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Ein Holzvergaser arbeitet mit einem zweistufigen Verbrennungsprozess. Dabei wird das Holz zunächst vergast, bevor es anschließend verbrennt. Dieses Prinzip ermöglicht nicht nur eine sehr hohe Energieausbeute, sondern reduziert auch Emissionen wie Feinstaub. Wie genau die Holzvergasung funktioniert, Vor- und Nachteile, was ein Holzvergaserkessel kostet und aktuelle Förderungen.
Das Prinzip einer Holzvergaserheizung lässt sich in 6 Schritten zusammenfassen:
Der zweistufige Prozess sowie die hohen Temperaturen sorgen dafür, dass nahezu eine vollständige Verbrennung erfolgt. So kommt der Holzvergaser auf einen hohen Wirkungsgrad von über 90% und setzt weniger Emissionen frei als herkömmliche Biomasse- und Holzheizungen.
Neben Raumwärme und Warmwasser lässt sich mit einem Holzvergaser auch Strom erzeugen. Vom Prinzip läuft der Prozess genau wie zuvor beschrieben. Das erzeugte Holzgas wird jedoch nicht verbrannt, sondern gereinigt und dann zum Antrieb einer Turbine mit Gasmotor verwendet. Auf diese Weise erzeugt die Gasturbine elektrische Energie.
Beim Antrieb des Gasmotors entsteht ebenfalls Wärme, die sich wiederum zum Heizen nutzen lässt. In diesem Fall lässt sich mit einem Holzvergaser Strom und Wärme gleichzeitig erzeugen. Ein Prinzip, das auch als Kraft-Wärme-Kopplung bezeichnung findet, ähnlich wie bei Blockheizkraftwerken (BHKW)
Ein wasserführender Holzvergaser unterscheidet sich dahingehend, dass er nicht nur Raumwärme bereitstellt, sondern auch Brauchwasser erwärmt. Dabei kann es sich um einen Kaminofen oder Holzvergaserkessel handeln. Entscheidend ist, dass er Holzvergasung als Technik nutzt. Ein Wärmetauscher überträgt die Wärme vom Ofen oder Kessel auf das Wasser. Anders als Holzvergaser als Einzelraumheizung lassen sich wasserführende Holzvergaser als Hauptheizung für ein gesamtes Gebäude nutzen.
Strom und Wärme benötigen Eigentümer in ihrem Haushalt nicht zwingend gleichzeitig. Bei einem Holzvergaser kann es deshalb Sinn machen, Wärme zu speichern, die bei der Stromproduktion entsteht. Genau hier kommt ein Pufferspeicher zum Einsatz. Er speichert überschüssig erzeugte Wärme und macht sie verfügbar, wenn sie tatsächlich benötigt wird.
Die Eignung der Leistung eines Holzvergasers (in Kilowatt, kW) für eine bestimmte Wohnfläche (in Quadratmetern, qm) hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Isolierung des Hauses, das Klima der Region und die durchschnittlichen Außentemperaturen. Die folgenden Werte eignen sich als Orientierung:
Leistung des Holzvergasers (kW) | Geeignete Wohnfläche (qm) |
5 kW | bis zu 50 qm |
10 kW | bis zu 100 qm |
20 kW | bis zu 200 qm |
25 kW | bis zu 250 qm |
30 kW | bis zu 300 qm |
Die kleinsten Holzvergaserheizungen mit 5 kW eignen sich lediglich für sehr kleine Gebäude oder als Einzelraumheizung wie ein Kaminofen.
Die Kosten für einen Holzvergaserkassel unterscheiden sich vor allem je nach Leistung. Für ein Komplettset mit Einbau liegen die Preise zwischen 12.000 und 18.000 Euro.
Das Gerät selbst kostet meist zwischen 8.000 und 12.000 Euro. So liegt der Preis für einen der beliebtesten Holzvergaser, den Viessmann Vitoligno 200-S, derzeit bei rund 10.000 Euro. Weitere bewährte Hersteller für Holzvergaserheizungen sind Atmos, Hargassner, Solarbayer, Windhager, ETA, Künzel, HDG und Buderus.
Holzvergaser zählen zu den Biomasseheizungen. Damit sind sie auch mit Inkrafttreten des neuen Heizungsgesetzes in 2024 förderfähig. So sieht das neue Gebäudeenergiegesetzt (GEG) eine einheitliche Förderung für alle Heizungen vor, die mindestens 65% erneuerbare Energien nutzen.
Den Antrag stellen Eigentümer bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Hier erhalten sie dann mindestens 30% Förderung für den Wechsel von einem fossilen Brennstoff wie Öl, Gas oder Strom auf eine Holzvergaserheizung.
Zusätzlich zu der Grundförderung von 30% sind weitere Boni möglich, sodass sich der staatliche Zuschuss auf bis zu 70% aufstocken lässt:
Das Heizen mit Holzgas stellt besondere Anforderungen an den Schornstein einer Immobilie. Teilweise erfordert das Umrüsten auf einen Holzvergaser auch eine Schornsteinsanierung.
Der Schornstein muss hoch genug sein, um einen guten Zug zu gewährleisten. Wie hoch genau, hängt von der Höhe des Gebäudes und der umliegenden Bebauung ab. Der Schornstein sollte korrosionsfrei sein. Besonders gut eignen sich Edelstahl-Kamine für Holzvergaserkessel.
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