Wärmepumpe nachrüsten: Möglichkeiten, Kosten & Förderung

Wärmepumpe nachrüsten in einem Einfamilienhaus

In Neubauten sind Wärmepumpen mittlerweile der beliebteste Heizungstyp. Laut Statistischem Bundesamt wurden sie im letzten Jahr in 57 Prozent der neuen Wohngebäude als primäre Heizenergiequelle eingebaut. Doch auch im Altbau kann es sinnvoll sein, eine Wärmepumpe nachrüsten zu lassen. Sie heizen mit ihr umweltfreundlicher als etwa mit Gas und oft günstiger. Zudem lassen sich die Kosten für die Installation mit Fördermitteln reduzieren. Welche Förderungen es gibt, wann sich das Nach- und Umrüsten auf eine Wärmepumpenheizung lohnt und Kosten im Überblick.

Inhaltsverzeichnis

Welche Wärmepumpenarten es gibt

Eine Wärmepumpe nutzt Energie aus der Umwelt, um mit ihr eine Immobilie zu beheizen. Abhängig von der Art der Wärmepumpe gewinnt die Heizung Energie aus einer der folgenden Quellen:

  • Luft (Luft-Wasser-Wärmepumpe),
  • Erdboden (Sole-Wasser-Wärmepumpe, auch Erdwärmepumpe genannt)
  • Grundwasser (Wasser-Wasser-Wärmepumpe)

Das „Wasser“ im Namen dieser Wärmepumpen steht für das Trägermedium, das die Wärme durch das System transportiert. Ein weiteres mögliches System sind Luft-Luft-Wärmepumpen, bei denen Luft als Trägermedium fungiert.

Am unkompliziertesten gestaltet sich das Nachrüsten einer Luftwärmepumpe. Anders als beim Heizen mit Erdwärme oder Grundwasser sind hier keine Bohrungen erforderlich.

Bei den Erdwärmepumpen gibt es Kollektoren- und Sondenmodelle. Wärmepumpen mit Flächenkollektoren nutzen Erdwärme, die durch ein auf relativ großer Fläche platziertes System aus Schläuchen in etwa eineinhalb Metern Tiefe gewonnen wird. Alternativ können Sie sich für die Erdsonde entscheiden, die auf kleiner Fläche deutlich tiefer in den Erdboden gebohrt wird.

Wärmepumpen nachrüsten: Lohnt sich das?

Wärmepumpe umrüsten

Häufig produzieren Wärmepumpen Wärme mit einer relativ geringen Vorlauftemperatur. Sie erwärmen das Heizwasser in geringerem Maße als beispielsweise eine Gasheizung. Für klassische Heizkörper kann das zu wenig sein, weshalb Fachleute eine Wärmepumpe häufig in Kombination mit einer Fußbodenheizung empfehlen.

Ein Wärmepumpensystem kommt jedoch auch ohne Fußbodenheizung aus. Es gibt sogenannte Niedertemperatur-Heizkörper, die ebenfalls mit niedrigen Vorlauftemperaturen funktionieren. Generell gilt: Je höher die benötigten Vorlauftemperaturen in Ihrer Immobilie sind, desto größer ist das Risiko, dass sich Wärmepumpen für Sie nicht rentieren.

Wichtig ist auch der Zustand der Dämmung eines Altbaus. Je besser Ihre Immobilie gedämmt ist, desto eher können Wärmepumpen sie so beheizen, dass Sie sich auch im kalten Winter in ihr wohlfühlen. Das bedeutet: Insbesondere in sehr gut gedämmten Immobilien, lässt sich beispielsweise eine Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen.

In anderen Fällen sind unter Umständen Hybridsysteme sinnvoll, bei denen eine vorhandene Gasheizung durch eine Wärmepumpe ergänzt wird. Reicht die Wärmepumpe nicht aus, springt die Gasheizung an. Möglich sind zudem Kombinationen mit Solarthermie-Anlagen und Wärmepumpen. Falls Wärmepumpen in Ihrem Fall für das Heizsystem gar nicht geeignet sind, lohnt sich eventuell eine Installation für die Erwärmung von Trinkwasser.

Auch im Mehrfamilienhaus kann Umrüsten sinnvoll sein

Eine Wärmepumpe nachrüsten: Häufig geht es bei diesem Thema um den Austausch des Heizsystems im freistehenden Bungalow oder Reihenhaus. Aber auch im Mehrfamilienhaus kann für den Immobilienbesitzer ein Nachrüsten sinnvoll sein. Wärmepumpen mit großer Leistung sind für solche Häuser geeignet. Sie nachträglich zu installieren, kann eine Immobilie aufwerten und Betriebskosten sparen.

Als Besitzer einer Eigentumswohnung müssten Sie schauen, inwieweit sich ein wirtschaftliches Heizen mit Wärmepumpen realisieren lässt. Eventuell müssen Sie in der Eigentümerversammlung Mehrheiten für den Wechsel des Heizsystems finden. Mittlerweile werden allerdings auch Wärmepumpen auf dem Markt angeboten, die einzelne Wohnungen beheizen können.

Was kosten Wärmepumpen?

Die Kosten von Wärmepumpen unterteilen sich in Anschaffungskosten und den finanziellen Aufwand, um die jeweilige Wärmequelle zu erschließen. Wenn Sie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nachrüsten möchten, entscheiden Sie sich für das ineffizienteste, aber günstigste Wärmepumpensystem (Anschaffungskosten). Hier fallen zudem keine Kosten dafür an, die Umweltwärme zu erschließen. Erd- und Grundwasserwärmepumpen sind effizienter, aber teurer. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die Kosten je nach Wärmepumpenart:

Luft-Wasser-Wärmepumpen

Anschaffungskosten: 12.000 bis 14.000 Euro

Sole-Wasser-Wärmepumpen

Anschaffungskosten: 9.000 bis 11.000 Euro
Kollektoren oder Sonden: 5.000 bis 6.000 Euro
Bohrung: 60 Euro pro Meter.

Wasser-Wasser-Wärmepumpen

Anschaffungskosten: 9.000 bis 12.000 Euro
Brunnen: 4.000 bis 7.000 Euro

Dabei handelt es sich um Orientierungswerte. Mittlerweile haben alle großen Anbieter von Heizsystemen Wärmepumpen im Programm und machen mitunter ebenfalls Preisangaben. Zu den Marken gehören beispielsweise Vaillant und Viessmann. Für detaillierte Angebote mit Kostenvoranschlag sind jedoch die für den Einbau zuständigen Fachbetriebe der bessere Ansprechpartner.

Bei Plänen für ein Nachrüsten entscheiden sich viele Altbaubesitzer heute für die günstige und einfach zu installierende Luft-Wasser-Wärmepumpe. Auch das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass dieses System für Sie automatisch die beste Wahl ist.

Fördermittel für das Umrüsten auf Umweltwärme

Wer eine Wärmepumpe nachrüsten möchte, profitiert derzeit von umfassenden Förderungen. Die Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert den Einbau einer Wärmepumpe mit mindestens 25 Prozent.

Wenn Eigentümer einen fossilen Brennstoff wie eine Ölheizung oder Gasheizung auf eine Wärmepumpe umrüsten, erhalten sie einen zusätzlichen Heizungstausch-Bonus von 10 Prozent. 

Die verschiedenen Varianten sind unterschiedlich effizient

Die Effizienz von Wärmepumpen lässt sich anhand der Jahresarbeitszahl einschätzen. Sie beschreibt das Verhältnis von gewonnener Heizwärme und eingesetztem Strom, der für den Betrieb der Wärmepumpe nötig ist. Gewinnt die Wärmepumpe beispielsweise 14.000 Kilowattstunden Heizenergie pro Jahr und verbraucht dafür 3.500 Kilowattstunden Strom, liegt die Jahresarbeitszahl bei (14.000/3.500) 4.

Im Durchschnitt haben Luft-Wasser-Wärmepumpen laut CO2online.de eine Jahresarbeitszahl von 3,1. Sole-Wasser-Wärmepumpen sind effizienter und kommen auf 4,1 und Wasser-Wasser-Wärmepumpen erreichen gar Werte bis 5. Sie sind also am effizientesten. Allerdings sind sie deshalb keineswegs immer erste Wahl. Einfluss auf die Entscheidung, welche Arten von Wärmepumpen passend sind, können die Installationskosten, rechtliche Auflagen und der Aufwand für die Installation haben.

So dürfen Sie beispielsweise keine Wasser-Wasser-Wärmepumpen in Wasserschutzgebieten installieren. Für Erdwärmepumpen mit Kollektoren benötigen Sie eine ausreichend große Freifläche, während bei der Variante mit Erdsonde die Bohrung zu den größten Herausforderungen gehört. Luft-Wasser-Wärmepumpen lassen sich dagegen relativ einfach installieren.

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