Fußbodenheizung – Wärme und Komfort

Eine Fußbodenheizung ist gerade bei der Planung eines Einfamilienhauses eine interessante Möglichkeit, da sie sehr wirtschaftlich ist. Ob sich eine Fußbodenheizung für Ihre individuelle Heizsituation eignet und was Sie dabei beachten sollten, lesen Sie in diesem Text.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Fußbodenheizung?

Eine Fußbodenheizung ist eine Art der Flächenheizung, die in den Fußboden eingebaut ist und auf diese Weise Wärme für Wohnräume bereitstellt. Sie wird vor allem in Neubauten eingesetzt – meistens in Einfamilienhäusern. Die für besondere Behaglichkeit sorgende Heizung ist ursprünglich eine Erfindung der alten Römer.

Bei Fußbodenheizungen wird zwischen unterschiedlichen Arten wie zum Beispiel Trockensystemen, Nasssystemen und elektrischen Systemen unterschieden. Dabei gibt es verschiedene Verlegungsarten.

Die Funktionsweise der Fußbodenheizung

Eine Flächenheizung bringt thermische Energie über große Flächen in einen Raum ein. Sie lässt sich nicht nur in Böden, sondern auch in Wände und Decken integrieren. Sie wird entweder mit Warmwasser oder Strom betrieben. Die unter dem Heizestrich verlegten Warmwasserrohre erwärmen diesen gleichmäßig. Der Heizestrich leitet die Wärme über den Bodenbelag an den Raum weiter.

Durch eine niedrigere Vorlauftemperatur des Heizwassers lässt sich eine Fußbodenheizung sehr gut mit einer Wärmepumpe oder Solarthermie kombinieren.

Die Vorteile und Nachteile einer Fußbodenheizung

Vorteile

  • Kein sichtbarer Heizkörper
  • Gleichmäßige Wärmeverteilung
  • Gutes Raumklima
  • Ideal für Asthmatiker und Stauballergiker
  • Niedrige Vorlauftemperatur
  • Eignung als Wärmespeicher
  • Nicht viel teurer als Heizkörper bei Neubau

Nachteile

  • Elektrische Fußbodenheizung kann hohe Stromkosten verursachen
  • Warmwasserfußbodenheizung braucht lange Vorlaufzeiten
  • Bei Reparaturen muss eventuell der Estrich aufgestemmt werden (Leckagen)
  • Teure Nachrüstung im Fall einer Modernisierung

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Die einzelnen Elemente der Fußbodenheizung

Eine Fußbodenheizung besteht aus 6 Elementen:

  • Dämmschicht
  • Heizrohre
  • Trägersystem
  • Heizestrich
  • Trockenestrichplatten
  • Bodenbelag

Arten von Fußboden- bzw. Flächenheizungen

Es gibt mehrere Arten von Fußbodenheizungen. Auch weil eine falsche Verbauung nur durch einen hohen Kostenaufwand wieder rückgängig zu machen ist, empfiehlt es sich, im Vorfeld eine ausführliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Hier können Sie sich nun über die wichtigsten Arten informieren:

Nasssysteme:

Das Nasssystem kommt vor allem im Neubau oder bei Komplettbodensanierungen zum Einsatz. Dabei werden flexible Kunststoffrohre verlegt und mit dem Estrich vergossen. Die Verlegung erfolgt schneckenförmig, schlangenförmig oder modularförmig. Dadurch kann sich der Fußbodenaufbau um bis zu dreißig Millimeter erhöhen.

Trockensysteme:

Das Trockensystem kommt vor allem in Bestandsgebäuden zum Einsatz. Hierbei werden vorgefertigte Bodenelemente benötigt, in die die Heizungsrohre verlegt werden. Diese Variante kommt dann zur Anwendung, wenn Sie sich nachträglich für diese Heizungsart entscheiden. Außerdem haben Sie den Vorteil, dass sich die Temperatur schneller ändern lässt als bei einem Nasssystem.

Elektrische Systeme:

Der Einbau elektrischer Systeme eignet sich bei Modernisierungen von Wohnräumen oder Badezimmern. In Niedrigenergiehäusern können elektrische Systeme sogar als einzige Heizung eingesetzt werden. Die Montage von elektrischen Systemen ist vergleichsweise unkompliziert. Dabei werden Heizkabel, Heizmatten oder auch Heizfolien unter dem Fußbodenbelag verlegt. Vorteilhaft sind geringe Installationskosten und keine Wartungskosten. Der Nachteil: höhere Betriebskosten.

Nasssysteme:

Das Nasssystem kommt vor allem im Neubau oder bei Komplettbodensanierungen zum Einsatz. Dabei werden flexible Kunststoffrohre verlegt und mit dem Estrich vergossen. Die Verlegung erfolgt schneckenförmig, schlangenförmig oder modularförmig. Dadurch kann sich der Fußbodenaufbau um bis zu dreißig Millimeter erhöhen.

Die verschiedenen Verlegungsarten der Fußbodenheizungen

Fussbodenheizung

Es gibt eine Vielzahl an Verlegungsarten bei Fußbodenheizungen. Daher ist es wichtig, sich von einem Heizungsexperten individuell und ausführlich beraten zu lassen. Erfahren Sie hier welche Verlegungsarten es gibt:

Mäanderförmige Verlegung:

Bei einer mäanderförmigen Verlegung beginnt der Monteur an einer Seite des Raumes und legt das Heizungsrohr über die gesamte Raumlänge/-breite in parallelen Bahnen mit 180-Grad-Schleifen an. Der Nachteil ist hier, dass die Wärmeabgabe mit zunehmender Entfernung von der Einspeisung des Heizwassers abnimmt, d.h. der Fußboden wird nicht gleichmäßig erwärmt. Für kleine Zimmer oder das Schlafzimmer, wo wenig Heizleistung erforderlich ist, fällt das aber nicht ins Gewicht.

Bifilare oder schneckenförmige Verlegung:

Bei der bifilaren bzw. schneckenförmigen Verlegung wird das Heizrohr spiralförmig von außen nach innen gelegt. Vor- und Rücklaufrohr werden parallelgeführt. Grundsätzlich erfolgt die Wärmeabgabe gleichmäßiger als bei der mäanderförmigen Verlegung, da sich das Heizwasser auf mehr Raumabschnitte verteilen kann.

Modulare Verlegung:

Die modulare Verlegung geht fließend in die bifilare und mäanderförmige Verlegung über. Sie gilt daher auch als Hybridlösung. Charakteristisch für die modulare Verlegung ist der variierende Abstand der Heizrohre zueinander, um kältere Bereiche an Außenwänden oder Übergangsbereichen mit mehr Wärme zu versorgen.

Doppelmäander-Verlegung:

Die Doppelmäander-Verlegung orientiert sich an der Mäanderverlegung. Die Heizungsrohre werden in parallelen Reihen verlegt. Der Unterschied zur Mäanderverlegung besteht darin, dass bei der Doppelmäander-Verlegung der Verlegeabstand im Vergleich doppelt so groß ist. Durch das Nebeneinanderliegen von Vor- und Rücklaufleitungen wird eine gleichmäßige Beheizung gewährleistet.

Kombinierte Verlegeformen:

Um die Temperaturverteilung zu verändern können auch Verlegearten miteinander kombiniert oder Abstände von Rohrsträngen verkleinert oder vergrößert werden. Dabei sollte aber ein Mindestabstand eingehalten werden.

Welcher Bodenbelag eignet sich am besten?

BodenbelagVorteilNachteilBeachten
TeppichKokos-und Sisalteppich besonders gut geeignetWärmeleitfähigkeit wird bei dickem Teppich verringertMaterial darf TOG-Wert von 2,5 nicht übersteigen
ParkettMeistens geeignetWärmeleitfähigkeit wird bei dickem Holz verringertGeeigneter Untergrund
Laminat
  • Wasserdicht
  • Schlagfest
  • Hohen Temperaturen gewachsen
  • Kostengünstig
Kürzer haltbar als ParkettBei Hersteller informieren
HolzdielenSchichtverleimtes Holz eignet sich am bestenHoher Wärmedurchlasswiderstand
  • Mit Holzbalkendecke verlegen
  • Holzart muss sich Bodentemperaturveränderung anpassen können
KorkbodenMeistens geeignetHoher Wärmedurchlasswiderstand
VinylbodenErwärmt sich schnellKühlt schnell ab
  • Betrieb nicht höher als 27 °C
  • Verwendung bei geringerem Wärmebedarf
Fliesen
  • Hohe Wärmeleitfähigkeit
  • Wärme wird gespeichert und kontinuierlich abgegeben
  • Ideal sind Feinsteinzeugfliese, Sandstein, Kalkstein, Marmor, Travertin
  • Maximale Fliesendicke von 20 mm
Naturstein
  • Sehr leitfähig
  • Strapazierfähig
  • Ideal geeignet
  • Bei Hersteller informieren
MarmorGute Wärmeleitfähigkeit Heizt langsamer aufBei Hersteller informieren
Gummiboden
  • Sehr leitfähig
  • Erwärmt sich schnell
Bei Hersteller informieren
Polierter Estrich
  • Hohe Leitfähigkeit
  • Kurze Aufheizzeit
Geeignet für elektrische Fußbodenheizung
 

Für welche Haustypen eignen sich Fußbodenheizungen?

Eine Fußbodenheizung bietet sich besonders bei Neubauten an. Die Installation der Heizung sollte direkt in die Planung einbezogen werden. Aufgrund einer geringen Vorlauftemperatur lässt sich die Fußbodenheizung gut mit einer Wärmepumpe kombinieren.

Dadurch, dass bei einer Fußbodenheizung keine Heizkörper im Raum benötigt werden, bietet sich die Installation in Räumen mit bodentiefen Fenstern an. Auch der Einbau bei einer Modernisierung von Altbauten ist möglich.

Welche Art einer Fußbodenheizung verwende ich im Altbau?

Da in der Regel nicht eigens ein neuer Estrich eingebaut wird, beschränkt sich die Auswahl auf reine Nachrüstsysteme. Diese werden auf einen bestehenden Estrich eingebaut. Hierbei ist in jedem Fall eine Planung durch einen Experten notwendig.

Außerdem sollte eine Heizlastberechnung von einem Fachmann durchgeführt werden. Denn es ist nicht immer absehbar, ob die Heizleistung der Fußbodenheizung auch tatsächlich ausreicht, um auch bei kalten Temperaturen für eine angenehme Raumtemperatur sorgen zu können.

Welche Fußbodenheizung ist am kostengünstigsten?

Kosten/m²Beachten
Trockensystem30 – 50 EuroZusätzliche Kosten für Entfernung des alten Belags und Montage
Nasssystem40 – 60 EuroZusätzliche Kosten für Entfernung des alten Belags und Montage
Elektrisches System24 – 40 EuroZusätzliche Kosten für Entfernung des alten Belags und Montage

Bei der Kostenkalkulation sollte man grundsätzlich bedenken, dass sich der Material- und Arbeitsaufwand mit wachsender Raumgröße nur unwesentlich erhöht.

Das bedeutet, dass sich der Preis pro Quadratmeter bei zunehmender Fläche verringert. So bezahlen Sie für einen 1 Quadratmeter 500-800 Euro, während Sie für 20 Quadratmeter üblicherweise mit 800-1.200 Euro rechnen müssen.

Förderungsmöglichkeiten für Fußbodenheizungen

Sie können durch die Beantragung von Fördermitteln beim Kauf eine Pelletheizung viel Geld einsparen. Die KfW und das BAFA fördern Ihre neue Anlage mit zinsgünstigen Darlehen oder Zuschüssen.

Mit welcher Summe Ihre Anlage konkret gefördert werden kann, hängt von einer Reihe individueller Faktoren ab. Daher ist es nicht möglich, hier eine pauschale Angabe zu machen. ökoloco bietet Ihnen einen vollumfassenden Fördermittelservice, der von der Antragsstellung bis zur Auszahlung der Fördergelder reicht.

Schon bei der Planung einen Fachmann hinzuziehen

Da es sich bei der Planung und Installation einer Fußbodenheizung um einen komplexen Vorgang handelt, empfiehlt es sich, bereits frühzeitig bei der Planung einen Fachmann hinzuzuziehen. Ob Altbau, Bestandsgebäude oder Neubau – ein Fachmann ist für eine optimale Planung unbedingt notwendig, damit die Heizung anschließend den Wohnraum mit effizientem Heizkomfort versorgen kann.

FAQ – Noch Fragen?

Nein. Eine klassische Wartung fällt bei einer Fußbodenheizung nicht an. Nichtsdestotrotz sollte die Heizung alle 1 bis 2 Jahre von einem Heizungsfachmann gereinigt werden.

Unter normalen Umständen sollte eine fachgerecht verlegte Fußbodenheizung aus einem gasdichten Material nicht verschlammen. Ablagerungen können durch eindringenden Sauerstoff entstehen oder wenn frisches Wasser eingefüllt wird. Daher soll die Heizung mit sauerstofffreiem Wasser befüllt werden.

1. Schritt:
Kugelhähne für Vor- und Rücklauf schließen und mit dem Handrad am Rücklaufverteiler alle Heizkreise schließen.

2. Schritt:
Ersten Wasserschlauch an den KFE-Hahn des Vorlaufverteilers anschließen und über einen Zapfhahn an die Wasserleitung anschließen.

3. Schritt:
Zweiten Wasserschlauch an Rücklaufverteiler anschließen und das Ende in einen großen Behälter führen, der für Heizungswasser geeignet ist.

4. Schritt:
Ersten Heizkreis am Rücklaufverteiler öffnen und durch Öffnen des Zapfhahns so lange spülen, bis am Ablauf keine Luft mehr austritt.

5. Schritt:
Gespülten Heizkreis schließen und mit den nächsten Heizkreisen ebenso verfahren. Dabei sollte immer nur ein Heizkreis auf einmal gespült und der Anlagendruck im Auge behalten werden. Sollten 2,5 Bar überschritten werden, wird Wasser über das Sicherheitsventil ausgeleitet.

6. Schritt:
Ist der letzte Heizkreis gespült, kann der Zapfhahn geschlossen werden. Die Schläuche können entfernt und die Kugelhähne und Heizkreise wieder in die ursprüngliche Stellung gebracht werden.

7. Schritt: 
Nach der Anlaufphase korrekte Funktion prüfen und Heizung wieder in Betrieb nehmen. Bleiben Probleme bestehen oder treten in relativ kurzer Zeit erneut auf, sollten Sie einen Heizungsbauer hinzuziehen, um langfristige Schäden zu vermeiden.

Ja. Der hydraulische Abgleich einer Fußbodenheizung führt dazu, dass das Heizwasser alle Räume optimal mit Wärme versorgt. Dadurch wird ein höherer Wohnkomfort, ein effizienterer Heizungsbetrieb und minimale Heizkosten gewährleistet.

Eine Fußbodenheizung arbeitet durchaus wirtschaftlich. Während eine herkömmliche Heizung mit Heizkörpern 60-70 °C Vorlauftemperatur benötigt, sind es bei einer Fußbodenheizung gerade einmal Hälfte. Da die Strahlungswärme direkt vom Boden an die Füße übertragen wird, fühlt sich der menschliche Körper bei 20 °C Raumtemperatur genauso wohl wie bei 22 °C, die durch einen Heizkörper erzeugt werden. Durch bis zu 2 °C niedrigere Temperaturen kann bis zu 12 % Energie eingespart werden.

Wenn die Fußbodenheizung plötzlich nicht mehr warm wird, kann dies viele Gründe haben:

Ursachen:

  • Bodenbelag, der nicht ausreichend leitfähig ist
  • Möbel, die die Wärmefläche zustellen
  • Kessel steht auf Sommerbetrieb
  • Kessel steht auf Störung
  • Heizungspumpe arbeitet nicht
  • Wasserdruck ist zu niedrig
  • Defekte Ventile
  • Ablagerungen im Heizkreis
  • Defekt an der Regelung

Lösungen:

Über den Autor

Bernhard Hoff

Bernd ist Betriebsleiter bei ökoloco. Er hat über 25 Jahren Berufserfahrung im Bereich Wärmepumpe und Öl-, bzw. Gasfeuerungsanlagen. Wenn Sie…
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