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Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat bei vielen Eigentümern zu Verunsicherung geführt. Einige Quellen berichten sogar von einem Verbot für Pelletheizungen. Gleich vorab: Das Heizen mit Pellets ist auch in Zukunft weiterhin erlaubt. Unter bestimmten Voraussetzungen erhalten Eigentümer sogar attraktive Förderungen. Wie hoch die Zuschüsse ausfallen, was eine Pelletheizung kostet, Hersteller sowie Vor- und Nachteile.
Ein Verbot von Pelletheizungen durch die EU oder auf Bundesebene gibt es nicht. Am 01.01.2024 ist das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft getreten, umgangssprachlich auch als Heizungsgesetz bekannt. Laut Gesetz dürfen Heizungen im Bestand unverändert weiter betrieben und repariert werden. Eine Austauschpflicht gibt es demnach nicht.
Auch der Einbau eines neuen Pelletkessel ist erlaubt und sogar förderfähig.
Erfüllen Eigentümer die hier genannten Voraussetzungen, erhalten sie mindestens 30 Prozent Grundförderung. Grundlage dafür bildet die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG):
Baustein | Höhe | Antragsberechtigte | Voraussetzung |
Grundförderung | 30% | Alle | Diesen Zuschuss erhalten alle Eigentümer (Wohn- und Nicht-Wohngebäude) |
Klima-Geschwindigkeitsbonus | 25% | Selbstnutzende Wohneigentümer | Bis zum 31.12.2028 erhalten Eigentümer 25 Prozent Geschwindigkeits-Bonus. Ab 2029 verringert sich der Betrag. |
Einkommensbonus | 30% | Selbstnutzende Wohneigentümer | Immobilieneigentümer mit einem zu versteuernden Einkommen bis 40.000 Euro im Jahr erhalten zusätzliche Zuschüsse. |
Die hier aufgeführten Zuschüsse lassen sich miteinander kombinieren bis zu einem maximalen Fördersatz von 70 Prozent.
Wer eine Pelletheizung kaufen möchte, muss mit Kosten zwischen 15.000 und 30.000 rechnen. Dabei handelt es sich um die gesamte Anlage, komplett mit Warmwasserspeicher, Einbau und Pelletlager.
Je höher die Leistung, desto höher Fällt der Preis für ein Pelletkessel aus. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus benötigt meist eine Heizleistung von 15 Kilowatt (kW). Die folgende Übersicht zeigt vergleichbare Modelle verschiedener Hersteller mit 15 kW Leistung:
Hersteller | Modell | Leistung | Preis ohne Einbau (ca.) |
ETA | PelletsUnit | 15 kW | 14.500 € |
KWB | Easyfire 2 Typ EF2 GS 15 | 15 kW | 13.500 € |
Ökofen | Pellematic | 15 kW | 15.000 € |
Viessmann | Vitoligno 300-C | 18 kW | 12.500 € |
Atmos | PX15 | 15 kW | 9.000 € |
Fröling | Pelletkessel PE1 | 15 kW | 11.000 € |
Hargassner | Nano-PK | 16 kW | 10.000 € |
Windhager | BioWIN2 Pure | 15 kW | 15.000 € |
Die Stiftung Warentest hat verschiedene Pelletkessel einem unabhängigen Test unterzogen. Als beste Pelletheizung konnte sich die Vitoligno vom Hersteller Viessmann durchsetzen.
Modell | Testnote der Stiftung Warentest |
Viessmann Vitoligno 300-P 6-18 kW | 2,1 |
Windhager Biowin Exklusiv 150 | 2,3 |
Eta PE 15 | 2,5 |
KWB Easy Fire USP GS 15 | 2,5 |
Die Testergebnisse der Stiftung Warentest sind jedoch schon einige Jahre alt. Viele der getesteten Modelle wurden mittlerweile durch Nachfolger ersetzt.
Eine Tonne Pellets kostet derzeit rund 300 Euro. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus kommt auf einen jährlichen Bedarf von rund 5 Tonnen Pellets. Somit belaufen sich die Kosten für die jährliche Pelletlieferung auf rund 1.500 Euro.
Hinzu kommen Stromkosten von rund 100 Euro pro Jahr. Der Preis für die jährliche Wartung liegt zwischen 300 und 400 Euro. Somit liegen die laufenden Kosten für das Heizen mit Pellets bei um die 2.000 Euro.
Eine Frage, die sich immer mehr Eigentümer stellen. Hier ist vor allem die Art der Immobilie entscheidend. In nicht gedämmten Altbauten mit Heizkörpern arbeitet eine Wärmepumpe meist nicht effizient. Hier ist ein Pelletkessel zumeist die sinnvollere Alternative.
Geht es um Neubauten, dann ist eine Wärmepumpe meist die bessere Wahl. Sie ist weniger Aufwändig in der Installation und benötigt keinen zusätzlichen Platz für ein Pelletlager. Hinzu kommt, dass Wärmepumpenheizungen keinen Feinstaub erzeugen.
Was genau ist eigentlich eine Pelletheizung?
Eine Pelletheizung ist ein Wärmeerzeuger, der die Energie für Heizung und Warmwasser aus der Verbrennung von Pellets gewinnt. Pellets sind genormte Holzpresslinge, die meist aus Sägemehl oder Hobelspänen, hergestellt werden. Durch einen vollautomatischen Betrieb gewährleistet die Pelletheizung großen Komfort.
Die Pelletheizung fungiert oft als Zentralheizung, die das gesamte Haus mit Wärme und Warmwasser versorgt. Der Pelletofen wird hingegen in der Regel dezentral wie ein Kaminofen eingesetzt, der im Wohnbereich für Wärme und Gemütlichkeit sorgt. Auch Warmwasser kann der Pelletofen bereitstellen. Der Leistungsbereich des Pelletofens ist niedriger als derjenige einer Pelletheizung.
Während die Pelletheizung meist über ein Jahreslager an Pellets verfügt, besitzt ein Pelletofen meist nur ein Wochenbehälter. Der Platzbedarf für einen Ofen fällt somit deutlich geringer aus.
Nachdem der Brenner der Pelletheizung (Heizanlage) mit Pellets befüllt wird, zündet die Pellet-Verbrennung (Feuerungsanlage) automatisch. Für die optimale Brennvorgang sorgt eine individuell regelbare Luftzufuhr (Saugzuggebläse). Viele Pelletkessel besitzen zu diesem Zweck eine automatische Steuerung.
Die Pellet-Zufuhr (Zuführeinrichtung) wird durch ein integriertes Thermostat (Mess- und Regeltechnik) nach individueller Einstellung geregelt. Als Wärmespeicher dient Wasser, das im Brenner auf die gewünschte Temperatur erhitzt wird.
Das auf diese Weise erhitze Wasser gelangt in den Heizkreislauf und realisiert so die eingestellte Raumtemperatur. Eine Kopplung mit einem Speicher (Pufferspeicher) bringt Vorteile, da dieser die produzierte Wärme bis zum Moment der Nutzung speichert. Die bei der Verbrennung anfallende Asche kann manuell oder automatisch (Ascheaustragungssystem) entfernt werden.
Bei der halbautomatischen Pelletheizung muss der Anlagenbesitzer die Pellets händisch in einen Vorratsbehälter füllen. Vorteilhaft ist hier jedoch, dass die halbautomatischen Varianten meist über einen sehr großen Vorratsbehälter verfügen. So muss der Kessel erst nach mehreren Tagen wieder befüllt werden.
Bei der vollautomatischen Pelletheizung werden die Pellets über eine Förderanlage vom Lagerraum, Silo oder Tank direkt zum Heizkessel transportiert. Die Befüllung richtet sich nach dem individuellen Bedarf.
Fazit: Die vollautomatische Pelletheizung bietet einen deutlich höheren Komfort und ist die beste Lösung, wenn man den persönlichen Aufwand minimieren möchte.
Experten raten dazu, direkt einen Jahresvorrat an Pellets zu kaufen. Ein Einfamilienhaus sollte daher die Kapazität aufbringen, bis zu 10 Tonnen Pellets lagern zu können. So lässt sich das Lieferintervall wirtschaftlich gestalten.
Die Pellets werden dann in der Regel in Gewebetanks, Silos oder in einem eignen Raum gelagert. Das Lagersystem sollte von außen zugänglich sein. Die Entfernung zwischen Lagerraum und Straße sollte unter 30 Meter betragen, sodass der Tank durch ein Silofahrzeug befüllt werden kann.
Bei der Lagerung sollte darauf geachtet werden, dass die Pellets trocken bleiben. Werden die Pellets feucht, kann es dazu führen, dass der Brennstoff aufquellt oder verklebt. Dies wirkt sich negativ auf die Brenneigenschaft der Pellets aus.
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Beim Erwerb einer Pelletheizung sind verschiedene Kostenpositionen zu berücksichtigen, die erst in der Summe den effektiven Gesamtpreis ausmachen:
Position | Durchschnittspreis |
---|---|
Pelletkessel inkl. Montage | 13.000 € |
Pufferspeicher | 1.000 € |
Förderung (Kessel+Pufferspeicher) | – 3.500 € |
Pelletverbrauch (jährlich) | 1.000 € |
Wartung (jährlich) | 300 € |
Gesamtsumme | 11.800 € |
Die Höhe des Gesamtpreises ist erst im direkten Vergleich zu den Alternativen adäquat einzuschätzen:
Erdwärmepumpe | Pelletheizung | Solarthermie + Gas-Brennwert | Gas-Brennwert | Öl-Brennwert | |
---|---|---|---|---|---|
Anlage | 9.000 € | 11.500 € | 3.000 € | 3.000 € | 4.000 € |
Montage | 1.500 € | 1.500 € | 2.000 € | 1.000 € | 1.000 € |
Speicher | 4.000 € | 1.000 € | 6.000 € | 1.500 € | 2.000 € |
Gesamtsumme | 14.500 € | 14.000 € | 11.000 € | 5.500 € | 7.000 € |
Trotz hoher Investitionskosten handelt es sich bei einer Pelletheizung trotzdem um eine durchaus wirtschaftliche Heizungsanlage. Die Amortisationszeit einer Pelletheizung liegt nach Schätzungen von ökoloco im Durchschnitt bei etwa 10 Jahren. Der Zeitraum gleicht in etwa der Zeit, bis sich eine Ölheizung oder eine Gasheizung amortisiert haben. Vorteilhaft wirken sich die hohe Förderung und die eher geringen Brennstoffkosten aus.
Ob die Pelletheizung für Ihre Situation nun die wirtschaftlichste Lösung ist, hängt von einer Reihe individueller Faktoren ab und ist daher nicht pauschal festzulegen. Lassen Sie sich daher von einem Heizungsfachmann beraten, um die beste Lösung und die schnellste Amortisationszeit für sich zu finden.
Als Hersteller von Pelletheizungen stehen zum Beispiel Buderus, Junkers, Vaillant, Viessmann und Wolf zur Auswahl. Darüber hinaus gibt es aber auch weitere Marken, die Pelletheizungen herstellen.
Wer den Betrieb einer Pelletheizung in Kombination mit Solarthermie in Erwägung zieht, sollte die Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen:
Vorteile:
Nachteile:
Die Asche, die beim Betrieb einer Pelletheizung kontinuierlich anfällt, sollte einmal in der Woche abgetragen werden.
Das Lager der Holzpellets muss in der Regel ungefähr einmal im Jahr aufgefüllt werden.
Pelletkessel und Pelletlagerraum benötigen nicht mehr Platz als eine Öl- oder Gasheizung. Kleine Unterschiede bestehen bei leicht veränderten Angaben zu den einzuhaltenden Abständen des Kessels zu Wand oder anderen Gegenständen im Raum. Bei einem Umstieg von einer Gasheizung auf eine Pelletheizung sollten dementsprechend keine Platzprobleme auftauchen.
Pelletheizungen sind aufgrund eines hohen Sicherheitsstandards sehr sicher. Im Vergleich zu einer Gas- oder Ölheizung gewährleistet die Pelletheizung eine ähnlich hohe Sicherheit.
Die Rückbrandsicherung sorgt dafür, dass der Brennvorgang im Kessel nicht auf andere Bereiche übergreift. Der Sicherheitswärmetauscher bewahrt die Anlage vor Überhitzung. Ausreichende Durchlüftung verhindert eine Schadgasbildung im Vorratsraum und das Risiko einer Kohlenmonoxid-Vergiftung.
Über den Autor
Bernhard Hoff
Bernd ist Betriebsleiter bei ökoloco. Er hat über 25 Jahren Berufserfahrung im Bereich Wärmepumpe und Öl-, bzw. Gasfeuerungsanlagen. Wenn Sie…
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