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Gerade in ländlichen Gebieten mit Zugang zu Wäldern oder Holzresten bietet die Hackschnitzelheizung eine beliebte Heizungsart. So nutzt sie Holzreste zum Heizen, was die Kosten reduziert und unabhängig von großen Energieversorgern macht. Alle Vor- und Nachteile, was eine Hackschnitzelheizung in der Anschaffung und im Betrieb kostet und von welchen Fördermitteln Eigentümer in 2024 profitieren.
Hackschnitzel sind kleine, zerkleinerte Holzstücke, die aus Abfallholz, Restholz oder gezielt angebautem Holz gewonnen werden. Zentrum der Hackschnitzelheizung bildet der Heizkessel. Hier findet die Verbrennung der Hackschnitzel statt. Durch den Wärmetauscher wird die erzeugte Wärme schließlich auf den Heizkreislauf übertragen.
In den Hackschnitzelkessel gelangen die Holzschnitzel aus einem Lager über ein Fördersystem. Zur Lagerung der Hackschnitzel bieten sich verschiedene Möglichkeiten von einem separaten Lagerraum im Keller über Silos bis hin zu einem unterirdischen Bunker.
Bei modernen Hackschnitzelheizungen erfolgt die Beschickung über ein Saugsystem oder eine Förderschnecke vollständig automatisiert. Eigentümer haben lediglich dafür zu sorgen, dass sie den Vorrat an Holzschnitzeln regelmäßig auffüllen.
Ebenfalls manuelle Arbeit erfordert das Leeren des Aschebehälters. So entsteht beim Verbrennen von Hackschnitzeln Asche als Abfallprodukt. Die Asche wird automatisch aus dem Heizkessel entfernt und in eine separate Aschetonne geliefert. Diese sollte, je nach Fassungsvermögen und Verbrauch, ungefähr viermal im Jahr geleert werden.
Um die überschüssige Wärme, die aktuell im Heizkreislauf nicht benötigt wird, zu speichern, lässt sich ein Pufferspeicher eingesetzt. Der Pufferspeicher setzt sich aus einer möglichst dicken Dämmung zusammen, die die Wärmeabgabe nach draußen unterbindet, während der ergänzende Wassertank (300-1.700 l) diese weiter konserviert.
Trotz einiger Herausforderungen wie hoher Investitionskosten und Platzbedarf sind Hackschnitzelheizungen dank automatisiertem Betrieb und staatlicher Förderung eine attraktive Alternative zu fossilen Heizsystemen. Im Folgenden die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick:
Die Anschaffungskosten für eine Hackschnitzelheizung variieren je nach Modell und Hersteller. Zum Beispiel kostet die Fröling T4 Hackschnitzelheizung, je nach Leistung, zwischen 15.000 und 25.000 Euro inklusive Installation. Ein weiteres Modell, die Hargassner ECO-HK, bewegt sich preislich im Bereich zwischen 20.000 und 30.000 Euro, abhängig von der Anlagengröße. Modelle wie die ETA HACK Hackschnitzelheizung liegen preislich bei etwa 18.000 bis 28.000 Euro. Staatliche Förderungen können die Kosten erheblich senken.
Kostenposition | Preis (in €) |
---|---|
Heizkessel | 10.000 – 15.000 |
Brennstofflager | 1.500 – 4.000 |
Fördersystem | 1.500 – 2.500 |
Pufferspeicher | 1.500 – 3.500 |
Abgasanlage | 1.000 – 1.500 |
Montage | 1.500 – 3.000 |
Zubehör (Verrohrung etc.) | 150 – 700 |
Förderung (BAFA-Basisförderung) | abzüglich 3.500 |
Gesamtsumme | 13.500 – 24.500 |
Durch vergleichsweise niedrige Betriebskosten fällt die Amortisationszeit kürzer aus, als man anfangs denken mag. Gegenüber einer Pelletheizung können 500 Euro und im Vergleich zu einer Ölheizung können 1100 Euro jährlich eingespart werden. Gerade bei einem hohen Heizbedarf, wirkt sich der kostengünstige Brennstoff besonders stark aus.
Kostenposition | Preis (in €) |
---|---|
Brennstoff (bei 35.000 kWh Bedarf) | 1.000 |
Strom | 150 – 250 |
Wartung | 150 – 400 |
Schornsteinfeger | 130 |
Gesamtsumme | 1.430 – 2.080 |
Ab 2024 gibt es im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) weiterhin attraktive Fördermöglichkeiten für Hackschnitzel- und andere Holzheizungen. Die BEG wurde im Rahmen des neuen Heizungsgesetzes überarbeitet und zielt darauf ab, die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern und energieeffiziente Heiztechniken zu unterstützen.
Je nach Voraussetzung lässt sich für den Einbau einer neuen Biomasseheizung ein staatlicher Zuschuss von bis zu 70% erhalten:
Zuständig für die Antragsstellung und Genehmigung ist die staatliche Förderbank KfW. Ergänzend zur Zuschussförderung können dort auch zinsgünstige Kredite bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit beantragt werden.
Entscheidend für die Lebensdauer und die Effizienz einer Hackschnitzelheizung ist die Qualität der verwendeten Holzscheitel. Dabei gilt es vor allem auf folgende Punkte zu achten:
Seit 2014 wird die Qualität von Hackschnitzel von der Brennstoffnorm EN ISO 17225-4 festgeschrieben. Der Brennwert des Rohstoffes ist zunächst vom Wassergehalt bzw. der Restfeuchte und der Art des Baumes abhängig, aus welchem die Reste entstanden sind. Ideal ist das Verhältnis von Volumen und Energie bei harten Laubhölzern wie zum Beispiel Esche, Eiche oder Buche.
Achten Sie darauf, dass die Hackschnitzel …
In der ersten Verbrennungsphase arbeitet die Hackschnitzelheizung relativ ineffizient. Bis sie tatsächlich Wärme an den Kreislauf übergeben kann, muss die Hackschnitzelheizung erst eine vorgeschriebene Temperatur erreichen. Es ist vorteilhaft, wenn eine Hackschnitzelheizung eher kleiner getaktet wird und möglichst lange durchbrennt.
Für Hackschnitzel fallen vergleichsweise geringe Kosten an. Aktuell liegen die Kosten bei etwa 5 bis 7 Cent pro Kilowattstunde (Stand: 2024), abhängig von regionalen Verfügbarkeiten und der Holzqualität. Beispiel: Bei einem jährlichen Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden entstehen Heizkosten von 500 Euro. Eine Gasheizung verursacht im gleichen Zeitraum mehr als doppelt so hohe Heizkosten.
Ökologischer Aspekt
Da es sich bei Hackschnitzeln gewissermaßen um Abfälle handelt, wird bei diesem Heizsystem ein Rohstoff verbrannt, der ansonsten keine Verwendung mehr gefunden hätte. Es müssen für die Rohstoffgewinnung also nicht extra Bäume gefällt werden.
Hackschnitzel können Sie ganz einfach online oder aber auch im stationären Handel wie einem Baumarkt erwerben. Auch wenn der Brennstoff als eher kostengünstig gilt, lohnt es sich gewisse Faktoren zu beachten.
So muss man beispielsweise mit allgemeinen Preisschwankungen über die Jahre hinweg rechnen, die sich allerdings auch saisonal und oder regional zuspitzen können. Da die Nachfrage in den Sommermonaten geringer ausfällt, kann sich ein Kauf in diesem Zeitraum anbieten. Je größer die Abnahmemenge, desto niedriger der Preis, also: Ein Zusammenschluss mit Nachbarn o. Ä. für eine Sammelbestellung senkt die Preise und lohnt sich daher.
Bei der Lagerung von Hackschnitzeln sollten Sie folgende Faktoren beachten:
Eine Hackschnitzelheizung eignet sich aufgrund des höheren Platzbedarfs natürlich für Hausbesitzer mit eigenem Grundstück, wo eine Außenlagerung unter Umständen möglich ist. Wirtschaftlich ist eine solche Heizung aufgrund der hohen Anschaffungskosten nur, wenn die Leistung auch ausgenutzt wird.
Die Leistung der Hackschnitzelheizung sollte immer an die Größe des Hauses angepasst werden. Bei einem Niedrigenergiehaus liegt der Wärmebedarf häufig unter 10 Kilowatt. Bei einem Haus, das vor 1978 gebaut und bislang nicht saniert worden ist, sollte man etwa mit 20 Kilowatt rechnen.
Eine Hackschnitzelheizung sollte einmal im Jahr von einem Fachmann gewartet werden. Was die Reinigung anbetrifft, sollten dafür wöchentlich in etwa fünf bis zwanzig Minuten an Zeit berechnet werden. Häufig gibt es bei dieser Heizung jedoch eine automatische Vorrichtung zur Reinigung des Wärmetauschers oder des Fördersystems. Auch die Brennkammer mit dem Brennertopf müssen regelmäßig gereinigt werden. Eine optimale Vorgabe für die Reinigung Ihrer Heizung können Sie der Betriebsanleitung entnehmen.
Hackschnitzelkessel lassen sich auch mit anderen Wärmeerzeugern als Hybridheizung kombinieren – zum Beispiel mit Solarthermie. Das zusätzlich verwendete Heizsystem kann die Heizung und Warmwasserbereitung mit Wärme versorgen. Das senkt die Heizkosten. Der Hackschnitzelkessel kann auf diese Weise im Sommer und der milden Übergangszeit einfach ausgeschaltet bleiben.
Hackschnitzel sind Holzreste, die klein gehackt sind und keinen anderen Nutzen mehr leisten. Die Hackschnitzelheizung nutzt damit also ausschließlich Holz, welches ohnehin existiert und nicht anderweitig verarbeitet wird.
Wenn die Bewohner eines Hauses in den Urlaub fahren oder für einen längeren Zeitraum nicht anwesend sind, wird empfohlen, die Heizung nicht auszuschalten.Andernfalls erhöht sich die Schimmelgefahr, wenn die Wohnräume völlig kalt bleiben. Auch Küche und Bad sollten weiterhin beheizt werden, da ansonsten Wasserleitungen zufrieren und aufsplittern können.
Wie stark Sie heizen sollten, hängt wesentlich von dem Grad der Dämmung Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses ab. Während Sie nicht zu Hause sind, sollten Sie eine Temperatur von rund 15 Grad anstreben.
Bei der Entsorgung der Asche aus einer Hackschnitzelheizung sollte man Staubbildung und eine Berührung vermeiden, da die Asche belastete Bestandteile enthalten kann. Der Abfallwirtschaftsbetrieb München empfiehlt beispielsweise eine Entsorgung der Asche gemeinsam mit dem Hausmüll. Bei Unklarheiten hilft die Abfallberatung Ihrer Kommune Ihnen eine optimale Lösung zu finden.
Die Frage, ob sich die Asche als Gartendünger eignet, wird kontrovers diskutiert. Einerseits enthält die Asche viele Mineralstoffe, sodass zur Nutzung als Dünger geraten wird. Andererseits wird genau davon abgeraten, da die Asche auch Schwermetalle wie Blei oder Cadmium enthalten kann. Wenn man die Asche nicht entsorgt, sollte man sich von einem Fachmann über mögliche Risiken aufklären lassen.
Die Hackschnitzel werden in einem Silo oder Bunker gelagert und über eine Förderschnecke zugeführt. Dies erfolgt in der Regel automatisch. Da Hackschnitzel durch ihre ungleiche Form sehr platzraubend sind, reicht ein kompletter Bunker meist nur für einen Monat. Wie lange der Vorrat nun schlussendlich ausreicht, hängt natürlich von dem Fassungsvermögen des Bunkers und Ihrem individuellen Heizverhalten ab.
Grundsätzlich gibt es eine breite Auswahl an Herstellern. Entscheidungskriterien sind unter anderem Umweltfreundlichkeit, die Art von Hackschnitzeln und die Seite, von der die Zufuhr des Brennstoffs erfolgt. Hier die wichtigsten Hersteller für Hackschnitzelheizungen in der Übersicht:
Hackschnitzelheizungen sowie andere Biomasseheizungen geben im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen relativ viel Feinstaub ab. Daher hat der Gesetzgeber die Grenzwerte für Staub und Kohlenmonoxid (CO) 2015 auf 0,02 g/m3 für Staub und 0,4 g/m3 für Kohlenmonoxid herabgesetzt. Auch wenn die neuesten Modelle immer weniger Feinstaub emittieren, sollten Sie sich zu diesem Thema von einem Fachbetrieb beraten lassen.
Über den Autor
Bernhard Hoff
Bernd ist Betriebsleiter bei ökoloco. Er hat über 25 Jahren Berufserfahrung im Bereich Wärmepumpe und Öl-, bzw. Gasfeuerungsanlagen. Wenn Sie…
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