Wasserstoff-Heizung: Möglichkeiten, Kosten, Vor- und Nachteile
Das neue Heizungsgesetz birgt einige Änderungen für Immobilieneigentümer. So müssen neu eingebaute Heizungen seit Einführung des neuen Heizungsgesetzes mindestens 65% erneuerbare Energien nutzen. Eine Möglichkeit, diese Vorgabe zu erfüllen, bietet das Heizen mit Wasserstoff. Welche Möglichkeiten es gibt, Kosten und wann die Kombination mit Photovoltaik Sinn macht.
Grundsätzlich bieten sich zwei Möglichkeiten einer Wasserstoff-Heizung: Zum einen gibt es sogenannte H2-Ready-Gasheizungen, die zu einem bestimmten Anteil Gas durch Wasserstoff ersetzen. Zum anderen gibt es Brennstoffzellen, die durch eine Reaktion von Sauerstoff und Wasserstoff Strom und Wärme erzeugen. Die folgenden Abschnitte gehen auf beide Heizungsarten näher ein.
Gas-Wasserstoff-Heizungen
H2-Ready-Gasheizungen sind Heizsysteme, die darauf ausgelegt sind, sowohl mit Erdgas als auch mit Wasserstoff oder einem Gemisch aus beiden zu funktionieren. Diese Heizungen sind so konzipiert, dass sie zukünftig auf den Betrieb mit reinem Wasserstoff umgestellt werden können, ohne dass ein kompletter Austausch der Anlage erforderlich ist.
Voraussetzung ist, dass sich die Gastherme in einem Gebiet mit Wasserstoffnetz befindet. Als Eigentümer macht es Sinn, sich über die kommunale Wärmeplanung zu informieren. So sieht das Heizungsgesetz vor, dass Kommunen bis 2028 einen Wärmeplan vorlegen, der beispielsweise den Anschluss der Gemeinde an ein Fernwärme- oder Wasserstoffnetz vorsieht.
Förderungen
Der Staat fördert den Einbau einer Gas-Wasserstoff-Heizung. So erstattet er Eigentümern die Mehrkosten gegenüber einer herkömmlichen Gasheizung.
Brennstoffzelle
Eine Brennstoffzellenheizung erzeugt Wärme und Strom durch eine elektrochemische Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff. Dabei wird Wasserstoff, der entweder direkt zugeführt oder aus Erdgas gewonnen wird, in der Brennstoffzelle oxidiert.
Diese Reaktion erzeugt elektrische Energie und Wärme, wobei als Nebenprodukt lediglich Wasser und minimale Mengen CO2 entstehen. Die erzeugte Elektrizität kann im Haushalt genutzt oder ins Stromnetz eingespeist werden, während die Wärme zur Heizung und Warmwasserbereitung dient.
Entsprechen Brennstoffzellenheizungen den Vorgaben des GEG?
Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind Brennstoffzellen jedoch lediglich dann möglich, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen:
Hoher Wirkungsgrad: Der Gesamtwirkungsgrad der Brennstoffzelle muss bei mindestens 82% und der elektrische Wirkungsgrad bei mindestens 32% liegen.
Grüner oder blauer Wasserstoff: Die Brennstoffzelle muss entweder blauen oder grünen Wasserstoff nutzen. Grüner Wasserstoff wird durch die Elektrolyse von Wasser gewonnen. Blauer Wasserstoff wird durch Dampfreformierung von Erdgas erzeugt, wobei das dabei entstehende CO2 abgeschieden und gespeichert oder anderweitig genutzt wird.
Kombination mit Photovoltaik
Gerade bei Wasserstoff-Heizungen mit Brennstoffzellentechnologie macht die Kombination mit einer Photovoltaikanlage Sinn. So lässt sich damit die Energieversorgung eines Hauses weitestgehend autark gestalten.
So sind Brennstoffzellen dazu in der Lage, den Wasserstoff zu nutzen, der durch Elektrolyse mittels der von PV-Anlagen erzeugten Elektrizität produziert wird. Die Brennstoffzelle kommt somit ganz ohne Gasanschluss oder extern zugeführten Wasserstoff aus.
Kosten für Wasserstoff-Heizungen
Was die Kosten einer Wasserstoff-Heizung angeht, ist die H2-Ready-Gasheizung deutlich günstiger:
Kostenart
Wasserstoff-Gasheizung
Brennstoffzellenheizung
Anschaffungskosten
5.000 – 10.000 €
10.000 – 20.000 €
Zusatzgeräte & Peripherie
500 – 800 €
3.000 – 5.000 €
Montage & Installation
2.000 €
4.000 – 6.000
Gesamtkosten
7.500 – 12.800 €
17.000 – 31.000 €
Für wen lohnt sich das Heizen mit Wasserstoff?
Gerade in Altbauten kann die Wasserstoff-Heizung eine sinnvolle Alternative darstellen. Aufgrund ihrer niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten Wärmepumpen in schlecht gedämmten Altbauten meist nicht effizient. Hier kann es Sinn machen, stattdessen mit Wasserstoff zu heizen.
Voraussetzung für Gas-Wasserstoff-Heizungen ist jedoch, dass sich diese in Gebieten mit einem Wasserstoffnetz befinden. Brennstoffzellen hingegen lohnen sich vor allem dann, wenn sie den benötigten Wasserstoff mithilfe einer PV-Anlage gewinnen. Auf diese Weise lässt sich fast autark und sehr effizient Energie gewinnen.
So kann eine Wasserstoff-Heizung beispielsweise in Altbauten mit geringer Dämmung Sinn machen, da Wärmepumpen hier oft nicht effizient arbeiten.
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