Heizungsanlage: Arten, Kosten, Hersteller und Förderung in 2025
Veraltete Heizungsanlagen treiben den Energieverbrauch in die Höhe – und somit auch die Energiekosten. Je nachdem, um was für eine Heizungsanlage es sich handelt und in welchem Jahr diese eingebaut wurde, kann es sich für Eigentümer lohnen, die Heizung zu erneuern. Welche verschiedenen Arten von modernen Heizungsanlagen zur Auswahl stehen und mit welchen Kosten diese verbunden sind, haben wir nachfolgend für Sie zusammengefasst.
Bis zu 70 Prozent Förderung in 2025
Unabhängig von der Heizungsart, ist der Kauf einer neuen Heizungsanlage zunächst einmal mit erheblichen Kosten verbunden. Die gute Nachricht: Derzeit bietet der Staat vor den Wechsel von einem fossilen Energieträger wie Öl oder Gas auf einer regenerative Heizung wie eine Wärmepumpe attraktive Zuschüsse.
So erhalten Eigentümer laut der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) eine Grundförderungen in Höhe von 30 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Durch weitere zusätzliche Boni, die Eigentümer unter bestimmten Voraussetzungen erhalten, lässt sich für die neue Heizungsanlage ein staatlicher Zuschuss von bis zu 70 Prozent erzielen:
Förderung
Förderhöhe
Voraussetzungen
Grundförderung
30 % der förderfähigen Investitionskosten
Installation einer Heizung auf Basis erneuerbarer Energien (z. B. Wärmepumpe, Biomasseanlage, Solarthermie).
Einbindung eines Energieberaters.
Einkommensbonus
+10 % zusätzlicher Bonus
Für Privatpersonen mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen bis zu 40.000 €.
Nachweis durch Einkommenssteuerbescheid.
Innovationsbonus
+5 % zusätzlicher Bonus
Einsatz von innovativen Heiztechnologien (z. B. besonders effiziente Wärmepumpen, Nutzung von Umweltwärme).
Klima-Geschwindigkeitsbonus
+5 % zusätzlicher Bonus
Umsetzung der Maßnahme innerhalb eines festgelegten Zeitraums nach Antragstellung (z. B. innerhalb von 12 Monaten).
Die Wärmepumpe: effiziente und klimafreundliche Heizungsanlage
Wärmepumpen nutzen die thermische Energie, die in der Erde, in der Luft oder im Wasser gespeichert ist. Anders als Gas- oder Ölheizungen funktionieren sie nicht mittels Verbrennung, sondern über komplexe technische Prozesse. Vereinfacht ausgedrückt wird die thermische Energie auf ein höheres Niveau angehoben – ähnlich wie bei einem Kühlschrank, mit einem Unterschied: Das Innere des Kühlschranks bleibt kühl, das Gebäude wird mithilfe der Wärmepumpenheizung erwärmt.
Vorteile der Wärmepumpe
Geringe Energiekosten
Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und den damit verbundenen Preisschwankungen
Klimafreundliche Heizungsanlage, da ohne CO2-Ausstoß
Keine fossilen Ressourcen erforderlich und somit sehr nachhaltig
Viele Anbieter wie allgemeine Heizungshersteller wie Wolf, Viessmann und Vaillant, aber auch Spezialisten wie Nibe, Daikin und Stiebel Eltron
Hohe staatliche Förderung möglich
Nachteile der Wärmepumpe als Heizungsanlage
Vergleichsweise hohe Anschaffungskosten
Bei mangelhafter Planung hohe Stromkosten möglich
Ggf. störende Geräusche, wenn Außenstellplatz ungünstig gewählt wird
Wie viel kostet eine Wärmepumpe?
Es gibt verschiedene Varianten von Wärmepumpen – von der Luft-Wasser-Wärmepumpe bis hin zur Sole-Wärmepumpe. Die Investitionskosten hängen in hohem Maße von der gewählten Variante ab.
Da die Wärmepumpe selbst stets aus den gleichen Bauteilen besteht, können Sie bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit Materialkosten in Höhe von 8.000 bis 12.000 Euro rechnen – zuzüglich Installationskosten in Höhe von bis zu 5.000 Euro. Darüber hinaus variieren die Preise je nach Hersteller, Dienstleister, Region und auch in Abhängigkeit von individuellen Besonderheiten. Insgesamt betragen die Kosten für eine komplette Heizungsanlage zwischen 15.000 und 30.000 Euro.
Beachten Sie außerdem, dass durch den Betrieb einer Wärmepumpe Stromkosten anfallen. Auch diese sind sehr individuell, wobei der energetische Standard des Gebäudes eine ebenso große Rolle spielt wie allgemeine Preisschwankungen auf dem Strommarkt. Eine gute Planung ist daher ausgesprochen wichtig für die Kosteneffizienz dieser Form der Heizungsanlage.
Staatliche Förderung für die Wärmepumpe
Wenn Sie Ihr Haus mit einer Wärmepumpe ausstatten möchten, können Sie diverse Förderungen in Anspruch nehmen – insgesamt bis zu 70 Prozent.
Solarthermie: Heizen mit Sonnenlicht
Solarthermieanlagen sind in der Lage, Sonnenenergie aufzufangen und diese direkt in Wärme umzuwandeln. Das funktioniert folgendermaßen: Kollektoren erwärmen sich und übertragen die Wärmeenergie auf eine Flüssigkeit. Diese sogenannte Solarflüssigkeit gelangt durch Rohre in einen Pufferspeicher im Haus. Hier wird die thermische Energie eingelagert, das Wasser kühlt wieder ab und gelangt über einen Kreislauf zurück zu den Kollektoren.
Vorteile von Solarthermie
Hoher Wirkungsgrad (Voraussetzung: Standort und technische Voraussetzungen des Gebäudes stimmen)
Klimafreundliche Heizungsanlage
Kosteneffizient
Transport und Lagerung von Brennstoffen entfällt
Heizkostenersparnis von bis zu 35 Prozent möglich
Langlebig und wartungsarm
Nachteile von Solarthermie
Nicht als alleinige Heizungsanlage geeignet, sondern nur im Kombination mit einer Wärmepumpe, Gasheizung, Pelletheizung etc.
Das Dach muss eine optimale Ausrichtung und Neigung aufweisen (ideal: Südausrichtung und 30 Grad Neigung)
Wetterabhängige Heizungsanlage
Relativ hohe Anschaffungskosten
Was kostet eine Solarthermieanlage und gibt es Möglichkeiten der Förderung?
Die Kosten für den Kauf und die Installation einer Solarthermieanlage hängen unter anderem von den örtlichen Voraussetzungen ab. Möchten Sie nur die Warmwasserversorgung mit Solarthermie sicherstellen, kommen Ausgaben von durchschnittlich 3.000 bis 5.000 Euro auf Sie zu, für die Montage einer Solarheizung rund 10.000 bis 12.000 Euro. Bis zu 70 Prozent davon sind förderfähig im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Die Pelletheizung: Automatisiert und nachhaltig
Wenn Sie Ihre Heizungsanlage erneuern möchten und sich für eine Pelletheizung entscheiden, heizen Sie zukünftig mit dem ältesten Energieträger der Welt: Holz. Anders als klassische Holzheizungen arbeiten Pelletheizungen vollautomatisch, Sie müssen also kein Holz nachlegen. Die Pellets, kleine Holzpresslinge, sind genormt und werden in der Regel einmal jährlich aufgefüllt. Wie viele Pellets wann verbrannt werden, ist abhängig von den jeweiligen Wärmeanforderungen im Haus.
Vorteile von Pelletheizungen
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff
Komfortable Heizungsanlage mit hohem Wirkungsgrad
Kombinierbar mit anderen Heizungsanlagen, zum Beispiel mit einer Gas- oder Ölheizung, aber auch mit Fotovoltaik oder Solarthermie
Nachteile von Pelletheizungen
Hoher Platzbedarf für die Lagerung der Pellets
Regelmäßige Entsorgung der Asche erforderlich
Hohe Anschaffungskosten
Es gibt zwei verschiedene Varianten: Die Pelletheizung als zentrale Heizungsanlage zur Beheizung des gesamten Hauses und deutlich kleinere Pelletöfen, die mit einem Kamin vergleichbar sind und sich aufgrund der geringeren Leistung vorrangig zur Beheizung einzelner Räume eignen.
Was kostet eine Pelletheizung?
Beim Kauf einer Pelletheizung entstehen Materialkosten für das Lager- und Fördersystem in Höhe von circa 4.000 Euro. Der Pelletofen schlägt mit rund 3.000 bis 4.000 Euro zu Buche. Insgesamt sollten Sie inklusive Montage mit Investitionskosten in Höhe von 12.000 bis 18.000 Euro rechnen. Die Betriebskosten für die Holzpellets variieren stark, wobei ein durchschnittliches Einfamilienhaus im Schnitt rund 4.500 Kilogramm Pellets pro Jahr benötigt. Gut zu wissen: Im Rahmen des BEG übernimmt der Staat bis zu 70 Prozent der Kosten für eine komplette Heizungsanlage.
Die Brennstoffzellenheizung
Mit einer Brennstoffzellenheizung können Sie nicht nur Heizwärme und Warmwasser erzeugen, sondern auch Strom. Dafür nutzt diese Form der Heizungsanlage das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) – ein komplexer elektrochemischer Prozess, der sich grundlegend von der Funktionsweise klassischer Öl- und Gasheizungen unterscheidet. Als Energiequelle dient Wasserstoff, der aus Bio- oder Erdgas gewonnen wird, weshalb der Gasanschluss zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Installation einer Brennstoffzellenheizung zählt.
Vorteile
Hoher Wirkungsgrad
Kompakte Heizungsanlagen ohne Geräuschemission
Unabhängigkeit von schwankenden Strompreisen
Klimaschonend
Geringe Energiekosten
Nachteile
Gasanschluss zwingend erforderlich
Hohe Anschaffungskosten
Regelmäßige Wartung notwendig
In der Regel nicht für Altbauten geeignet
Die Material- und Montagekosten für eine Brennstoffzellenheizung betragen rund 20.000 bis 25.000 Euro. Muss zunächst ein Gasanschluss verlegt werde, steigen die Kosten um mehrere Tausend Euro – eine Förderung im Rahmen des BEG ist jedoch möglich.
Weitere Heizungsanlagen im Überblick
Neben den bereits genannten Heizungsanlagen kommen folgende Heiztechniken als Alternative zu Öl und Gas infrage:
Die Elektroheizung
Wärme wird dezentral erzeugt, also keine zentrale Heizungsanlage
Günstiger Anschaffungspreis, aber hohe Kosten bei dauerhaftem Betrieb
Schlechte CO2-Bilanz (Ausnahme: Ökostrom)
Die Hybridheizung
Kombination aus moderner Öl- oder Gasheizung mit erneuerbaren Energien
Niedrige Heizkosten, aber hohe Anschaffungskosten aufgrund komplexer Technik
Hohe Versorgungssicherheit, aber auch Abhängigkeit von fossilen Energieträgern
Das Blockheizkraftwerk (BHKW)
Heizungsanlage erzeugt Wärme und Strom
Hoher Wirkungsgrad, aber hohe Investitionskosten
Bei effizienter Planung Eigenversorgung mit Strom möglich
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