Gas-Brennwert-Technologie: Wie sie funktioniert, Kosten und Vorteile

Gas-Brennwert-Kessel

Bei der Verbrennung von Gas entstehen Abgase. Diese geben herkömmliche Niedertemperaturheizungen ungenutzt durch den Schornstein ab. Heizungen mit Brennwerttechnik hingegen nutzen die im Abgas enthaltene Wärme und steigern so den Wirkungsgrad. Wie genau das funktioniert, was eine Gasbrennwertheizung kostet und Modelle im Vergleich. 

So funktioniert Brennwerttechnik

Vor der Entwicklung der Gas-Brennwert-Technologie haben Gasheizungen ausschließlich die direkte Wärme aus der Verbrennung von Erd- oder Flüssiggas verwendet. Diese Gasheizungen werden auch als Niedertemperaturheizung bezeichnet. Im Gegensatz dazu arbeiten Brennwertthermen deutlich effizienter, indem sie Wärme aus dem Abgas nutzen.

Ihre Funktionsweise lässt sich in folgenden drei Schritten zusammenfassen:

  1. Verbrennung von Gas: Zuerst verbrennt die Gastherme Flüssig- oder Erdgas, ähnlich wie bei traditionellen Heizkesseln. Dabei entsteht Wärme, die sich zur Beheizung von Räumen oder Wasser verwenden lässt.
  2. Nutzung der Abgaswärme: Im Unterschied zu älteren Heizsystemen nutzen Brennwertkessel jedoch zusätzlich die Wärme, die in den Abgasen enthalten ist. Diese Abgase sind heiß und enthalten Wasserdampf, der bei der Verbrennung des Gases entsteht.
  3. Kondensation des Wasserdampfs: Die Abgase gelangen in einen Wärmetauscher. Dieser ist so konstruiert, dass er die Abgase abkühlt und den Wasserdampf darin zum Kondensieren bringt. Durch die Kondensation wird latente Wärme freigesetzt, die zusätzlich zur Wärmeerzeugung genutzt wird.

Gas-Brennwert-Technologie Infografik

Vorteile der Brennwert-Technologie

Neue Gasheizungen von Anbietern wie Viessmann, Vaillant, Wolf und Co. nutzen heute ausschließlich Brennwerttechnik. Das liegt an folgenden Gründen:

  • Höherer Wirkungsgrad: Brennwertkessel können einen Wirkungsgrad von über 90% erreichen, während Niedertemperaturkessel in der Regel Wirkungsgrade zwischen 70% und 85% aufweisen. 
  • Energie- und Kosteneinsparung: Durch den höheren Wirkungsgrad verbrauchen Heizungen mit Gas-Brennwert-Technologie weniger Gas, um dieselbe Menge an Wärme zu erzeugen. Dies führt zu niedrigeren Energiekosten und macht die Investition in solch eine Technologie finanziell attraktiv.
  • Reduzierte CO2-Emissionen: Da Brennwertheizungen das Erdgas effizienter verbrennen, produzieren sie auch weniger CO2-Emissionen im Vergleich zu älteren Gaskesseln. Dies hilft, den ökologischen Fußabdruck zu verringern.
  • Flexibilität bei der Installation: Brennwertthermen lassen sich oft einfacher in bestehende Heizsysteme integrieren, da sie aufgrund ihrer effizienten Abgaskondensationstechnik mit vorhandenen Schornsteinen und Abgaswegen kompatibel sind.

Schornsteinsanierung

Brennwertkessel arbeiten mit niedrigeren Abgastemperaturen als ältere Heizsystemen. Dadurch steigen die Abgase im Schornstein langsamer auf und kondensieren. Außerdem kommt es durch die Gas-Brennwert-Technologie zur Säurebelastung innerhalb des Schornsteins. Das kann zur Versottung führen.

Beim Wechsel von einer Niedertemperaturheizung auf Brennwerttechnik kann deshalb eine Schornsteinsanierung erforderlich sein. Hier kann es beispielsweise Sinn machen, einen Schornstein aus Edelstahl zu installieren. 

Heizungen mit Gas-Brennwerttechnik im Test

Die Stiftung Warentest hat Heizungsmodelle mit Erdgas-Brennwert-Technologie verschiedener Hersteller einem Test unterzogen. Insgesamt hat dabei kein Modell schlechter als mit der Testnote “Gut” abgeschnitten. 

Die ersten drei Plätze konnten dabei Gasbrennwertheizungen aus dem Hause Viessmann, Remeha und Brötje belegen:

Modell

Testnote der Stiftung Warentest

Viessmann Vitodens 300-W

1,7

Remeha Calenta 15DS

1,8

Brötje Ecotherm Plus WGB-S 17/20E

1,8

Hier finden Sie einen Überblick über die gesamten Testergebnisse.

Kosten für eine Gas-Brennwertkessel

Im Vergleich zu anderen Heizungsarten wie einer Wärmepumpe oder Pelletheizung fallen die Kosten für eine Gasheizung mit Brennwert-Technologie vergleichsweise gering aus: 

Kostenpunkt

Betrag (Euro)

Gas-Brennwertkessel (Anschaffung)

2.500 – 6.000

Einbau des Kessels

1.500 – 2.500

Hydraulischer Abgleich

400 – 600

Schornsteinsanierung

1.000 – 2.000

Gesamtkosten

5.400 – 11.100

Förderungen

Mit Beginn des Jahres 2024 ist das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft getreten. Seitdem fördert der Staat ausschließlich Heizungen, die mindestens 65% erneuerbare Energien nutzen. Zuschüsse für reine Gasheizungen sind somit nicht möglich – auch wenn sie Brennwerttechnik nutzen. 

Dennoch besteht die Möglichkeit, Förderungen für Gasheizungen zu erhalten, wenn sie Eigentümer mit einer weiteren, regenerativen Heizungsart wie einer Solarthermie oder Wärmepumpe kombinieren. Voraussetzung ist, dass die Gas-Hybridheizung mindestens 65% erneuerbare Energien nutzt. 

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