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Jede vierte Heizungsanlage in Deutschland ist veraltet. Das ergab eine Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft. Dabei gibt es genug Gründe, alte Heizungen zu erneuern: Vom Austausch profitieren auf lange Sicht nicht nur die Umwelt, sondern auch die eigene Geldbörse und der Sicherheitsstandard des Hauses.
1. Gesetzliche Pflicht: Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass Heizungen nach 30 Jahren erneuert werden müssen. In der Pflicht ist hierbei der Eigentümer der Immobilie, bei einem Mietverhältnis in einem Mehrfamilienhaus also der Vermieter. Wer sich nicht an die Richtlinien hält, muss mit hohen Bußgeldern rechnen.
2. Laufende Kosten: Die explodierenden Gas- und Ölpreise sorgen in vielen Haushalten für finanzielle Engpässe. Steigen Sie auf erneuerbare Energien oder eine Gas-Brennwertheizung mit effizienterer Technik um, können Sie die Heizkosten signifikant reduzieren.
3. Abhängigkeit von Gas und Öl: Gas und Öl sind begrenzte Ressourcen. Wer nicht mehr von diesem umkämpften Markt abhängig sein möchte, tut sich etwas Gutes, indem er auf eine Alternative umsteigt.
4. Geringe Betriebssicherheit: Alte Heizungssysteme sind anfälliger für Fehler als moderne. Das gilt auch dann, wenn sie regelmäßig gewartet werden. Am sichersten gehen Sie, wenn Sie Ihre alte Heizung rechtzeitig erneuern lassen.
5. Verschleiß wichtiger Bauteile: Wenn der Heizkessel rostet oder dauerhaft eine hohe Betriebstemperatur benötigt, sollten Sie über einen Austausch nachdenken. Solche Verschleißerscheinungen können für ineffizientes Heizen, aber auch für Sicherheitsrisiken sorgen.
6. Hohe Reparaturkosten: Die Reparatur einer alten Heizung kann viel Geld kosten. Das liegt vor allem daran, dass benötigte Ersatzteile schlechter verfügbar sind. Wenn Sie Ihr Heizsystem modernisieren, kommen die Handwerker einfacher an Ersatzteile und müssen somit weniger Geld verlangen.
7. Abgasemissionen: Eine Heizung mit höherem Wirkungsgrad kann aus derselben Menge an Brennstoff viel mehr Energie gewinnen. Es kommt dadurch auch zu geringeren Abgasemissionen. Denken Sie darüber nach, Ihre Heizung zu erneuern, wenn der Schornsteinfeger bei seinem jährlichen Kontrollbesuch einen Abgasverlust von mehr als elf Prozent beanstandet.
Das aktuelle Gesetz schreibt vor: Nach 30 Jahren des Betriebs müssen Sie Ihre Heizung erneuern. Das Alter der Heizanlage finden Sie beispielsweise auf dem Typenschild, den Bauunterlagen oder im Protokoll des Schornsteinfegers.
Mit Öl oder Gas betriebene Konstanttemperaturkessel müssen Sie ebenfalls stilllegen. Das Alter wird hierbei nicht berücksichtigt.
Eine Ausnahme kann gelten, wenn eines der folgenden Kriterien auf Ihre Heizung zutrifft:
Eine Ausnahme von der Pflicht gilt auch dann, wenn Sie seit frühestens dem 1. Februar 2002 Eigentümer von einem Zwei- oder Einfamilienhaus sind. Ebenso können „besondere Umstände“ dazu führen, dass das Modernisieren der Heizung untragbar ist. Das gilt beispielsweise dann, wenn auf Ihrem Dach keine Solarkollektoren angebracht werden können und selbst ein Anschluss ans Gasnetz keine wirtschaftliche Möglichkeit darstellt.
Achtung: Ab 2024 tritt das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft. Hier gelten neue Vorschriften. Eine Übersicht finden Betroffene in unserem Ratgeber zum GEG 2024.
Der Austausch einer Heizanlage erfolgt bestenfalls in der warmen Jahreszeit. So umgehen Sie die Möglichkeit eines Ausfalls im Winter. Dieser sorgt nicht nur für eine kalte Wohnung, sondern birgt auch die Risiken der Schimmelbildung oder einer durch Frost berstenden Wasserleitung.
Beim Austausch Ihrer alten Heizung gegen eine neue können Sie sich für zahlreiche Ausführungen entscheiden. Die gängigsten Optionen sind die folgenden:
Aufgrund der hohen Anzahl an Faktoren gibt es keine allgemeingültige Antwort auf diese Frage. Eine wichtige Rolle spielt die regionale Verfügbarkeit des jeweiligen Heizsystems. Außerdem können die Maßnahmen, die für den Einbau der neuen Heizung nötig sind, die Kosten stark beeinflussen. Beispielsweise kann die Erneuerung der Heizung in einem Altbau deutlich teurer werden als in einem neuen Gebäude.
Sie können sich schätzungsweise an den folgenden Werten orientieren:
Viele Eigentümer und Vermieter scheuen sich davor, die Heizung zu erneuern, weil sie hohe Kosten fürchten. Um diese Ängste abzubauen, bietet der Staat verschiedene Fördermittel an. Im Jahr 2020 wurde der Schwerpunkt der Förderung auf erneuerbare Energien gelegt. Gas- und Ölheizungen werden jetzt nicht mehr staatlich gefördert. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über mögliche Fördersätze.
Maßnahme | Maximale Höhe der Förderung |
Wärmepumpe | 40% |
Solarthermie | 35% |
Brennstoffzellenheizung mit grünem Wasserstoff oder Methan | 35% |
Pelletheizung | 20% |
Achtung: Ab 2024 werden die Förderungen voraussichtlich angepasst. Die neue Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude befindet sich derzeit noch in der Abstimmung.
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