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Lange Zeit war sogar von einem Verbot der Nachtspeicherheizung die Rede. Tatsächlich jedoch ist die Elektroheizung aktuelle als jemals zuvor. So ist sie laut dem neuen Heizungsgesetz, das 2024 in Kraft getreten ist, sogar förderfähig. Für wen diese Förderungen gelten, welche Elektroheizung am sparsamsten ist und Kosten.
Wer eine Stromheizung kaufen möchte, dem stehen verschiedene Arten zur Auswahl. Die folgende Übersicht zeigt, welche Modelle es gibt und deren Stromverbrauch und Kosten pro Monat für ein durchschnittlich gedämmtes Einfamilienhaus mit 100 qm:
Heizungsart | Beschreibung | Vorteile | Nachteile | Durchschn. Stromverbrauch (kWh/Monat) | Monatliche Kosten (Euro) |
---|---|---|---|---|---|
Heizlüfter | Tragbare Geräte, erwärmen Luft und blasen sie zurück in den Raum | Schnelle Erwärmung, geringe Anschaffungskosten, portabel | Hoher Energieverbrauch, begrenzte Effizienz, Lärm, begrenzte Reichweite | ~600-800 | ~162-216 |
Elektrischer Radiator | Fest installierte Heizkörper mit elektrischen Heizelementen | Gleichmäßige Wärmeabgabe, einfache Installation, unabhängig von Luftbewegungen | Hoher Energieverbrauch, hohe Betriebskosten, begrenzte Steuerungsoptionen | ~600-800 | ~162-216 |
Infrarotheizung | Erzeugt Wärme durch Strahlung von Infrarotstrahlen, erwärmt Oberflächen und Objekte | Effiziente Wärmeübertragung, geringere Betriebskosten bei guter Isolierung, keine Luftbewegung | Teurere Anschaffung, langsamere Erwärmung, eingeschränkte Raumheizung | ~400-600 | ~108-162 |
Elektrischer Konvektor | Erwärmt die Luft durch Konvektion, indem er kalte Luft ansaugt und aufsteigen lässt | Schnelle Erwärmung, einfache Installation, diskrete Ausführung | Höhere Energiekosten, ineffizient bei schlechter Isolierung, trocknet die Luft aus | ~600-800 | ~162-216 |
Nachtspeicherheizung | Nutzt günstige Nachtstromtarife, um Wärme zu speichern und tagsüber abzugeben | Günstiger Nachtstrom, effiziente Nutzung von überschüssiger Energie, keine laufenden Betriebskosten | Unflexibel in der Wärmekontrolle, schlechte Reaktionsfähigkeit auf Temperaturänderungen, hoher Anschaffungsaufwand | ~400-600 | ~135-162 |
Elektrische Fußbodenheizung | Wärmt den Bodenbelag, um eine gleichmäßige Raumwärme zu erzeugen | Gleichmäßige Wärmeverteilung, unsichtbare Installation, kann als Haupt- oder Zusatzheizung dienen | Höherer Installationsaufwand, höhere Anschaffungskosten | ~300-500 | ~81-135 |
Eine besondere Form der Elektroheizung besteht in der Wärmepumpe. Auch dabei handelt es sich genau genommen um eine Elektroheizung. So nutzt sie Strom, um Umweltenergie aus der Erde, dem Wasser oder der Luft in Wärme umzuwandeln.
Geht es um die dauerhafte Nutzung als Zentralheizung erweisen sich elektrische Fußbodenheizungen und Infrarotheizungen als die sinnvollste Lösung. Gegenüber anderen Stromheizungen verbrauchen sie am wenigsten Strom und sind somit am günstigsten.
Einen unabhängigen Produkttest durch Verbraucherinstitute wie der Stiftung Warentest steht bisher noch aus. Zwar kursieren online zahlreiche Testergebnisse, diese sind jedoch mit Skepsis zu betrachten. So handelt es sich zumeist um Websites, die für den Verkauf der Produkte eine Provision erhalten.
Basierend auf Kundenerfahrungen lassen sich jedoch Hersteller wie AEG, Wibo, Schnatterer, Thermotec, Stiebel Eltron und EVO empfehlen. Sie alle bieten Elektroheizungen der neusten Generation, die effizient arbeiten und gleichzeitig verschiedene Designs aufweisen.
In der Anschaffung ist eine Elektroheizung vergleichsweise kostengünstig. Ausschlaggebend für den am Ende zu zahlenden Preis ist der Hersteller und die Leistung der Heizung, die in der Einheit Watt angegeben wird. Die folgende Tabelle zeigt die Anschaffungskosten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus:
Art der Elektroheizung | Anschaffungskosten |
---|---|
Infrarotheizung (Spiegelheizung) | 100 – 500 Euro |
Nachtspeicherheizung | 150 – 1.200 Euro |
Radiator | 100 – 200 Euro |
Natursteinheizung | 200 – 1.200 Euro |
Konvektor | 50 – 250 Euro |
2024 ist das neue Gebäudeenergiegesetz in Kraft getreten, besser bekannt auch als Heizungsgesetz. Im Zuge dessen kommt es auch zu einer Anpassung der Heizungsförderung. Demnach sind auch Stromdirektheizungen wie Nachtspeicheröfen und Infrarotheizungen förderfähig.
Dafür müssen jedoch zwei Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen muss die E-Heizung mindestens 65% Ökostrom nutzen. Eine andere Möglichkeit besteht in der Nutzung von eigenem Strom aus der Photovoltaikanlage.
Eine weitere Voraussetzung für die Förderung besteht darin, dass es sich um ein energetisch saniertes Gebäude handelt. So muss dieses die Anforderungen an den Wärmeschutz um mindestens 30% unterschreiten. Ist bereits eine wasserführende Heizung wie eine Gasheizung installiert und soll durch eine Stromdirektheizung ersetzt werden, sind sogar 40% erforderlich.
Hier finden Interessierte eine Übersicht über die aktuelle Bundesförderung für effiziente Gebäude.
Die laufenden Kosten einer Elekroheizung variieren je nach Größe des Gebäudes und dem aktuellen Strompreis. Die folgende Tabelle zeigt die monatlichen Kosten für eine Infrarotheizung. Die Stromkosten basieren auf einem Preis pro Kilowattstunde (kWh) von 27 Cent.
Fläche | Durchschn. Stromverbrauch (kWh/Monat) | Monatliche Kosten |
---|---|---|
50 qm | ~200-300 | ~54-81 € |
60 qm | ~240-360 | ~65-97 € |
80 qm | ~320-480 | ~86-130 € |
100 qm | ~400-600 | ~108-162 € |
Die anfallenden Kosten für den Betrieb einer Elektroheizung sind stark abhängig davon, wie gut ein Gebäude gedämmt ist. Nimmt man als Beispiel einen Neubau mit einer sehr guten Wärmeisolierung und Dämmung, dann ist von einem jährlichen Verbrauch von 50 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Wohnfläche zu rechnen. Für die Beheizung eines Raumes mit einer Fläche von 16 Quadratmetern schlägt demnach ein Verbrauch von 800 Kilowattstunden (kWh) zu Buche. Setzt man einen Strompreis von 32,8 für eine Kilowattstunde voraus, die von einem lokalen Versorger bezogen wird, belaufen sich die gesamten Heizkosten für den Betrieb auf 262,4 Euro im Jahr.
Bei einem wesentlich schlechter gedämmten Altbau sehen die Kosten hingegen ganz anders aus. Hier sollte man von ungefähr 200 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter ausgehen, die für die Beheizung benötigt werden. Bei gleicher Raumgröße und gleichem Strompreis liegen die Kosten für den Betrieb im Jahr bei 1.049,6 Euro, also fast dem vierfachen Wert wie bei einem Neubau.
Fazit: Je mehr Jahre die Elektroheizung in Betrieb ist, desto stärker fallen die hohen Betriebskosten ins Gewicht. Das bedeutet auch, das die Kostendifferenz zum Betrieb anderer Heizungsarten (Gasheizung, Ölheizung oder Pelletheizung) immer stärker auseinanderklafft.
Tipp: Je höher der Verbrauch an elektrischem Strom ausfällt, desto wahrscheinlicher ist es, dass Ihr Stromanbieter Ihnen verbesserte Konditionen anbieten kann. Aus diesem Grund sollten Sie sich in kontinuierlich über Aktionen und Angebote informieren und gegebenenfalls über einen Anbieterwechsel nachdenken.
Gerade wenn die E-Heizung als Zentralheizung zum Einsatz kommt ist es ratsam, auf ein System mit Speicherfunktion und Thermostat zu setzen.
Die Elektroheizung mit dem Schamotte-Speicherkern kann Wärme speichern und abgeben, selbst wenn die Heizung nicht aktiv ist. Dadurch wird die Notwendigkeit verringert, die Heizung kontinuierlich laufen zu lassen, um die gewünschte Temperatur aufrechtzuerhalten.
Das Thermostat sorgt dafür, dass die Raumtemperatur auf dem gewünschten Niveau bleibt, ohne dass Sie die Heizung manuell ein- und ausschalten müssen. Wenn die Temperatur absinkt, schaltet das Thermostat die Heizung ein, bis der eingestellte Wert erreicht ist, und schaltet sie dann ab.
Bei einer elektronischen Direktheizungen wird Strom ohne Zwischenspeicher in Wärme umgewandelt. Die erzeugte Wärme wird dann an die Umgebung abgegeben. Eine Vielzahl an elektrischen Direktheizungen sind mit Heizleitern ausgestattet, die in Schamottesteinen oder anderen Natursteinen verlegt sind. Die Speicherfunktion des Steines sorgt für eine leicht zeitversetzte Wärmeabgabe.
Elektroheizungen gibt es auch in der Variante der Speicherheizung. Bei dieser Heizung wird die produzierte Wärmeenergie als erstes in einen Speicher transportiert. Dieser thermische Speicher besteht aus mineralischen Materialien. Die Wärmeenergie wird über Nacht von der Heizung aufgenommen.
Wir haben für Sie die Vor- und Nachteile von Elektroheizungen zusammengestellt:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Lange Lebensdauer | Höhere Betriebskosten durch höhere Stromkosten |
Vielfalt an wählbaren Designs und Ausführungen | Meist nur als Zusatzheizung sinnvoll |
Integrierbarkeit in Wohnaccessoires | Keine staatliche Förderung durch KfW, BAFA o. ä. |
Weniger Platzbedarf als konventionelle Heizkörper | Für Altbauten in der Regel ungeeignet |
Beugt Schimmelbildung vor durch gleichmäßige Erwärmung | Nicht ökologisch (außer, wenn mit PV Anlage kombiniert) |
Niedrige Anschaffungskosten | Gebäude sollte über sehr gute Dämmung verfügen |
Heizungswartung hat geringeren Umfang und kein Schornsteinfeger Bedarf | Elektromagnetische Felder können als unangenehm empfunden werden |
Unkomplizierte Montage | Raumtemperatur schwer messbar |
Niedrigere bzw. keine Montagekosten | Heizkörper mit Direktstrahlung werden sehr heiß |
Kaum gesetzliche Auflagen (Ausnahme: Ökodesign-Richtlinie) | Regelungsmöglichkeiten stark eingeschränkt (siehe Nachtspeicherheizung) |
PV-Anlage kann umweltfreundlichen Strom für den Betrieb liefer | Abhängig von Strompreisen |
Schnelle Erwärmung | Dezentrale Warmwasserbereitung mittels Durchlauferhitzer o. ä. |
Es wird kein Abgassystem benötigt | Direktheizung wird mit Tagstrom betrieben, der kostenintensiver ist |
Unabhängig von Öl- und Gaspreisen |
Die Effizienz der Elektroheizung leidet vor allem an einem hohen Stromverbrauch sowie einer schadstoffreichen Stromerzeugung. Dagegen liegt der Wirkungsgrad der Umwandlung von elektrischer Energie in thermische Energie bei 100 Prozent. Die reine Umwandlung ist also sehr effizient, da bei diesem Prozess keine Energie verloren geht. Bei der Stromerzeugung durch Kraftwerke und dem Stromtransport ist die Effizienz allerdings wesentlich niedriger. Der Gesamt- bzw. Systemwirkungsgrad sinkt dadurch erheblich.
Es gibt unterschiedliche Arten, wie mit Hilfe von elektrischem Strom durch eine Heizung Wärme erzeugt wird. Neben der Nachtspeicherheizung gibt es noch weitere Typen, wobei man grundsätzlich zwischen der Direktheizung und der Speicherheizung unterscheidet. Diese Heizungen haben je eine andere Technologie der Wärmeerzeugung:
Radiatoren fallen unter die Gruppe der Direktheizungen und sind mobile oder fest montierte Heizkörper, die Wärme an den Raum abgeben. Diese sind häufig mit Öl befüllt und werden über einen Heizstab erhitzt.
Ein Konvektor gehört ebenfalls zu den Direktheizungen. Konvektoren nehmen kühle Luft auf Höhe des Bodens auf und erwärmen diese. Indem die warme Luft nach oben steigt und die kühlere Luft nach unten sinkt, wird eine permanente Luftzirkulation gewährleistet.
Handtuchheizungen sind in verschiedenen Formen und Designs erhältlich. Rohre werden durch Querverbindungen verbunden, um Handtücher ideal trocknen zu können. Als Materialien werden bei den meisten Modellen Aluminium, Stahl oder Edelstahl verwendet. Die Handtuchheizung ist entweder an der Wand oder auch im freien Raum montierbar.
Ein Heizlüfter wird häufig auch als Heizluftgebläse bezeichnet und gehört zu der Gruppe der Direktheizungen. Für ein Partyraum oder für den Fall, dass die eigentliche Heizungsanlage ausfällt, stellt der Heizlüfter eine sinnvolle Alternative dar. Eine dauerhafte Lösung für die Beheizung eines Gebäudes ist der Heizlüfter nicht.
Die Strahlungswärme der Infrarotheizung erwärmt nicht die Luft in einem Raum, sondern die darin befindlichen Körper und Gegenstände. Auch eine Infrarotheizung lohnt sich nur, wenn sie sporadisch genutzt wird. Eine kontinuierliche Wärmeversorgung durch diese Art der Elektroheizung ist nicht wirtschaftlich. Die Infrarotheizung ist eine Direktheizung.
Wandheizungen sind als Spiegel-, Tafel oder Bildheizung erhältlich. Die Vielfalt an wählbaren Designs macht eine optimale Integration in den Wohnraum möglich. Sie gilt als Infrarotheizung und ist somit ebenfalls eine Direktheizung. Als flache Wandmontage kommt sie gerade im Bad und anderen Räumen mit wenig Platz zum Einsatz.
Fußbodenheizungen müssen nicht wasserführend betrieben werden, sondern können auch durch elektrisch erwärmte Heizelemente für Raumwärme sorgen. Die Infrarotheizung erwärmt den Bodenbelag, der die Wärme wiederum an den Raum abgibt. Eine Fußbodenheizung wird als sehr behaglich empfunden und steigert den Wohnkomfort Ihrer Immobilie.
Fußleistenheizungen werden – wie der Name schon sagt – auf Höhe der Fußleiste, also am unteren Rand der Wände montiert. Die Wärme, die durch die Heizung erzeugt wird, steigt an den Wänden hinauf. Von den Wänden aus geht die Wärme dann an den Raum über. Diese Heizungsart ist ein hilfreiches Mittel um Schimmelbildung zu beseitigen oder vorzubeugen. Durch die Heizung bleiben die Wände trocken und warm. Die Fußleistenheizung ist eine Direktheizung.
Die Nachtspeicherheizung wird nachts mit dem kostengünstigeren Nachtstrom aufgeladen und gibt die gespeicherte Wärme über den Tag hinweg verteilt an den Raum ab. Wird die gespeicherte Wärme allerdings verbraucht, muss mit wesentlich teurerem Tagstrom nachgeheizt werden. Da allerdings der Nachtstrom gebietsweise teurer geworden oder abgeschafft worden ist sowie der teilweise vorhandene Asbestgehalt gesundheitsgefährdend ist, gilt der Nachtspeicherofen als Auslaufmodell. Sie ist eine Speicherheizung.
Eine Flächenspeicherheizung funktioniert ähnlich wie eine Nachtspeicherheizung, abgesehen davon, dass sie intuitiver regelbar und effizienter betreibbar ist. Auch bei dieser Speicherheizung wird elektrische Energie aus dem Stromnetz auf einen Speicher übertragen und dann schließlich an den Raum abgegeben.
Die Natursteinheizung produziert Wärme, indem eine Steinplatte mit Hilfe von Strom erwärmt wird. Die Leitfähigkeit des Steins sorgt für die Wärmeabgabe. Der Wärmespeicher der Natursteinheizung ermöglicht auch dann noch eine wärmende Wirkung, wenn der Strom bereits abgestellt worden ist.
Nein. Eine staatliche Förderung von der KfW oder dem BAFA sind hier nicht verfügbar. Wenn Sie jedoch Ihre Elektroheizung mit einer Photovoltaik Anlage erweitern möchten, können Sie hierfür Fördermittel beantragen. Ein Heizungsinstallateur mit einem integrierten Fördermittelservice nimmt Ihnen den kompletten bürokratischen Aufwand ab.
Elektroheizungen können in verschiedenen Umgebungen eine gute Lösung für eine individuelle Wärmeversorgung darstellen. Durch die hohen Betriebskosten, die eine langfristige Benutzung nach sich zieht, bieten sich Elektroheizungen vor allem für einen stark bedarfsorientierten Wärmekomfort als Alternative an.
Eine sehr ausführliche Auflistung von Anwendungsbereichen einer elektrisch betriebenen Heizung finden Sie in unserem Artikel über die Infrarotheizung.
Der Stromverbrauch durch die Benutzung von Elektroheizungen macht in etwa einen Anteil von 13 % am Gesamtverbrauch aller privater Haushalte in Deutschland aus. Im europäischen Ausland liegt der Wert sogar bei mehr als dem doppelten des Anteils in Deutschland.
Über den Autor
Bernhard Hoff
Bernd ist Betriebsleiter bei ökoloco. Er hat über 25 Jahren Berufserfahrung im Bereich Wärmepumpe und Öl-, bzw. Gasfeuerungsanlagen. Wenn Sie…
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