Wärmepumpe mit Photovoltaik: Kosten, Förderung, Vor- und Nachteile
Tagsüber erzeugt eine Photovoltaikanlage oft mehr Strom als im Haushalt benötigt wird. Dieser überschüssige Strom eignet sich ideal, um damit eine Wärmepumpe zu betreiben. Damit erreichen Eigentümer ein Höchstmaß an Unabhängigkeit von Energieversorgern und sparen bis zu 70 Prozent Energiekosten. Was eine Wärmepumpe mit Photovoltaik kostet, wann ein Stromspeicher Sinn macht sowie Vor- und Nachteile im Überblick.
Ganze 3.614 Euro im Jahr – Das sind die Kosten, die Haushalte einsparen, die eine Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage kombinieren. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Solarpower Europe:
Wie funktioniert eine Solar-Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe absorbiert Wärmeenergie aus der Luft, dem Grundwasser oder der Erde. Dabei hebt sie die vorhandene Temperatur des jeweiligen Energieträgers durch Verdichtung auf ein höheres Niveau. Das ermöglicht es beispielsweise im Fall einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, auch die vergleichsweise kalte Außenluft im Winter zum Heizen zu nutzen. Hier erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die Funktion einer Wärmepumpe.
Für den Antrieb benötigt die Wärmepumpe Strom. Hier kommt die PV-Anlage ins Spiel. Sie wandelt Sonnenlicht in Strom um, mit dem sich die Wärmepumpenheizung betreiben lässt. Dadurch vermeiden Eigentümer den Bezug von teurem Netzstrom und heizen CO2-neutral.
Wärmepumpe und Photovoltaik aus einer Hand
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Kosten für eine Wärmepumpe mit PV-Anlage
Mit der Kombination aus Wärmepumpe und PV-Anlage lassen sich demnach erheblich Energiekosten sparen. Doch um davon zu profitieren, gilt es zunächst zu investieren. In den meisten Fällen kombinieren Eigentümer die Photovoltaikanlage mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Dabei gestalten sich die Kosten im Komplettpaket wie folgt:
Komponente
Kostenbereich
Beschreibung
Luft-Wasser-Wärmepumpe
10.000 € – 18.000 €
Anschaffung und Installation der Wärmepumpe.
Photovoltaikanlage (6–10 kWp)
8.000 € – 15.000 €
PV-Anlage inklusive Module, Wechselrichter und Montage.
Stromspeicher (optional)
5.000 € – 10.000 €
Speicher zur Speicherung von überschüssigem PV-Strom.
Installation der Systeme
2.000 € – 5.000 €
Integration der Wärmepumpe in das Heizsystem.
Gesamt (ohne Speicher)
18.000 € – 33.000 €
Gesamt (mit Speicher)
23.000 € – 43.000 €
Insgesamt liegen die Kosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Photovoltaik zwischen 18.000 und 43.000 Euro. Bei Sole-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen fallen die Kosten höher aus, da hier eine Erdbohrung erforderlich ist.
Förderung in 2025
Die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten für eine Solar-Wärmepumpe lassen sich durch attraktive staatliche Zuschüsse deutlich reduzieren. So berechnet der Staat auf Solaranlagen derzeit keine Mehrwertsteuer.
Den Wechsel von einem fossilen Brennstoff wie einer Öl- oder Gasheizung auf eine Wärmepumpe bezuschusst das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) aktuell mit mindestens 30 Prozent. Unter bestimmten Voraussetzungen ist sogar eine Förderung von bis zu 70 Prozent der anfallenden Investitionskosten möglich. Hier finden Sie eine Übersicht der aktuellen Wärmepumpen-Förderung.
Wann ein Stromspeicher Sinn macht
Den Großteil des Solarstroms erzeugt die Solaranlage tagsüber, während die Heizung eher in den Abendstunden benötigt wird. Um dieses Ungleichgewicht auszugleichen, macht eine Batteriespeicher Sinn. Dieser speichert den überschüssigen Strom und macht ihn dann verfügbar, wenn er benötigt wird.
Durch einen Stromspeicher lässt sich der Anteil des selbst genutzten Stroms aus der Solaranlage deutlich erhöhen. Das führt dazu, dass die Wärmepumpe weniger von dem teuren Netzstrom verbraucht. Dadurch rechnet sich die Investition in einen Batteriespeicher meist nach 10 bis 15 Jahren Betriebsdauer.
Wie viel Photovoltaik benötige ich für ein Einfamilienhaus mit Wärmepumpe?
Welche Leistung eine Photovoltaikanlage erbringen muss, um den Stromverbrauch einer Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus zu decken, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend ist hier vor allem die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe, die Größe der Immobilie sowie der individuelle Strom- und Wärmebedarf. Angenommen ein Einfamilienhaus weist folgende Eckdaten auf:
Hausgröße: 150 m², gut gedämmt.
Heizbedarf: 12.000 kWh Wärme pro Jahr.
JAZ der Wärmepumpe: 4 → Strombedarf: 3.000 kWh.
Stromverbrauch ohne Heizung: 4.000 kWh.
Hier sollte die PV-Anlage auf eine Leistung von 7 bis 9 kWp kommen, um den Großteil des Strombedarfs zu decken.
Vor- und Nachteile
Wer sich für die Kombination von Photovoltaik und Wärmepumpe interessiert, sollte folgende Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen.
Vorteile
Kostenersparnis: Geringere Betriebskosten durch die Nutzung von günstigem PV-Strom für die Wärmepumpe.
Steigerung des Eigenverbrauchs: Maximierung des Eigenverbrauchs von PV-Strom, was wirtschaftlicher ist als Einspeisung ins Netz.
Autarkie: Weniger Abhängigkeit von steigenden Strompreisen.
CO2-Reduktion: Reduzierung des CO₂-Ausstoßes durch erneuerbare Energien.
Zukunftssicherheit: Hybridheizungen aus Wärmepumpe und PV-Anlagen sind zukunftssichere Technologien.
Förderung: Staatliche Förderungen reduzieren die Investitionskosten.
Nachteile
Hohe Anschaffungskosten: Hohe Anfangsinvestitionen für Wärmepumpe und PV-Anlage.
Amortisationszeit: Längere Amortisationszeit von 10–15 Jahren.
Zusätzlicher Platzbedarf: Platzbedarf für PV-Anlage und Wärmepumpe.
Funktioniert eine Wärmepumpe-PV-Hybridheizung auch im Winter?
Auch im Winter lassen sich Teile des benötigten Wärmepumpenstroms durch den eigens produzierten Solarstrom decken. Allerdings produziert die Solaranlage deutlich weniger Strom als im Sommer. So erzielt eine Photovoltaikanlage in Mitteleuropa im Winter etwa 10 bis 30 Prozent der Spitzenleistung im Sommer.
Über den Autor
Bernhard Hoff
Bernd ist Betriebsleiter bei ökoloco. Er hat über 25 Jahren Berufserfahrung im Bereich Wärmepumpe und Öl-, bzw. Gasfeuerungsanlagen. Wenn Sie… mehr
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