige Rolle spielt die regionale Verfügbarkeit des jeweiligen Heizsystems. Außerdem können die Maßnahmen, die für den Einbau der neuen Heizung nötig sind, die Kosten stark beeinflussen. Beispielsweise kann die Erneuerung der Heizung in einem Altbau deutlich teurer werden als in einem neuen Gebäude.

Sie können sich schätzungsweise an den folgenden Werten orientieren:

  • Wärmepumpe: Luft-Wasser-Wärmepumpen bewegen sich inklusive Installation zwischen 27.000 und 40.000 Euro. Andere Wärmepumpen sind deutlich teurer.
  • Solarthermie: 800 bis 1000 Euro pro Quadratmeter
  • Brennstoffzellenheizung: 30.000 bis 35.000 Euro
  • Pellet- oder Hackschnitzelheizung: 20.000 bis 25.000 Euro
  • Gasbrennwertheizung: 7.000 bis 13.500 Euro

In diesen Fällen können Sie mit einer Förderung rechnen

Viele Eigentümer und Vermieter scheuen sich davor, die Heizung zu erneuern, weil sie hohe Kosten fürchten. Um diese Ängste abzubauen, bietet der Staat verschiedene Fördermittel an. Passend mit dem neuen Heizungsgesetz hat der Staat die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) angepasst. Immobilieneigentümern, die ihre Heizung erneuern, winken demnach folgende Zuschüsse: 

Förderung/BoniFörderhöheVoraussetzungen
Grundförderung30 %–40 % der InvestitionskostenFür den Einbau von Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien (z. B. Wärmepumpen, Biomasse, Solarthermie).
Einkommensbonus+10 % Bonus auf die GrundförderungEinkommensabhängige Förderung: Antragsberechtigt sind Haushalte mit zu versteuerndem Einkommen von max. 40.000 € jährlich.
Innovationsbonus+5 % Bonus auf die GrundförderungFür innovative Technologien wie Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln oder Anlagen mit besonders hoher Effizienz.
Klima-Geschwindigkeitsbonus+10 % Bonus auf die GrundförderungWenn die Heizung innerhalb von 12 Monaten nach Inkrafttreten des neuen Gebäudeenergiegesetzes installiert wird.

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