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Ein Hybridheizung vereint das Beste aus zwei Welten. So lässt sich beispielsweise eine Gasheizung mit einer Wärmepumpe kombinieren. Dabei übernimmt die meiste Zeit die Wärmepumpe die Heizleistung. Im Winter jedoch, bei sehr niedrigen Außentemperaturen, steigt der Stromverbrauch der Wärmepumpe rasant an und die Gasheizung springt ein. Welche Vor- und Nachteile das hat, welche Hybridheizungen Sinn machen und aktuelle Förderungen im Überblick.
Eine Hybridheizung ist ein Heizsystem, das zwei Energiequellen miteinander kombiniert. Experten sprechen hier auch von einer bivalenten Heizung oder von einer multivalenten Heizung, wenn sie mehr als zwei Systeme verbindet.
Nicht immer muss es sich dabei um die Kombination von Heizungsarten handeln. So kann auch eine Photovoltaikanlage Teil einer Hybridheizung sein, indem sie beispielsweise eine Wärmepumpe mit Strom versorgt.
Eine besondere Form bildet die Erneuerbare-Energien-Hybridheizung, auch als EE-Hybrid abgekürzt. Diese verbindet ausschließlich regenerative Energiequellen.
Die wohl häufigste Erscheinungsform besteht in der Kombination aus Luftwärmepumpe und Photovoltaik. So benötigt eine Wärmepumpe Strom, den die Solaranlage in Sonnenstunden erzeugt. Durch einen optionalen Batteriespeicher lässt sich der Solarstrom speichern und auch dann nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. So ermöglicht diese Kombination nicht nur eine Einsparung der Heizkosten, sondern schont ebenso die Umwelt und reduziert die Abhängigkeit von Energieversorgern.
Ziel der Hybridheizung ist es, zwei sich ergänzende Systeme miteinander zu kombinieren. Dabei gleichen die Vorteile der einen Heizungsart die Nachteile der anderen aus und umgekehrt.
Typisches Beispiel ist die Solarthermie, die Wärme aus Sonnenenergie gewinnt. Wenn die Sonne scheint, erhalten Eigentümer umweltfreundliche Wärme und das auch noch kostenlos. Gerade in Deutschland jedoch sind die Sonnenstunden begrenzt. Wenn die Sonne einmal nicht scheint, springt der andere Teil der Hybridheizung ein. Dabei kann es sich dann beispielsweise um eine Gas- oder Pelletheizung handeln, die beide unabhängig von der Sonneneinstrahlung funktionieren.
Die folgenden Abschnitte geben eine Übersicht für oft gewählte Hybridheizungen und in welchem Anwendungsfall sie sich lohnen.
Besonders beliebt ist die Kombination einer Gasheizung mit einer regenerativen Heizungsart. Die meisten Eigentümer entscheiden sich dabei für eine Gas-Luftwärmepumpe.
Eine Gas-Wärmepumpe macht vor allem in Altbauten Sinn. Der Grund dafür ist, dass Wärmepumpen mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten. Steigt die benötigte Vorlauftemperatur beispielsweise im Winter bei kalten Außentemperaturen, steigt auch der Stromverbrauch der Wärmepumpe und sie arbeitet nicht mehr wirtschaftlich. Das passiert vor allem in schlecht gedämmten Altbauten. Auch Heizkörper benötigen meist höhere Vorlauftemperaturen als eine Fußbodenheizung.
Eine fehlende Fußbodenheizung und mangelnde Dämmung führen dazu, dass eine Wärmepumpe im Altbau nicht das ganze Jahr über effizient arbeitet. In solchen Momenten springt dann die Gasheizung. Meist setzen Eigentümer auf eine Gas-Luftwärmepumpe, da die Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe anders als eine Erdwärmepumpe keine Bohrung erfordert.
Dabei kombinieren Eigentümer den fossilen Brennstoff Öl mit einer weiteren, meist regenerativen, Heizungsart. Auch hier handelt es sich meist um eine Öl-Wärmepumpe.
Hier ist der Anwendungsfall ähnlich wie bei der zuvor genannten Gas-Wärmepumpe. So lohnt sich eine Öl-Wärmepumpe vor allem in Altbauten, in denen die Wärmepumpe allein aufgrund mangelnder Dämmung nicht das ganze Jahr über effizient arbeitet. Auf eine Ölheizung statt Gas setzen Eigentümer dabei meist, wenn es in ihrer Nachbarschaft keinen Gasanschluss gibt.
Eine Pellet-Hybridheizung kombiniert einen Pelletkessel mit einer anderen Heiztechnologie, oft einer Wärmepumpe oder einer Solarthermieanlage.
Ebenso lässt sich eine Pelletheizung auch mit einem fossilen Brennstoff wie Gas oder Öl kombinieren.
Biomasseheizungen bieten sich oft dann an, wenn eine Wärmepumpenheizung keinen Sinn macht. Das ist oft in Altbauten oder denkmalgeschützten Gebäuden der Fall. Aufgrund mangelnder Dämmung arbeiten Wärmepumpen hier nicht effizient.
In Kombination mit einer fossilen Energiequelle bietet eine Pellet-Hybridheizung eine Möglichkeit, die Anforderungen des neuen Heizungsgesetzes zu erfüllen. Demnach müssen neue Heizungen ab 2024 zu 65% erneuerbare Energien nutzen. Durch die Kombination einer Gas- oder Ölheizung mit einem Pelletkessel lässt sich dieses Ziel erreichen.
Dabei kombinieren Eigentümer eine elektrische Infrarotheizung mit mindestens einer weiteren Energiequelle. Hier bietet sich vor allem die Kombination mit einer PV-Anlage an,.
Infrarotheizungen eignen sich vor allem als Zusatzheizung für einzelne Räume wie ein Bade- oder ein Gästezimmer. Im Gegensatz zu Heizkörpern erzeugt sie keine Konvektionswärme, sondern Strahlungswärme. Diese wird von den meisten Menschen nicht nur als angenehmer empfunden, sondern ist auch gesünder, da sie keinen Staub aufgewirbelt.
Da Strom jedoch kein Primärenergieträger ist, muss er zunächst in Wärme umgewandelt werden. Das macht das Heizen mit Infrarot teuer. Hier macht es deshalb Sinn, die Infrarotheizung mit einer weiteren Heizungsart oder Photovoltaik zu kombinieren.
Unabhängig von der Zubereitung von Warmwasser und Raumwärme bietet sich oft auch die Integration einer Photovoltaikanlage zur Stromgewinnung an. Handelt es sich um eine elektrische Heizung wie eine Wärmepumpe, lässt sich diese direkt mit eigenem Solarstrom versorgen. Bei einer Gas-Hybridheizung mit Photovoltaik erzeugen die Solarmodule den Strom hauptsächlich für andere Verbrauch im Haus, ein Teil fällt jedoch auch für den Betrieb der Gastherme an.
Mit dem Beginn des Jahres 2024 ist das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft getreten, vielen auch besser als Heizungsgesetz bekannt. Damit kommt es auch zu einer weitreichenden Anpassung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Zuständig ist nicht länger das BAFA, sondern die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Voraussetzung für die Förderung ist, dass Eigentümer von einem fossilen Energiequelle wie einer Nachtspeicherheizung, Gas- oder Ölheizung auf eine regenerative Heizung wechseln. Die neue Heizung muss dabei mindestens 65% erneuerbare Energien nutzen. Erfüllen Hybridheizungen diese Anforderung, erhalten sie attraktive staatliche Zuschüsse.
Die Förderung besteht aus mehreren Bausteinen, die sich kombinieren lassen bis zu einer maximalen Förderung von 70%:
Wichtig: Bei EE-Hybridheizungen lassen sich die genannten Zuschüsse auf 100% der Investition anrechnen. Anders gestaltet es sich bei Hybridheizungen, die eine fossile Komponente besitzen. Hier fördert der Staat lediglich die Investition in den regenerativen Teil der Heizung. Handelt es sich um ein kombiniertes Gerät, dann lassen sich nur 65% der Investitionssumme anrechnen.
Renommierte Heizungshersteller wie Wolf, Brötje, Viessmann, Vaillant, Buderus und Bosch bieten meist Pakete, bei denen sich ihre Heizungen mit anderen kombinieren lassen. Nach Möglichkeit macht es Sinn bei einer Hybridheizung auf den gleichen Hersteller zu setzen.
Handelt es sich beispielsweise um eine Gas-Wärmepumpe-Hybridheizung, dann empfiehlt es sich, sowohl bei der Wärmepumpe als auch bei der Gasheizung auf einen Hersteller zu setzen. Das gewährleistet die Kompatibilität beider Anlagen.
Die Kosten variieren stark je nachdem, welche Heizungen als Hybride eingesetzt werden. Hier finden Interessierte eine Übersicht über die Kosten verschiedener Heizungssysteme:
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