Kältemittel R-290: Vorteile von Propan für Wärmepumpen
Das Kältemittel R-290 hört auf die chemische Bezeichnung Propan. Aufgrund seiner Umweltfreundlichkeit und der vergleichsweise hohen Effizienz kommt es in modernen Wärmepumpen besonders häufig zum Einsatz. Eines der wenigen Nachteile besteht darin, dass Propan leicht entflammbar ist und deshalb besondere Sicherheitsvorkehrungen erfordert. Alle Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile von R-290 und welche zusätzliche Förderung Eigentümer für Propan-Wärmepumpen erhalten.
Propan als Kältemittel für die Wärmepumpe
R-290 ist reines Propan, ein brennbares, farbloses Gas. Für die Funktion einer Wärmepumpe spielt es eine entscheidende Rolle. So nimmt es die Wärme aus dem Grundwasser, der Erde oder der Luft auf und überträgt sie auf das Heizsystem.
Neben Propan gibt es auch andere Kältemittel, die in Wärmepumpen Anwendung finden. Aufgrund der hohen Energieeffizienz und der guten Umweltverträglichkeit hat sich R-290 neben R32 (Difluormethan) mittlerweile jedoch als Standard durchgesetzt. Das hat die folgenden Gründe.
Global Warming Potential (GWP)
Die Umweltverträglichkeit eines Kältemittels lässt sich anhand des Global Warming Potential (GWP), dem Treibhauspotenzial, messen. Zwar sollte das Kältemittel aus einer funktionierenden Wärmepumpe nicht austreten, dennoch kann es nach Ablauf der Lebensdauer bei der Entsorgung der Anlage oder durch einen Defekt in die Umwelt gelangen. Der GWP-Wert von Propan liegt bei 3, was im Vergleich zu synthetischen Kältemitteln sehr niedrig ist.
Aufgrund der schlechten Umwelteigenschaften sind einige Kältemittel mittlerweile verboten. R-290 hingegen gilt als umweltschonende und zukunftssichere Lösung.
Kältemittel
Chemische Bezeichnung
GWP-Wert
Verboten (Ja/Nein)
R290 (Propan)
C3H8 (Propan)
3
Nein
R744 (CO2)
CO2 (Kohlenstoffdioxid)
1
Nein
R410A
Gemisch aus Difluormethan (R32) und Pentafluorethan (R125)
2088
Eingeschränkt
R134a
1,1,1,2-Tetrafluorethan
1430
Nein
R404A
Gemisch aus R125, R143a, R134a
3922
Ja
R507
Gemisch aus R125 und R143a
3985
Ja
R32
Difluormethan (CH2F2)
675
Nein
Ein weiterer Wert, der Aufschluss über die Umweltfreundlichkeit gibt, ist der ODP-Wert. Er gibt Aufschluss über das Ozonabbaupotenzial. Als natürliches Kältemittel hat Propan keinerlei Einfluss auf die Ozonschicht.
Hohe Energieeffizienz
Neben der hohen Umweltverträglichkeit wird R-290 aufgrund seiner guten thermodynamischen Eigenschaften in modernen Klimaanlagen und Wärmepumpen verbaut. So ermöglicht es hohe Vorlauftemperaturen von bis zu 70 °C, was es auch für den Einsatz von Wärmepumpen in Altbauten mit klassischen Heizkörpern geeignet macht.
Es bleibt auch bei extrem kalten Außentemperaturen effizient und benötigt weniger Druck, um die gleichen Temperaturen wie synthetische Kältemittel zu erzeugen. Das reduziert den Stromverbrauch der Kompressoren der Wärmepumpe und senkt so die Heizkosten.
Nachteile von R-290
Neben der vielen Vorteile von R-290 als Kältemittel, ist einer der wesentlichen Nachteil die Entflammbarkeit des natürlichen Gases. Dieser Nachteil ist jedoch vor allem theoretischer Natur.
Zwar gehört Propan Sicherheitsklasse A3 (hochentflammbar), tatsächlich jedoch treffen Wärmepumpen-Hersteller entsprechende Sicherheitsvorkehrungen, was Propan-Wärmepumpen bei sachgerechter Montage zu einer sicheren Heizlösung macht.
Sollte es zu einem Leck kommen, verfügen Wärmepumpenheizungen über spezielle Sensoren, die den Betrieb der Anlage unmittelbar einstellen. Zudem ist die maximal zulässige Menge an R-290 in einem System begrenzt. Selbst im Fall eines Austritts reicht die Konzentration des Gases deshalb nicht aus, um zu einer Explosion zu führen. Der Einsatz von Propan-Wärmepumpen gilt somit sicherheitstechnisch als unbedenklich. Ohnehin dürfen Arbeiten am Kältemittelkreislauf der Wärmepumpe ausschließlich von geschulten Heizungsbauern durchgeführt werden.
Über den Autor
Bernhard Hoff
Bernd ist Betriebsleiter bei ökoloco. Er hat über 25 Jahren Berufserfahrung im Bereich Wärmepumpe und Öl-, bzw. Gasfeuerungsanlagen. Wenn Sie… mehr
über Bernhard Hoff erfahren